Kapitel 49

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Die Kälte des Wassers überforderte mich und mittlerweile kämpfte ich mit aller Kraft, dass ich mich und den immer noch bewusstlosen JJ über Wasser halten konnte. Mit der einen Hand hielt ich JJ auf Rückenhöhe fest und mit der anderen stiess ich uns im Wasser immer wieder nach oben. Doch es ginge nicht mehr lange und dann würde ich es nicht mehr schaffen, zwei Körper an der Luft zu behalten.

"Hallo?", schrie ich so laut ich konnte und musste erst mal husten, da mir eine Welle Wasser ins Gesicht schlug. Meine Augen begannen vom ganzen Salz zu tränen.

"John B", rief ich unseren Freund umsonst, den eine Antwort bekam ich nicht. "Hey, JJ, komm schon". Die Verzweiflung in meiner Stimme war deutlich zu hören. Plötzlich horchte ich auf, als ich aus der Ferne ein Motorgeräusch hören konnte.

"Hey, ich bin hier. John B, Kie", schrie ich wiederholt und mir fiel beinahe ein Stein vom Herzen, als ich auf einmal ein Rettungsboot auf mich zukommen sah. "Gia, geht es dir gut?", wurde ich gefragt, als die Pogues bei uns ankamen. "JJ", konnte ich nur atemlos sagen und bevor mir die Kräfte definitiv entschwanden, wurde ich an den Armen gepackt und ins Boot gezogen. JJ wurde von John B und Pope hochgehoben. Erschöpft fuhr ich mir durch die tropfenden Haare, um sie aus dem Gesicht zu bekommen.

"John B, gib Gas", kam es laut von Pope und sein Freund befolgte seine Anweisung. Ich stürzte mich währenddessen zu JJ und tätschelte seine Wange. "Wach auf", murmelte ich leise. Keine Reaktion. "JJ", kam es etwas lauter von mir, immer noch nichts. Eine unangenehme Gänsehaut überkam mich und damit auch die Angst. Ich wollte gerade zur Herzdruckmassage anlegen, als sich der blonde Pogue auf einmal aufsetzte und Wasser aushustete. Vor Erleichterung wurde bekam ich ganz zitternde Arme. Das Adrenalin liess langsam nach und die Erschöpfung kam zurück.

Trotzdem schloss ich JJ in eine kurze Umarmung und setzte mich dann ein wenig zurück an den anderen Boot Rand. Kie reichte ihm eine Art Lappen, um das laufende Blut an JJ's Stirn zu stoppen. "Was ist passiert?", fragte dieser. "Du wurdest runtergehauen", antwortete ich ihm. "Runtergehauen?" "Nächstes Mal solltest du dich ducken", rät ihm Cleo. "Ich versuchs mir zu merken".

Nachdem ich mir sicher war, dass es allen gut ging, lehnte ich meinen Kopf nach hinten und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Das Rauschen des Meeres und das störende Geräusch eines Motors, war das einzige, was in diesem Moment zu hören war.

Minuten, vielleicht auch stunden später kamen wir endlich an Land einer Insel. Der Strand erstreckte sich über mehrere Kilometer und man konnte gar kein Ende sehen. Vor uns lag eine grosse Menge Sand und weiter hinten ein Meer voller Bäume und Pflanzen. Wir stiege aus dem Boot, wobei JJ sich ganz langsam aufrichten musste, vermutlich, dass es ihm nicht schwindlig wird.

Wir fanden uns alle in einem Kreis sitzend. Alle waren in ihren eigenen Gedanken versunken und ich bin mir ziemlich sicher, dass jetzt jeder und jede darüber nachdachte, wie es jetzt weitergehen soll.

"Wir sind gerade am tiefsten Punkt, wo wir nur sein können", kam es vom deprimierten Pope. "Das Kreuz, weg". "Das Gold, weg". "Ward, weg". "Kommt schon Leute", sammelte sich John B und sprang auf. "Wir haben auch einige gute Sachen erlebt. Pope, du bist verwandt mit Denmark Tanny". "Ja und ich habe gerade alles verloren, was in seinem Besitz war". John B warf seinem Freund einen sei-nicht-so Blick zu. "Wir sind hier auf einer Insel, die nur uns gehört. Also ich würde es mit niemand anderem machen wollen". John B lief zu JJ und legte ihm einen Arm um die Schulter. "Ich weiss nicht, wir ihr das seht, aber während ihr nur schlechte Gedanken im Kopf hattet, habe ich diese sehr tollen Wellen entdeckt". "Sie sehen schon ziemlich gut aus", gab JJ schmunzelnd nach.

"Kie, was denkst du?" "Keine Boards". "Wir können Bodysurfen, bis wir uns welche gemacht haben", schlug John B vor. Danach lief er zu Sarah und nahm ihre Hand. Auch Cleo, Pope und Kie erhoben sich und begaben sich runter ans Wasser.

JJ kam auf mich zu und hielt mir die Hand hin, welche ich ergriff. "Danke, dass du mich am Leben gehalten hast", sagte er auf einmal. "Ich hoffe, das bereue ich nicht irgendwann mal", sagte ich ironisch und grinste dabei. "Das bezweifle ich", antwortete JJ lachend. Danach liefen wir Hand in Hand den anderen nach und zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich zu Hause angekommen.

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ADDICTEDWhere stories live. Discover now