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Das Quali verlief frustrierend für Charles. Mit Müh und Not konnte er sich für Q3 qualifizieren, aber mehr als P5 lag nicht drin. Für Max lief es noch schlechter. P10 für den Niederländer. Gerade so.
Charles war frustriert und besorgt um Lucy. Sie hatte sich wirklich heftig mit ihrem Vater gestritten und er wusste, dass es sie beschäftigen würde.

Kaum hatte er seinen Boliden verlassen, zog ihn Lucy in seine Arme.

"Tut mir leid. Nur P5. Morgen klappt es bestimmt Amore."

Sofort fühlte er sich besser. In Ihren Armen sah die Welt gleich nicht mehr so düster aus. Aber er wusste, dass er mit ihr reden musste. All das was sie gesagt hatte beschäftigte ihn und der Gedanke, dass Lucy so eine schreckliche Vergangenheit gehabt haben musste tat ihm weh. Denn er selbst wuchs in einem so liebevollen und geschützten Zuhause auf, sodass er es sich nicht vorstellen konnte wie sehr sie gelitten hatte.

Er flüsterte leise: "Können wir nachher reden?"

Sie nickte nur. Sie wusste nur zu genau um was es dabei gehen würde und ein Schauder lief ihr eiskalt den Rücken runter, wenn sie daran dachte ihm davon zu erzählen. Aber sie musste. Er hatte die ganze Wahrheit verdient.


Die Meetings zogen sich wie Kaugummi zäh in die Länge. Charles wollte nur noch zu Lucy um mit ihr zu reden, aber der Fokus lag nun mal auf dem Rennen, welches sie gewinnen wollten. Das Auto war gänzlich perfekt - so wie gewünscht, nur er hatte heute gänzlich versagt. Dann endlich die Worte "Das wars für heute - bis morgen".

Charles rannte schon fast zu dem Café, das sich Lucy ausgesucht hatte. Sie war bereits vorgegangen und nippte mittlerweile an ihrem dritten Café, als Charles sich endlich zu ihr setzte.

"Also ...", sie begann zu erzählen.

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"Aber ..."

"Keine Wiederworte Lucinda Verstappen! Du fährst zu deinem Onkel in die Schweiz! Ich will dich nicht mehr sehen! Das du dich nicht schämst. Eine Verstappen, die illegale Rennen fährt und sogar im Knast übernachten muss. Du bringst Schande über meine Familie. Geh und pack deine Sachen. Morgen gleich in der Früh geht dein Flieger."

Diskussion beendet. Jos duldete keine Wiederworte. Hatte er noch nie. Ihre Mutter hatte nur schweigend daneben gestanden. Nicht mal sie zeigte ein bisschen Nachsicht für Ihre - nebenbei bemerkt einzige Tochter. Sie wurde abgeschoben. Zu ihrem Onkel. Ein reicher, verwöhnter Sack ohne einen Funken Liebe im Herzen. Soweit Lucy wusste, war er ein Säufer und Spieler. Sie wollte nicht zu ihm, aber Wahl hatte sie keine.

In Wahrheit war Lucy's Onkel noch übler als sie erwartet hatte. Sie musste für ihn arbeiten und bekam Ohrfeigen, wenn etwas nicht korrekt gemacht war. Er respektierte sie nicht. Er verspottete sie zu jeder Gelegenheit. "Frauen und Autos - lächerlich." Meinte er immer wieder. All das hätte Lucy noch ertragen können. Aber nicht die Pokerabende mit seinen noch grausameren Freunden.

Sie bespuckten sie, beschimpften sie und machten sie fertig. Sie sei nichts wert, gehöre in die Küche und nicht auf eine Rennstrecke.

Irgendwann lies Lucy ihren Frust an sich selber aus und begann sich selbst weh zu tun. Narben begannen sich abzuzeichnen. Doch ihr Onkel interessierte sich nicht dafür. Es war ihm egal. Sie war ihm egal.

Seine Frau allerdings, war ein Engel. Lucy hatte nie verstanden wieso sie bei diesem herzlosen Menschen blieb. Aber die Liebe zwischen den beiden musste sie nicht verstehen. Sie hatte die junge Frau gerettet. Vor sich selbst. Anstatt sie zu beschimpfen brachte sie sie zur Therapie und begann mit ihr diverse Sportarten auszuüben. Doch Lucy wollte Rennen fahren und das wusste die gutherzige Frau auch. Sie brachte Sie zu Rennstrecken und lies sie fahren. Ermöglichte ihr alles und lies sie das grausame Zuhause vergessen. Irgendwie, Lucy wusste bis heute nicht wie, hatte sie die junge talentierte Fahrerin zu BMW gebracht.

Erstmals tauchte der Name Lucy Verstappen wieder in den Medien auf. Nicht viel Aufmerksamkeit, doch genug um ihren Vater darauf aufmerksam zu machen. Der nicht viel später wollte, dass die Niederländerin wieder zurück zu ihm kam. Was sie auch tat - aber nur weil sie ihren Bruder so schrecklich vermisste. Aus keinem anderen Grund. Sie wollte für ihn da sein. Immerhin hatte er seinen Traum erfüllt und fuhr nun für RedBull in der Formel 1. Sie war so unglaublich stolz auf ihn.

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Lucy seufzte tief. "Der Rest ist Geschichte. Max glaubt bis heute unser Vater hätte mich in ein Internat gebracht zum lernen. Wenn er wüsste dass er mich zu unserem grausamen Onkel gebracht hatte würde er durchdrehen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 26, 2023 ⏰

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Crazy in Love (Charles Leclerc ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt