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Ich drehe mich um und erblicke eine Menge, die schreiend auseinanderläuft. Es fällt noch ein Schuss und ich versuche zu erkennen, woher er kam.

"Liviana!"

Ich höre meinen Vater, der von seinen Securitys abgeschirmt wird, meinen Namen rufen. Ich sehe auch, wie welche auf mich zu kommen, doch bevor sie mich erreichen, laufe ich weiter auf das Geschehen zu. Auch wenn das ein völlig verantwortungsloses Verhalten von mir ist, möchte ich wissen, wer geschossen hat.

Und dann sehe ich sie.

Sie haben immernoch die Masken an und 2 von ihnen verstecken sich hinter dem Tisch, auf dem eben noch das Büffee stand, dass mittlerweile umgefallen ist, während die anderen zwei immer wieder hinter den Säulen hervortreten.
Eine Schießerei beginnt zwischen den Männern meines Vaters und ich spühre einen Griff um meinen Arm.

"Miss, Sie müssen mitkommen."

Doch bevor mich Michael mit sich ziehen kann, schießt der
5. von den Maskierten, der etwas abseits von den anderen steht, in unsere Richtung. Der Schuss geht haarscharf an uns vorbei und trifft den Punchkessel, der auf dem kleinen Tisch neben mir stand. Er fällt zu Boden und zerspringt in tausend Teile. Ich spühre die Glassplitter an meinen Armen und Beinen und dank dem unangenehmen Ziehen, entweicht ein Zischen meinem Mund. Mit einem leichten, unerwarteten Stoß von Michael, falle ich zur Seite und versuche schnell zu den Fenstern, hinter einer der Vorhänge, zu krabbeln. Mein Herz pocht mir bis in die Ohren und das Adrenalin droht überzukochen. Es fallen wilde Schüsse hin und her und das Gebrüll der Männer schallt im Saal. Völlig verstört beobachte ich das Spektakel und fühle mich gerade wie in einem Film. Das etwas warme Blut an meinen Armen, nehme ich kaum wahr.

Um zum Ausgang zu gelangen, müsste ich nur unbemerkt hinter den Vorhängen hindurchlaufen, jedoch bin ich viel zu besorgt, um meinen Vater, der zwar von seinen Männern abgeschirmt ist, jedoch scheint es, als ob sie es auf ihn abgesehen haben. Der 5. Maskierte ist bedrohlich nah in seiner Nähe. Während die anderen ihm Rückendeckung geben, nimmt er es alleine mit den Securitys von meinem Vater auf.

Plötzlich hört man Sirenen und ich sehe, wie sie sich kurz ansehen. Sie brüllen sich irgendetwas zu, was ich dank den ganzen Schüssen und den Sirenen nicht verstehen kann und dann geht alles ganz schnell.
Während die anderen weiterhin Rückendeckung geben, springt der, der in der Nähe meines Vaters ist, direkt auf Michael drauf, der dass wohl nicht zu erwarten schien. Er schlägt ihm ins Gesicht und tretet ihm in die Magengrube und bevor irgendjemand anderes überhaupt auf ihn schießen kann, hält er ihn an seinen Armen fest und hat die Pistole an seine Schläfe gehalten.
Ich halte die Luft an.

"Lass mich los, du Bastard!"

"Fresse! Wagt es nicht näher zu kommen oder ich verpasse ihm eine Kugel in sein mickriges Hirn!"

Irgendwie kommt mir diese Stimme bekannt vor und meine Vermutung bestätigt sich immer mehr.

"Lass ihn los und verschwindet sofort!"

"Vergisst es! Erst soll dieses Arschloch von Callahan hervortreten! Na, ist das Arschloch zu feige?!"

Ich sehe von hier, wie sich die Gesichtszüge meines Vaters verhärten und ihn abfällig mustern.
Woher kennen sie meinen Vater? Und was haben sie gegen ihn?

"Erschießt ihn!"

Ich lege meine Hand auf meinen Mund und weite meine Augen. Einer der Securitys schießt auf ihn, jedoch trifft die Kugel nicht ihn, sondern Michael, da er ihn als Schutzschild benutzt. Auf Michaels Brust macht sich ein roter Fleck bemerkbar und vor Schmerz stöhnend fällt er zu Boden.
Ich glaube, ich übergebe mich gleich.

Awaked || l.t ( ON HOLD )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt