Ignis aurum probat

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Triggerwarnung: Feuer, Erwähnung von Verletzungen

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Felix Pov: 

„Das alles hier wäre nicht nötig gewesen, wenn du mir nicht verschwiegen hättest, wen du so akribisch vor dem Blick des Himmels behütest. Doch du musstest ja Geheimnisse vor mir haben. Vor mir und allen anderen. Du hast meinen Sohn in deine Machenschaften hineingezogen und jetzt willst du mir noch immer verheimlichen, dass du den Herrscher der Hölle selbst beschützt?"


Ich wusste, dass mein Vater mit seiner Behauptung gerade viel riskierte und als ich in die Gesichter von Changbin und Hyunjin blickte, die sich bei diesen Worten sogleich verdunkelt hatten, war ich mir nicht mehr sicher, ob wir wirklich alles riskieren sollten. Was war, wenn das Wissen uns mehr in Gefahr brachte, als uns zu nutzen?

„Wie ordinär von dir zu denken, du hättest ein Anrecht auf irgendeine Art von Informationen in dieser Angelegenheit", fauchte Changbin zurück und nun sprach deutlich der Lucifer aus ihm, den ich auch bei dem letzten Gespräch der beiden gesehen hatte. Seine anfängliche Verwunderung hatte der berechneten beinahe spottenden Miene Platz gemacht und er trat einen Schritt nach vorn, bevor er seine strahlend weißen Augen auf mich richtete. Doch schon schweiften sie zurück zu Vater und seine Hand ballte sich zur Faust. „Egal wie sehr du dich bemühst. Ich werde verhindern, dass du mehr erfährst."

Was mich tatsächlich überraschte war, dass Minho die ganze Zeit so überaus ruhig blieb. Ich konnte nicht mal in seine Augen sehen, da er sie fast scheu niedergeschlagen hatte und Lucifer das Sprechen überließ.

Konnte es womöglich auch sein, dass er uns nur ablenken sollte und er nur eine Schachfigur für meinen Dämon war? Dass dieser uns aufs Glatteis führen wollte? Aber ich konnte meinem Vater diese Vermutung gerade nicht mitteilen. Zumindest nicht ohne es gleich jeden in diesem Raum wissen zu lassen.

Vater hätte auch nicht auf mich gehört, denn die Kälte die er plötzlich verströmte, machte deutlich, dass er nicht mehr zum Scherzen aufgelegt war. Sein Angriff kam aus dem Nichts. Seine Flügel schlugen kräftig und die Druckwellen kamen auch schnell auf dem Boden an. Wäre dies die einzige Attacke gewesen, hätte es den Dämonen wohl nur ein müdes Lächeln abgerungen, aber die unterarmlangen Eissplitter, die er folgen ließ, waren weitaus gefährlicher.

Hyunjin reagierte unglaublich schnell. Mit einer aufschäumenden Wand aus Wasser schützte er Jeongin und auch Minho hatte Jisung dicht an sich gepresst, seine Hand vor dem Körper ausgestreckt und schmolz jeden zu nahe kommenden Splitter mit einer grellen roten Flamme. Mein Dämon hingegen lenkte die restlichen Eislanzen ebenso zielsicher in den Boden vor sich und schnaubte erbost.

„Was soll das werden, Michael? Willst du uns so lange bombardieren, bist du einsiehst, dass du keine Chance gegen uns drei hast?" Lucifer wirkte selbstsicher und überheblich, so wie es nur der Dämon der Eitelkeit vermochte. Selbst als die nächsten zwei Attacken knapp nacheinander erfolgten, blieb er gelassen.

Diesmal ließ mein Vater die Eissplitter nicht nur in der Luft zerspringen und formte so noch mehr potenziell tödliche Geschosse, sondern schickte die zweite Salve so dicht hinterher, dass sie im Schatten der anderen blieben und somit umso gefährlicher waren, da man sie kaum kommen sah.

„Hyunjin. Bring die beiden aus der Schusslinie." Das waren die einzigen Worte, die Minho sprach, bevor er Jisung förmlich in Hyunjins Arme schubste. Dann wich er einigen Splittern aus und löste die, die Hyunjin oder einen meiner Freunde getroffen hätten einfach in einem Feuerstrahl auf. Nun erinnerte er mich wieder mehr an den Teufel, den ich vorhin gesehen hatte – furchtlos und selbstbewusst.

Dancing with DemonsWhere stories live. Discover now