Siete - Demonio

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Macario

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Macario

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Ich steuerte den Wagen die staubigen Straßen der Wüste entlang.
Bis zu meinem Grundstück, welches versteckt zwischen Bäumen an einem Berghang lag, brauchten wir über eine Stunde.
Den gesamten Weg schwieg sie und rutschte so nah wie möglich an die Beifahrertür.
Mit ihrem Verhalten zeigte sie mir deutlich, wie sehr sie mich verabscheute und verachtete und ich konnte es ihr nicht verübeln.
Hin und wieder zupfte sie an dem Jackett, welches ich um ihre Schultern gelegt hatte und versuchte penibel jeden Millimeter ihrer nackten Haut vor mir zu verbergen. Doch egal was sie tat, sie ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen - denn sie vertraute mir nicht.

Aber das würde ich auch nicht, wenn ich sie wäre.

Eine halbe Stunde  kämpfte sie gegen ihre Müdigkeit an, doch sie hatte keine Chance - die letzten Stunden haben ihr viel Energie abverlangt. Wenig später schlief sie neben mir ein.

Ihr Kopf lehnte an der Scheibe und die dunklen Locken fielen ihr ins Gesicht. Ich kannte viele Frauen - hübsche Frauen. Doch ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die so furchtlos war und so verbissen kämpfte wie Hope. Sie hatte etwas an sich, das mich reizte.

Der Grund, warum ich sie am Leben ließ.

Die Sonne ging am Horizont auf und ich parkte den Wagen vor dem Haupteingang. Sie stöhnte kurz auf, als ich sie aus dem Wagen hob und schlief dann seelenruhig in meinen Armen weiter.

José öffnete mir die Tür. Er war mein einziger Angestellter und kümmerte sich um alles. Er war bereits Ende fünfzig und hatte keine Familie mehr, daher ließ ich ihn bei mir wohnen.
Er war einer der wenigen Personen, die ich über einen längeren Zeitraum in meiner Nähe duldete. Er redete nicht, stellte keine Fragen und wusste genau, wann man mich in Ruhe zu lassen hatte.

„Soll ich sie Ihnen abnehmen, Don Macario?"

„Nein. Ich bringe sie selbst in ihr Zimmer."

„Wie Sie wünschen, Don Macario." Er verbeugte sich und verschwand in der Küche.

Seine Professionalität und Loyalität wusste ich zu schätzen. Er kannte keine Details von dem was ich tat, aber er bekam mehr mit als jeder andere aus meiner Familie. Doch er verlor nie ein Wort darüber, genauso wie in dem Moment, als ich Hope nur in mein Jackett gehüllt und blutverschmiert die Treppe nach oben trug.

Am Ende des Flures öffnete ich die Tür zu einem Zimmer und legte sie auf das Bett.
Ein warmer Wind bewegte die Vorhänge und Sonnenstrahlen blitzten hindurch.
Ich saß neben ihr und betrachtete sie, wie ich es jeden Tag tat - nur lag sie dieses Mal vor mir.

Prisionera - Guerra y AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt