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B E L L A

Die Dunkelheit. Ein Ort andem Menschen wie ich gehören. Seelisch sind wir an die Dunkelheit gewohnt, sodass es schon fast unmöglich erscheint von ihr zu flüchten. Jeder sieht die Nacht als eine reine Finsternis, was nicht stimmt. Die Dunkelheit besitzt kein Licht, während die Nacht vom Mond und den Sternen begleitet wird.

Ein stechen machte sich in meinem Schädel bemerkbar, weshalb ich versuchte mir stöhnend an der Stelle zu fassen. Doch ich bemerkte meine bewegungslose Lage, weshalb eine Art Adrenalin in mir gepumpt wird. Mein Herz klopft so stark gegen mein Brustkorb, dass ich schon befürchte sie könnte sich durch meine Knochen und Haut durch schlagen. Mit einem Mal öffnete ich meine Augen und blickte um mich.

Meine Arme und Beine sind an einem Stuhl gefesselt. Mein Mund wurde mit einem Knebel verstopft, sodass es mir nicht möglich ist, nach Hilfe zu rufen. Ich befinde mich in einem winzigen Raum, der nach Folter riecht. Blut, Schimmel und Urin.

Nicht zu überriechen ist der Tod.

Eine Gänsehaut entfachte sich auf meine nackten Beine, welche von der frische des Raumes umhüllt wurde.

Konnten die mich nicht zumindest mitnehmen, wenn ich einen Jogger angehabt hätte? Jetzt muss ich sie alle mit meinem Kleidchen vernichten und auf die viel gemütlichere Variante verzichten.

Hinter mir befindet sich anscheinend eine kleine Öffnung nach draußen, die mit Gitterstäben gersperrt wurde. Der Mond scheint durch diese kleine Öffnung hindurch und ermöglicht mir, etwas um mich herum zu blicken. Vor mir befindet sich eine Metalltür und sonst befindet sich nichts hier drin. Nur ich und der unbequeme Holzstuhl. An den Wänden konnte ich ganz leichte Flecken erkennen, die bestimmt vom Blut oder Erbrechen stammen.

Ich versuchte mich durch das einfache Zappeln zu befreien, doch bewirkte nichts, als das sich die Fesseln tiefer in meine Haut schneiden. Ein schmerzliches Brennen wurde nun hinterlassen.

Schade, dann muss ich mich auf eine noch schmerzvollere Art befreien.

Seufzend nahm ich tief Luft, bevor ich dann versuchte mich samt Stuhl aufzurichten und mich dann mit aller Kraft nach hinten fallen zu lassen. Als nichts geschah, versuchte ich es erneut und der Stuhl brach unter mir zusammen.

Aua. Mein Hintern brennt jetzt! Ich werde alle vernichten! Drecks Hurensöhne!

Ich löste mich von den Seilen und nahm den Knebel aus meinem Mund, um mich dann schnell wieder aufzurichten. Auf Zehenspitzen schaute ich aus der kleinen Öffnungen nach draußen und konnte nichts anderes, als Bäume erkennen. Unten befinden sich jedoch bewaffnete Männer mit Sturmhauben, die an bestimmten Positionen das Gebäude und Umfeld bewachen. Sie sind gut ausgerüstet und halten eine AK griffbereit.

Aufeinmal hörte ich, wie die schwere Tür hinter mir geöffnet wird, weshalb ich mich schnell umdrehte. Die Chance, mich hinter der Tür zu verstecken, um denjenigen dann von hinten bewusstlos zu schlagen wurde mir genommen, da man zu schnell in den Raum trat. Das helle Licht von draußen blendete mich, weshalb ich die Hand schützend vor die Augen legte. Als ich mich dann an das Licht gewöhnte, sah ich wieder zur Tür und erkannte, wie zwei maskierte Männer einige Meter vor mir stehen blieben. Sie realisierten, dass ich mich nicht mehr gefesselt auf dem Stuhl befinde, weshalb sie sofort ihre Waffen auf mich richteten.

,,Mitkommen!"

Ein Akzent. Sie sind aufjedenfall keine Amerikaner.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen als die beiden etwas Abstand zwischen sich brachten und weiterhin mit ihren Waffen auf mich zielten. Zögernd tat ich dann das, was sie von mir verlangten und trat mit dem Mann vor mir raus, während der andere sich hinter mir befindet. Ich schaute mich um und erkannte einen Gang mit vielen Metalltüren, die alle geschlossen sind.

Quédate conmigo mi hermosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt