Wesley

1.2K 139 17
                                    

Willkommen zur Lesenacht. 

Heute werden alle 30 min ein Kapitel gepostet. Ich bin online, gehe auf Kommis ein, beantworte Fragen und alles was so anfällt ^^

Seid dabei. 

...............&...................&....................

Kapitel 2

Wesley

Er wischte sich den Schweiß mit dem Handtuch aus dem Gesicht und betete dafür, dass dieses Brennen in seinen Unterbauch aufhören würde, während er den Kommunikator neben sich verfluchte.

Es klingelte bereits zwei ganzen Minuten, aber er hatte keine Zeit dafür.

Er spuckte das Blut aus seinem Mund, ließ eiskaltes Wasser in das Waschbecken laufen und versuchte nach diesem Kampf wieder so etwas wie Ordnung in seinen Kopf zu bekommen. Dieser Mistkerl hatte ihm ganz schön zugesetzt, aber geholfen hatte es dem Wichser dennoch nicht.

Wesley hatte gewonnen. So wie er fast immer gewann.

Das Kommunikator neben ihm verstummte endlich und Wesley genoss für einen Augenblick die Stille um sich herum, bevor er die Augen schloss und darauf wartete, dass das Klingeln in seinen Ohren aufhörte. Dass er sich verausgabt hatte, war gut, denn das bedeutete, dass er endlich einmal wieder durchschlafen würde.

Dann schmiss er sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und sah gerade wieder rechtzeitig auf, um zu beobachten, dass die Kampfhelfer seinen Gegner in die Umkleidekabine halfen.

Sie setzten 'den Spicer' alias Levis Dolton auf die Bank ab und reichten ihn ein Kühlkissen, dass er aber nicht annahm und stattdessen Wesley anstarrte, als wollte er ihn wirklich umbringen.

"Du beschissenes Arschloch, du wirst es bereuen, mich so blamiert zu haben!", schwor Dolton, aber Wesley beachtete die leere Drohung des Mannes gar nicht.

Viele Männer, die zum ersten Mal in der Untergoundbaar seines Bruders kämpften, glauben, sie könnten hier zum Helden werden und waren sauer, wenn sie verloren. Das war nicht Wesleys Problem.

"Du hast dich selbst blamiert, sofern eine ehrliche Niederlage tatsächlich eine Blamage sein kann", erwiderte Wesley und war genervt, als sein Kommunikator wieder begann seine Aufmerksamkeit zu fordern. Warum konnte er nicht einfach seine Ruhe haben?

"Du hast mich eine ganze stange Geld gekostet!", meinte Dolton weiter und Wesley grinste.

"Du hast auf dich selbst gewettet? Dann bist du wirklich ein Idiot", erwiderte Wesley gelassen, griff nach seinen Kommunikator und sah auf den Bildschirm.

Er runzelte die Stirn.

Die Vorwahl einer Behörde.

Er schaute kurz auf die digitale Uhr in der oberen, rechten Ecke des Gerätes. Es war kurz nach Mitternacht. Was wollte eine Behörde um diese Uhrzeit von ihm?

"Du schuldest mir mein Antrittsgeld!", hielt Dolton an seiner Forderung fest und hatte tatsächlich die Nerven aufzustehen und auf Wesley zuzukommen, als hätte er nicht schon im Ring eine Tracht Prügel von ihm erhalten.

Wenn er Ärger suchte, war er bei Wesley allerdings an der falschen Adresse, er kämpfte nicht außerhalb des Rings. Nicht mehr.

Er war kein siebzehnjähriger mehr, der ungestüm auf alles dun jeden losging. Er hatte gelernt, mit seinen Aggressionen umzugehen und ein Ventil dafür gefunden. Zugegeben, kein besonders zivilisiertes, aber es half.

"Nicht mein Problem, wenn du dein Antrittsgeld verwettest. Das war dumm, lerne daraus!", meinte Wesley in der Absicht diese sinnlose Unterhaltung zu beenden und wollte die Umkleidekabine verlassen, um diesen Anruf anzunehmen. Doch als Dolton ausholte und versuchte ihn zu schlagen, war es mit der Ruhe endgültig vorbei. Wesley wich aus, trat dem eh schon verletzten Dolton sein Stützbein weg und schaute nicht einmal zurück, als dieser zu Boden hing und er wie beabsichtigt die Umkleide verließ. Sollten sich die Kampfhelfer um dieses Arschloch kümmern.

'Der Spicer' würde nach dieser Aktion wohl nicht mehr im 'Sinclair' auftreten.

Dolton hatte ihn vor Zeugen außerhalb des Ringes angegriffen und man konnte von Wesleys Bruder halten, was man wollte: Aber Ashton hatte eine null Toleranzpolitik gegenüber Gewalt außerhalb seiner Kampfarena.

Das musste er auch, sonst würde die Behörde ihm den Laden dicht machen. Dass er dafür überhaupt eine Genehmigung erhalten hatte, war schon auf erhebliche Kritik der Öffentlichkeit gestoßen und hatte den Ruf seines Bruders komplett zerstört.

Niemand, der auch nur etwas auf sich und seinem Image hielt, kam hier her, nur zwielichtige Gestalten trieben sich im 'Sinclaire' herum oder eben Leute, die in einer Gesellschaft wo jede Art von Gewalt verpönt war, etwas sehen wollte, dass für sie auf seiner längst vergangenen Zeit stammte.

Trotz des schlechten Rufes, dem zwielichtigen Geschäftsmodell und der gesellschaftlichen Verurteilung war die Bar gut besucht. Die Regierung konnte die menschliche Gier nach Gewalt und Blut eben nie wirklich unterdrücken.

Das stellte Wesley auch wieder fest, als das Gebrüll der Zuschauer in seinem Kopf wiederholte, sobald er aus der Umkleide getreten war und aus der Ferne hörte, wie der nächste Kampf angeheizt wurde.

Hier konnte er unmöglich telefonieren.

Also lief er zügig an den Stühlen mit den exklusiven Zuschauern des gerade laufenden Kampfes vorbei, ging eine metallene Treppe nach oben und erreicht den VIP-Balkon wo er in einer Tür verschwand, auf der 'Nur für Personal' stand. Als Bruder des Besitzers konnte, er ziemlich alles tun, was er wollte. Dann nahm er das Gespräch an.

"Wesley Sinclair?" stellte er sich vor und auf der anderen Seite der Leitung hörte er eine etwas kratzige Frauenstimme.

"Mr Sinclair, spreche mit einem der Brüder von Sereny Sinclaire?", fragte die Frau und als Wesley den Namen seiner kleinen Schwester hörte, wurde ihm fast schwindlig. Eny.

Ihr Name hing seit Jahren wie eine Demaiklos Schwert über seinen Kopf, das drohte ihn zu zerschlagen und das absolut nicht auf die gute Art und Weise.

Eny. Eny, Eny, Eny.

Er spürte wie Wut in ihm hochkroch und er war ehrlich kurz davor wieder aufzulegen. Sie war seit ein, nein halt, zwei Jahren volljährig und konnte tun, was sie wollte. Keiner, weder er noch Ashton würden ihr wieder die Hand reichen, um sie aus diesem Käfig zu ziehen, den ihre Mutter um sie herum errichtet hatte.

Manchmal musste man Menschen aufgeben, um selbst nicht zu Grunde zu gehen und Wesley hatte sich weiß Gott genug um sie bemüht. Auch wenn Ashton das alles etwas anders sah.

"Mit dem Falschen. Sie ist seit ein paar Stunden neunzehn und ich bin nicht verpflichtet ihr zu helfen, egal, um was es geht. Richten Sie ihr das aus!", beantwortete er die Frage der Frau am Telefon und legte dann auf.

Für einen Moment stand er einfach da und starrte weiter auf diese Nummer, wobei er versuchte sich davon abzuhalten, nicht doch noch zurückzurufen um zu erfahren was passiert war. Horrorszenarien formten sich in seinen Kopf zusammen und trieben ihn dazu schwach zu werden, so schwach wie er heute Morgen geworden war, als er das Datum registriert und nur daran denken konnte, dass heute ihr beschissener Geburtstag war.

Als würde sie ihn einfach nicht loslassen wollen. Dabei hätte er noch vor ein paar Jahren einfach alles für seine kleine Schwester getan. Wirklich alles, denn er konnte sich nicht daran erinnern je jemand so sehr geliebt zu haben wie sie.

Emotional komplett aufgewühlt setzte er sich auf einen der Kiste, in diesem kleinen Lager und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Der Schmerz in seiner Brust war zurück, die Wunde wieder offen und blutete genauso schlimm, als wäre sie gerade erst frisch entstanden. Nur ein beschissener Anruf von einer Fremden, die lediglich ihren Namen erwähnt hatte und alles was wieder da.

Absolut alles.

Die Verzweiflung, die Hoffnung, die Liebe und die Wut.

Alles.

...............&........................&.................

uhhhh es wird spannend ^^ 

Übrigens müsst ihr nicht enttäuscht sein, dass Sereny hier nicht komplett erscheinen darf (ich hoffe das die Leseprobe eine weile online bleibt xD)

Denn ich habe nun doch würdogen Ersatz gefunden, dazu aber in den nächsten Tagen auf Instagram mehr ^^

Jetzt genießen wir ersteinmal die Lesenacht. ^^

Wer ist dabei?

Sereny - A Woman's World Tale - LeseprobeWhere stories live. Discover now