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MATEO

Hart musste ich schlucken, als ich in ihr angst überflutetes Gesicht schaute.

„Was...was seid ihr?" stotterte sie. Ihre Stimme zitterte, sowie ihr gesamter Körper. Die Wörter kamen nur hauchend über ihre Lippen.

„Bitte sagt die Wahrheit...ich...ich habe mir das grade doch nicht eingebildet." flüsterte sie, als es keine Reaktion von uns gab.

Verzweifelt schaute sie von einem zum anderen. Ihr Gesicht hatte an Farbe verloren und war führ ihre Verhältnisse sehr blass.

„Wir sind Werwölfe." antwortete ihr Raúl vorsichtig. Bella nickte leicht, ehe sie zur Seite weg knickte.

Schnell machte ich einen Satz nach vorne und fing sie auf, bevor sie mit dem Boden Bekanntschaft machen konnte, ehe ich sie hochhob und zum Sofa trug, wo ich sie sanft darauf legte.

„Ich hatte eher damit gerechnet, das sie schreiend wegrennt." nuschelte ich und bettete ihren Kopf auf meinem Oberschenkel.

„Wird sie bestimmt noch." murmelte Raúl und schaute besorgt auf Bella herab, ehe er aus dem Wohnzimmer lief und kurz darauf mit zwei Hosen zurück kam.

Eigentlich hatten wir nicht vor es ihr auf diese Weise zu sagen, aber sie war wie so oft, zur falschen Zeit am falschen Ort.

Es war still, weshalb wir davon ausgingen, dass sie noch schläft, aber dann stand sie plötzlich im Wohnzimmer.

„Sie kommt wieder zu sich." murmelte Raúl und strich ihr sanft über den Kopf. Sie öffnete flatternd ihre Augen, ehe sie sich Kerzengrade aufsetzte.

Sie verzog ihr Gesicht und rieb sich den Kopf. Ihre Augen wanderten sachte in unsere Richtung.

Keine Sekunde später weiteten sie sich und sie rutschte ein wenig zurück. Nahm Abstand zu uns.

Verängstigt zog sie ihre Beine an ihren Körper und umklammerte sie mit ihren Armen.

Diese Reaktion versetzte mir einem Strich in der Brust. Raúl wird es nicht anders gehen.

Verwirrt legte sie ihren Kopf schief und musterte uns. So gerne würde ich jetzt in ihren Kopf eindringen und wissen, über was sie nachdachte.

Sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber direkt wieder.

Raul und ich blieben still. Warteten dass sie als erstes etwas sagte. Denn keiner von uns beiden, traute es sich in diesem Moment.

Zu groß war die Angst, sie würde uns abweisen, wenn wir jetzt etwas Falsches sagten.

So länger sie dort saß und nicht wegrannte, umso größer wurde unsere Hoffnung...

Wieso sagt sie nichts. Verdammt ihr schwiegen killt mich." teilte mir Raúl per Mind-Link mit und führ sich über seinen Bart, welcher wie meiner, mal wieder gekürzt werden sollte. Ich konnte ihm nur zustimmen.

Bella erhob sich vom Sofa und umrundete es. Für den Moment dachte ich sie würde jetzt weglaufen, aber dann begann sie hinter dem Sofa auf und ab zu laufen.

Dabei verzog sie nachdenklich ihr Gesicht und man konnte ihren Kopf förmlich Rauchen sehen. Doch die Angst wich ihr nicht aus den Augen.

„Wie ist das möglich?" flüsterte sie. Sie sprach leise und eher zu sich selbst. „Sowas ist doch garnicht möglich." schlussfolgert sie und rieb sich einmal über das Gesicht.

Abrupt blieb sie stehen und drehte ihren Kopf in unsere Richtung. „Ihr habt mir einiges zu erklären, denn ich habe das Gefühl ich drehe durch."

„Okay wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist sowas erblich bedingt, das einem lange Ohren, Fell und eine Rute wächst. Was bedeutet ich werde kein Wolf, wenn ich euer Blut berühre oder ihr mich beißt." begann sie zusammen zu fassen, nachdem wir ihr alles erklärt haben.

„Ihr glaubt an einen Gott namens Mondgöttin. Und ihr zwei seid Seelenverwandte, oder auf eurer Sprache Mates — Herr Gott dieses Wort verfolgt mich — dessen Seelen sich nicht vervollständigt fühlen."

Dabei ließ sie zwar einiges aus, wie zum Beispiel die Sache mit der Markierung und die Tatsache das wir uns immer verwandeln konnten.

„Was habe ich jetzt mit der Sache zutun?" Hakte sie verwirrt nach und zog ihre Augenbrauen zusammen, um ihre Frage zu verdeutlichen.

Grinsend schaute ich zu Raúl. Sie hat es noch nicht ganz verstanden. Wir hatten ihr die Gefühle erklärt, die seelenverwandte gegenüber einander haben und offensichtlich kannte sie ihre eigenen Gefühle nicht.

„Du bist das letzte Stück unserer Seele" antworteten wir gleichzeitig, weshalb Bella die Augen weitete.

Sie ließ sich wieder auf das Sofa sinken und legte den Kopf schief. „Versteht ich nicht." murmelte sie und blickt uns durch ihre Rehaugen an.

Mir entfuhr ein amüsierten schnauben, was ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Wir haben dir die Gefühle von Seelenverwandten erklärt. Was fühlst du uns gegenüber, wenn wir bei dir sind aber auch wenn wir es nicht sind. Und dann schau ob sie mit unserer Beschreibung übereinstimmen." erklärte Raúl ihr.

Angestrengt verzog sie ihr Gesicht, bis es klick macht und ihre Augen wieder groß werden. „Und?" hakte ich nach und zog fragend meine Augenbraue nach oben.

Nervös biss sie sich auf die Lippe und schaute von Mir zu Raúl und wieder zurück.

„Es wird mit Sicherheit eine andere Erklärung dafür geben, wieso ich euch so unbedingt in meiner Nähe wissen will, eure Berührungen spüren will. Wieso ich mich zu euch hingezogen fühle...."

Sofort unterbrach Raúl sie, indem er seine Hand über ihren Mund legte.

„Die einzige Erklärung die es dafür gibt, ist es, das du unsere Mate bist. Unsere Seele. Du gehörst zu uns." Zustimmend nickte ich.

Bella blieb still und schaute uns einfach nur an. Ich konnte mir denken, dass sie das alles erst einmal verarbeiten muss.

„Ihr seid Werwölfe." flüsterte sie nach einer Weile und rieb sich die Schläfe. „Ich glaube ich träume. Kann der Rausch von Alkohol so lange anhalten?" das letzte wandte sie wieder an uns.

Ich konnte mich nicht halten und verfiel in schallendes Gelächter.

Schmollend verzog sie ihre Unterlippe. „Ich war noch nie betrunken." verteidigte sie ihre Frage.

Verdutzt schauten wir sie an. „Echt?" dieser Thema
Wechsel war wahrscheinlich am aller besten.

„Ja...ich hatte nie einen Grund dafür, mich zu betrinken."

Sofort verstummte mein Lachen und ich schaute betroffen zu ihr. Auch Raúl schien die Andeutung, welche sie nicht vollständig gegeben hatte, zu verstehen.

Es war unsere Schuld wieso sie sich betrunken hatte. Weil wir sie ignorierten.

Sie schien bemerkt zu haben, das ihre Worte uns getroffen haben. „Tut mir leid, so meinte..." wieder einmal ließ Raúl sie nicht aussprechen.

„Hör auf dich zu entschuldigen, mi sol. (Meine Sonne) Wir müssen uns entschuldigen. Dafür, dass wir dich ignoriert und uns so komisch verhalten haben."

Bella schüttelte den Kopf. „Ich verstehe ja jetzt irgendwie wieso ihr es getan habt."

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt