Kapitel 21, Inner Trauma: Army, Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020

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Kapitel 21

Inner Trauma: Army, Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020

Hallo meine Lieben,

heute geht es endlich weiter. Nach dem kleinen, doch recht langen Flashback von Sope, gibt es jetzt noch eine kleine Szene zwischen den beiden in der Gegenwart, die hoffentlich etwas Mut macht und zeigt, dass auch die anderen Member sehr unter der momentanen Situation leiden, aber versuchen jeden Funken Hoffnung am Schopfe zu packen und sich gegenseitig zu helfen.

Ich hoffe, es gefällt euch und ich würde mich über Feedback freuen. Was haltet ihr von Hoseoks Wunsch und glaubt ihr, dass hinter ihren Fassaden wirklich so viel Schmerz stecken könnte, nach all diesen anstrengenden Jahren, die sie für Army aufgeopfert haben?

Lg Nick [Hobi]

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Min Yoongi:

Nun, Hoseok war nie ganz zu einem solchen Kaffeejunkie geworden, wie Yoongi es immer noch oder noch mehr geworden war. Aber er nutzte so manche Gelegenheit ihm seinen zu stehlen oder kaufte sich auch immer mal wieder einen. Und jetzt saßen sie hier, ganz ähnlich wie es damals der Fall gewesen war. Hoseoks erstes Bier und er war noch immer so ein Leichtgewicht, was Alkohol anging. Damals kannten sie sich eine Woche, inzwischen zehn Jahre. Damals war es Bier, heute ein Glas Wein. Und die Stille war ein wenig leichter geworden.

„Wie geht's dir?", fragte er plump, wusste genau, wie dumm diese Frage war. Es war diese typische Floskel, die man immer stellte, wenn man sich länger nicht gesehen hat, jemanden anrief oder eben einfach nicht wusste, wie man ein Gespräch beginnen sollte. Yoongi wusste genau, dass es Hoseok scheiße ging. Er brauchte danach nicht fragen und doch wusste er sich gerade nicht anders zu helfen. Wie bereits gesagt, war er kein großer Meister im Smalltalk, war eher derjenige, der angequatscht wurde als umgekehrt. Er hätte es auch einfach bei diesem Glas Wein belassen können, es mit ihm trinken, dann aufstehen und sich zurückziehen. Doch genau das wollte er gerade nicht. Der Besuch bei Jungkook im Krankenhaus hatte auch bei ihm etwas ausgelöst, ihm vor Augen geführt, wie scheiße er sich in der vergangenen Woche verhalten hatte. Darum stellte er nun diese beschissene Frage. Weil er nicht wusste, wie er sonst ein Gespräch beginnen sollte.

Jung Hoseok:

Hoseok wusste gerade nicht so recht, wie er sich fühlen sollte. Sollte er sich freuen, dass sich wirklich jemand zu ihm gesellt hatte, oder sollte er nur noch bestürzter sein, weil diese Person nun sah, wie nah ihm dieser ganze Scheiß ging? Wie weit er doch tatsächlich schon am Abgrund stand. Ja Hoseok war geschickt darin geworden seine wahren Gedanken und Gefühle zu unterdrücken. Eigentlich wusste auch nur Namjoon von seinen Panikattacken und seinen mentalen Zusammenbrüchen, doch jetzt? Jetzt ging es ihnen allen nicht gut und sie wussten alle, dass sie irgendwie ihre Probleme hatten. Yoongi verarbeitete all seine Ängste in seinen Songs, sprach darüber und machte kein großes Geheimnis daraus, aber er? Er versuchte eben das Beste daraus zu machen. Versuchte immer stark zu sein und erlaubte sich einfach nicht schwach zu werden. Es war schon schlimm genug, dass sein Körper dem ganzen Druck nicht gewachsen war und es ihm immer sehr deutlich klarmachte, dass er endlich eine Pause machen sollte. Dies war wohl auch einer der Gründe, warum die Anderen nichts von seinen Panikattacken wussten.

Heute jedoch konnte auch er die Strapazen nicht mehr verbergen, den psychischen Schaden, den er durch das Ganze erlitten hatte und wie schwer es ihm fiel damit umzugehen. Tanzen half, aber er konnte keine 24/7 tanzen, selbst wenn er es wollen würden.

Sein Blick glitt auf das Weinglas, welches ihm zugeschoben worden war, als sich Yoongi zu ihm gesellt hatte. Er hatte ihm für einen Moment einen sicheren Hafen gegeben und er hatte sich dazu aufraffen können, ihm einen kleinen Funken Hoffnung zu schenken. Hoseok hatte nur einen kleinen Schluck nach dem Anstoßen genommen und das Glas dann wieder vor sich abgestellt. Reden taten sie nicht, worüber er auch ehrlich gesagt ziemlich froh war. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Nun griff er aber wieder nach dem Glas und nahm einen neuen Schluck – einen etwas Größeren.

You are me, I am you - Das Ende einer Ära [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt