Erwachen

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Triggerwarnung: Blut (aber nur ganz wenig)

Are you ready? 😈

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„Er-er atmet nicht."

Meine Brust wurde immer enger und ich glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Das durfte einfach nicht sein. Meine Augen brannten und meine Sicht verschwamm aber dann riss ich die Augen auf und blinzelte die aufkommenden Tränen weg.

Felix lebloser Körper schien unverändert und doch konnte man den Wandel förmlich spüren. Kaum merklich legte sich ein heller Schimmer über die blasse Haut unseres Freundes. Sie wurde beinahe transparent. Das Glühen wurde stärker und umhüllte Felix. Als würde es ihn verschlucken wollen.

„Was passiert hier?"

Doch plötzlich ertönte ein trockenes Husten und Augenblicke später setzte sich Felix auf, als wäre nie etwas passiert. Jeongin, der mit tränenüberströmtem Gesicht dasaß, stieß einen spitzen Schrei aus. Jisung klammerte sich fester an Felix und ich saß vollkommen perplex da und fragte mich, ob ich gerade träumte oder wach war. Aber eines war mir vollkommen klar. Das was ich da gerade erlebt hatte, war mit Rationalität nicht zu erklären.

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Felix Pov:

Schmerz.

Nichts als Schmerz.

Und dann gar nichts mehr. Nur noch weiß. Alles war hell und ruhig und dennoch wusste ich, dass ich handeln musste. Dieser innere Drang wurde sogar noch stärker, als eine sanfte Stimme an mein Ohr drang.

„Du bist also erwacht."

Bevor ich diese Worte jedoch irgendwie durchdenken konnte, umfing mich erneut die Helligkeit. Nur mit dem Unterschied dass ich wieder meinen Körper spürte. Und dann endlich konnte ich einen tiefen Atemzug machen, so als hätte ich schon länger nicht so frei und klar atmen können. Jedoch wurde ich gleichzeitig von einem Husten geschüttelt und ich setzte mich unvermittelt auf, um mehr Luft zu bekommen. Ich realisierte, dass ich auf dem Boden saß oder besser gesagt nur halb, da ich gleichzeitig an Jisungs Brust gedrückt wurde.

Jetzt erst stürzten die Erinnerungen auf mich ein. Die Kopfschmerzen. Die unglaublichen Qualen. Das hohe Summen in meinen Ohren. Das grelle Licht, das selbst auf meiner Netzhaut unangenehm nachgewirkt hatte. Alles war auf mich eingeprasselt und hatte mich offenkundig verrückt werden lassen. Meine Kehle war rau und erinnerte mich daran, dass ich geschrien hatte. Meine Schreie hatte den Schmerz gedämpft oder hatten es zumindest versucht. Schlussendlich konnte mich nur diese seltsame Ohnmacht davon befreien.

Verwirrt sah ich mich um und fand meine Freunde ziemlich aufgelöst und mit ungläubig geweiteten Augen neben mir auf dem Fußboden vor. Jisung konnte ich gerade nicht in die Augen sehen, doch das was ich von Seungmins und Jeongins Blicken erhaschte, war mir mehr als genug. Ihre Augen spiegelten nicht nur Erleichterung wider, sondern auch Angst, Unglauben und noch etwas anderes, das ich nicht gut zu deuten wusste. War es Erkenntnis?

„Hey. Mir geht es gut." Meine Stimme klang in meinen eigenen Ohren seltsam blechern und als würde sie von weit weg kommen. Also räusperte ich mich und versuchte mich an einem kleinen Lächeln, um die eigene Sorge über das eben Erlebte niederzukämpfen.

Seungmin strich sich fahrig durch die Haare, Jeongin schien zur Salzsäule erstarrt zu sein, denn er bewegte sich keinen Millimeter und beäugte fast misstrauisch meinen Kopf, so als wäre da etwas. Unsicher tastete ich nach meinem Schädel, konnte aber kein Blut oder sonstiges ausmachen.

„Es ist wirklich alles gut. Macht euch keine Sorgen", versuchte ich erneut sie zu beruhigen und sah nun ebenfalls in Jisungs Augen, der mich ein Stück von sich wegdrückte und eine ähnlich widersprüchliche Mimik zur Schau trug.

Dancing with DemonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt