King of Birmingham [John Shelby FF]

KAPITEL 5

"Setz dich!" Sagte Polly mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen. Ich zögerte einen Moment, doch setzte mich schließlich auf den freien Stuhl neben Tommy und stellt die Flasche Whiskey vor mir auf den Tisch. "Du bist neu hier, nicht wahr?" fragte mich einer der Männer. Er saß mir gegenüber und befüllte gerade sein Glas mit Whiskey. Ich nickte und versuchte mir ein Lächeln aufzusetzen "Ja, Sir!" "Nenn mich Arthur." Antwortete er mir.

"Was will eine schöne junge Frau wie du hier in Birmingham?" Fragte ein weiterer Mann. Er saß direkt neben Polly. Ich überlegte für einen Moment, wie ich antworten soll. Ich hatte nicht vor, irgendwelchen Fremden meine Lebensgeschichte zu erzählen - schon gar nicht, wenn es die Peaky Blinders waren. "Nun ja... einige unglückliche Vorkommnisse in London ließen mir keine andere Wahl, als die Stadt zu verlassen. Hier habe ich Arbeit und Sicherheit, das genügt mir, Sir."

Der Mann sah mich leicht verwirrt an "Unglückliche Vorkommnisse? Was kann für dich so schlimm sein, dass du die Stadt verlassen musst?" Fragte er weiter. "Michael!" Sagte Polly warnend zu dem Mann neben ihr, der ihr einen unschuldigen Blick zuwarf. Ich hörte Johns Schritte die Treppe herunterkommen und stand langsam von meinem Stuhl auf "Ich denke, dass erzähle ich Ihnen ein anderes Mal."

Ich nahm die Flasche Whiskey und den Strauß Blumen, den John mir hinhielt. "Komm doch ins Garrison." Schlug Michael vor. "Wir sind fast jeden Abend da, dann hast du genug Zeit zum Erzählen." Er bekam einen weiteren Blick von Polly zugeworfen. "Mal sehen, ich habe viel in Miss Brightly's Geschäft zu tun und nicht viel Zeit mich zu vergnügen." Antwortete ich ihm "Deshalb müssen Sie mich nun auch leider entschuldigen, bevor die gute Dame mich noch als Vermisst meldet."

Ich sah freundlich in die Runde und verließ schließlich den Raum. "Warte, ich helfe dir." Hörte ich plötzlich hinter mir, als ich mit den Blumen und dem Whiskey in der Hand die Haustür öffnen wollte. John war hinter mir her gekommen und öffnete nun die Tür für mich. "Ein Gentleman." Wisperte ich kaum hörbar. Er sah mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an "Das mit dem Garrison solltest du dir wirklich noch mal überlegen. Es ist der beste Pub in der ganzen Stadt."

"Das werde ich. Ich muss jetzt aber wirklich los." Erklärte ich ihm "Wir werden uns bestimmt wieder über den Weg laufen. Auf Wiedersehen, Mister Shelby." "John, mein Name ist John." Ich lächelte ihn an "Auf Wiedersehen, John." Sagte ich und wante mich von ihm ab. Ich folgte den Straßen bis zu Miss Brightly's Laden. Es war schon später und sie war gerade dabei das Geschäft zu schließen, als ich zurückkam.

"Edith, da bist du ja endlich." Sagte sie, als ich durch die Tür trat. "Es tut mir leid, Miss, aber Ich habe Ihnen etwas von den Shelbys mitgebracht." Ich deutete auf die Blumen und die Flasche mit Whiskey in meinen Händen. "Blumen?" Fragte sie glücklich. "Warte kurz, ich hole eine Vase." Sie verschwand im Hinterzimmer und ich stellte den Whiskey auf dem Tresen neben mir ab.

Kurze Zeit später kam die alte Dame mit einer gläsernen Vase zurück. Sie stellte sie an den Rand des Tresens und nahm mir den Strauß Blumen ab. Sorgfältig platzierte sie die Blumen in der Vase. "So ist es gut, findest du nicht?" Fragte sie mich schließlich. Ich nickte mit einem Lächeln auf den Lippen "Es sieht wahrlich schön aus, Miss. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich habe noch einwenig Papierkram vor mir."

"Kein Problem, ich koche etwas nettes für uns. Ich war heute Früh extra auf dem Markt." Ich verzog mich zurück an meinen Schreibtisch und Miss Brightly verschwand in der kleinen Küche. Vor mir lagen etliche Auszüge und Rechnungen, die ich korrigieren und neu abheften musste. Am späten Abend beendete ich meinen Tag damit, gemeinsam mit Miss Brightly am Küchentisch ihre gekochte Suppe zu verzehren und ihr von meinem Besuch bei den Shelbys zu erzählen.