KAPITEL 13

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Am nächsten Morgen wurde ich durch lautes Klopfen an meiner Tür geweckt. Schnell richtete ich meine Haare und öffnete sie. Vor mir standen Polly und Ada mit einem dunkelblauen Samtkleid in den Händen. Ada sah eher weniger begeistert aus. „Das ist für morgen, du solltest es anprobieren und schauen ob es passt." sagte Polly und reichte mir das Kleid. Ada trat indessen in mein Zimmer „Ich werde dir helfen." Ich bedankte mich bei Polly und schloss die Tür hinter mir.

Ich schlüpfte in das Kleid und Ada stand hinter mir und rückte es zurecht „Du weißt wie gefährlich das morgen sein wird, nicht wahr?" Ich nickte, der Blick in meinem Gesicht war bedrückt. Ich sah sie durch den kleinen Spiegel, der vor uns hing, an und versuchte mir ein leichtest Lächeln auf die Lippen zu zwingen. „Na schön," sagte sie schließlich „lass es uns Tante Polly zeigen." Sie öffnete die Tür und ich folgte ihr in die Küche. Polly saß an dem kleinen Tisch und laß die Zeitung. Zwei Kerzen waren angezündet und flackerten. Die Lampe, die über dem Tisch hing, ließ den Raum einwenig erhellen.

Sie blickte über die Zeitung und legte sie schließlich auf den Tisch. Sie erhob sich und lehnte sich gegen den Tisch, ihre Arme verschränkte sie vor ihrer Brust. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sich die Tür zum Wettbüro öffnete und John durch den Türspalt schlüpfte. Rasch schloss er die Tür hinter sich und sah mich an. Der Raum füllte sich für einen Moment mit Stille und Schweigen. Er blickte an mir herunter und trat schließlich näher. „Na John, was sagst du?" fragte Polly zufrieden.

Er nahm meine Hand lächelnd und drehte mich um meine eigene Achse, um das Kleid an meinem Körper zu bestaunen. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Augen, bevor er sich wieder berappelte „Es ist genau das, was Tommy sich vorgestellt hat." Er versuchte so neutral zu klingen wie es nur ging, doch im nächsten Moment breitete sich wieder ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Auch Tommy betrat nun den Raum und kam in ein kurzes Gespräch mit Polly und Ada. Der Raum füllte sich mit dem Lärm aus dem Wettbüro. Ich hörte ihnen nicht weiter zu, sondern blickte zu John, welcher mich anlächelte.

Für einen kurzen Moment lehnte er sich zu mir runter „Du siehst bezaubernd aus." flüsterte er in mein Ohr und eilte schnell wieder ins Geschäft. Er schloss die Türen hinter sich und Ruhe kehrte wieder in die Küche ein. Ich versuchte mein Lächeln zu verbergen, als Tommy seine Diskussion mit Ada und Polly beendete, indem er sich mir zuwandte. Seine Augen wanderten meinen Körper auf und ab und ich redete mir ein, ein Lächeln in seinem Gesicht wahrzunehmen. Sein Blick flippte zu meinen Augen „Geh dich umziehen, damit wir alles besprechen können."

Ich nickte und verschwand wieder auf meinem Zimmer. Sorgfältig hing ich das Kleid über den Kleiderbügel und an die Tür. Schnell gesellte ich mich wieder zu den anderen in die Küche. Ich setzte mich zu Tommy an den Tisch. Er kramte in seiner Tasche und zog eine Zigarre heraus. Er hielt sie über die Kerze, um sie anzuzünden und nahm schließlich einen Zug. Ada lehnte an der Wand und Polly setzte heißes Wasser auf. Tommy lehnte sich zurück und ließ den Qualm aus seinen Lungen entweichen. Schließlich zog er einige Zettel unter dem Tisch hervor und legte sie vor mich hin.

Auf den Zetteln standen Namen und Bilder von Personen waren angeheftet. Ich streckte meinen Arm aus und nahm sie in die Hand, um sie genauer anzusehen. Weder die Namen noch die Bilder sagten mir etwas „Wer sind diese Menschen?" fragte ich, ohne von den Papieren hochzusehen. „Sehr wichtige und einflussreiche Menschen. Sie haben viel Geld und werden allesamt morgen da sein." Ich sah ihn nun an. Ada kam hinter mir hervor und stellte sich neben mich. Sie blätterte durch die Zettel und sah verständnislos zu Tommy.

„Morgen Früh werden wir nach Nottingham fahren. Du wirst mit Arthur und John fahren. Während die Beiden mit den anderen den ein oder anderen Auftrag erledigen, werden wir beide uns unter die Leute mischen. Diese beiden hier werden besonders wichtig für dich sein." Er zeigte mit seinem Finger auf zwei Männer. „Ich werde versuchen in deiner Nähe zu bleiben-" Er wurde von Ada unterbrochen. „Versuchen?" Sagte sie fassungslos „Du hast versprochen, dass ihr auf sie aufpassen werdet und es nicht nur versucht." Tommy sah sie genervt an, doch sagte nichts, stattdessen wandte er sich wieder mir zu.

„Wie gesagt, ich werde versuchen in deiner Nähe zu bleiben. Falls mir das jedoch nicht gelingen sollte, wird Michael da sein. Er wird dich nicht aus den Augen verlieren. Sobald wir alles erledigt haben, werde ich dir ein Zeichen geben und wir verschwinden von dort." Er sah mich erwartungsvoll an „Hast du alles verstanden?" Ich nicke nur und Tommy steht zufrieden auf „Gut, dann sehen wir uns morgen." Mit diesen Worten verschwindet er wieder.

King of Birmingham [John Shelby FF]Where stories live. Discover now