Nicht erwünscht

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Kapitel 6

Wesley

Was zum Teufel? Er musste halluzinieren! Anders konnte sich Wesley absolut nicht erklären, warum eine Frau auf der Schlafgelegenheit lag, die lediglich er oder sein Bruder im Notfall benutzten. Ashton, wenn er auf Abruf stand, weil irgendetwas in seiner Bar drohte schief zu gehen und Wesley, wenn er keine Lust hatte die Straße runter in seine eigene Wohnung zu marschieren und es ihm zu anstrengend war, sich die zwei Treppen hinauf in das Appartment seines Bruders zu quälen. Entweder, weil er besoffen oder schlicht zu viele Schmerzen von einem Kampf hatte.

Heute traf beides zu, denn nach diesen beschissenen Anruf der Familienbehörde hatte er sich die alten Bilder von Sereny aus dem Kopf prügeln lassen und war danach entschlossen zur Bar geschwankt, um sich auch noch den letzten Gedanken an seine kleine Schwester wegzutrinken.

Er wollte nichts von Sereny hören oder sehen! Und vor allem wollte er dieses schlechte Gewissen zum Schweigen bringen, dass ihm seitdem nervte. Er hatte mit seiner kleinen Schwester abgeschlossen und es war sein verdammtes Recht sie jetzt hängenzulassen! Warum also quälte es ihn so?

Was hatte er getan, um das zu verdienen und warum war das Schicksal so mies zuzulassen, dass er ihr ausgerechnet jetzt über den Weg lief.

Natürlich war er sich irgendwie darüber in klaren gewesen, dass Ashton sich schon um die Familienbehörde und Sereny kümmern würde, für alles andere hatte er einfach zu viel Ehrgefühl im Leib. Aber dass er sie mitbringen könnte, war Wesley nicht eine Sekunde in den Sinn gekommen.

Aber da war sie. Sereny

Sie lag zwischen den feinen Laken mitten in Ashtons Büro und sah ihm aus großen, rot geränderten Augen an. Hatte sie geweint oder war sie nur übermüdet? Und warum kümmerte ihn das überhaupt? Es sollte ihm egal sein, was von beiden es war, alles was zählte, dass sie verfickt nochmal nicht hier hergehörte!

"Was für eine Scheiße, wird das?", fragte er vollkommen außer sich über ihre Anwesenheit und hatte nicht übel Lust sie zu packen und so lange zu schütteln, bis sie ihm endlich eine Antwort auf diese Frage gab. Denn, ohne dass, schien sie ihn einfach nur weiter anstarren zu wollen, wie ein Reh in Scheinwerferlicht.

"DAS IST MEIN VERFICKTES BETT!", entfuhr es ihm erzürnt und Sereny zuckte ängstlich zusammen, raffte die dünne Bettdecke zusammen und drückte sie an ihre Brust als könnte diese sie beschützen.

Sie hatte Angst vor ihm. Scheiße.

Wieder erfasste Wesley eine Welle des schlechten Gewissens und diesmal hatte er nicht die Ausrede, dass er das Recht dazu hatte, sich so falsch zu benehmen. Ashton musste sie hier hergebracht haben, in dem Glaube er würde nach Hause gehen und sie hier nicht entdecken.

Sie war hier, damit ihr gerade nicht über den Weg lief. Da war sich Wesley fast sicher und das warf kein verficktes gutes Licht auf ihn. Fuck. Ashton versteckte sie vor ihm, weil er glaubte, er würde es nicht verstehen, sich schlecht benehmen oder was auch immer. Das alleine sorgte dafür, dass Wesley die blanke Wut erfasste.

Als würde er Sereny etwas tun, oder bestimmte Umstände nicht akzeptieren. Als wären all diese beschissenen Vorwürfe, die einst gegen ihn erhoben wurden, tatsächlich war.

Ashton! Sein eigener verfickter Bastard von Bruder, hielt Wesley für einen unkontrollierten, ungehobelten Arsch, der was nicht tat? Seiner eigenen Schwester einer Zuflucht zu gewähren? Das war lächerlich! Auch wenn eine miese, kleine Stimme in seinem Kopf ihm sagte, dass er sich nicht gerade so benahm, als wäre es nicht so.

Dann aber fiel ihm noch etwas anderes auf.

Das hier war Ashtons Büro.

Mit einer Tür, die man nicht abschließen konnte.

In einer Etage, in der das Personal freien Zugang hatte und wo jeder zwielichtige Gast mit ein wenig Glück sich reinschleichen konnte.

Sie gehörte verdammt nochmal nicht hier her! Was dachte sich Ashton dabei, sie hier so schutzlos zurückzulassen? Sie war immer noch eine Frau, eine verdammt hübsche noch dazu. Was ihr hätte alles passieren können! Ashton glaubte vielleicht clever zu sein, aber er hatte keine Ahnung, wie manche Typen da draußen in seiner Bar sich wirklich benahmen. Dafür war er zu selten da draußen.

Plötzlich, mit einer ähnlich heißen Wut im Bauch, allerdings aus einem anderen Grund, ging Wesley auf Sereny zu, wobei er die Flasche Alkohol, mit einem Donnern, einfach auf dem Schreibtisch abstellte.

"Komm mit!", befahl er harsch, griff nach Sereny und wollte sie aus dem Bett ziehen, wobei ihre Augen noch größer wurden. Aber irgendwie schien sie das auch endlich aus ihrer Starre zu erwecken.

"Nein! Ich darf hier sein! Du kannst mich nicht hinausschmeißen!", warf sie ihm entgegen, doch für ihre alberne Vermutung hatte er nur ein Schnaufen übrig. Sie hinausschmeißen? Dachte sie wirklich, er würde sie einfach auf die Straße setzen? Scheiße, sie musste ihn wirklich für das größte, verantwortungsloseste Arschloch dieser Welt halten. Doch das war egal.

Er packte ihren Oberarm fester, sodass sie keine andere Wahl hatte, als ihm zu folgen und zog sie auf die Füße.

Seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie zwar älter geworden, war allerdings kaum gewachsen, dabei hätten ihr ein paar zusätzliche Zentimeter ganz gutgetan. Sereny war immer noch zierlich, aber diese Kurven könnten gut und gerne etwas weniger offensichtlich sein. Sie sollte definitiv mehr essen und definitiv mehr anziehen!

So eine Scheiße! Wesley versuchte wirklich seinen Blick nicht zu lange auf ihre Brüste liegenzulassen, wo sich unter einem seidigen kurzen Top deutlich ihre üppige Oberweite abzeichneten, aber er war schließlich auch nur ein Mann.

"Scheiße!" entfuhr es ihm und er auf einen Schlag, war er einfach nicht mehr betrunken genug, um das zu ertragen. Der Alkohol mochte fast alles, betäuben, aber die Auswirkungen dessen, was er da sah, nicht.

Also griff Wesley nach dem Laken des provisorischen Bettes, warf es über sie, als wäre sie ein Geist und griff erst dann wieder nach ihrem Handgelenk, als er sicher war, nicht von ihren Reizen abgelenkt zu werden.

Sie gehörte hier nicht her, aber wenn sie schon hier war, sollte Ashton sie nicht in sein verficktes Büro abschieben, wo jeder sie finden und sonst was mit ihr anstellen könnte! Und das würde er diesem Mistkerl da oben in seinem Appartment auch gleich klarmachen!

Sie gehörte hier nicht her, aber wenn sie schon hier war, sollte Ashton sie nicht in sein verficktes Büro abschieben, wo jeder sie finden und sonst was mit ihr anstellen könnte! Und das würde er diesem Mistkerl da oben in seinem Appartment auch gl...

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Sereny - A Woman's World Tale - LeseprobeWhere stories live. Discover now