10- Nachts

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Sicht Y/n

Mit Kopfschmerzen wachte ich auf. Ich lag auf etwas Steinigem, weshalb ich mich mühevoll aufrichtete. Um mich herum nur Bäume, Gebüsch und das Zirpen von Tieren. Es war offensichtlich schon Abend, da es nicht mehr so hell war.

Was ist passiert? Warum liege ich bitte im Wald?!

Ich versuchte angestrengt mich zu erinnern. Nach einer Weile kam Mama mir ins Gedächtnis. Sofort war alles wieder da. Jeder Moment, bis Mama mich offenbar K.O geschlagen hatte. Ich rieb mir meine Schläfe, an der getrocknetes Blut klebte.

Jetzt muss ich erstmal hier raus, dann kümmere ich mich um das Blut.

Mit wackeligen Beinen stand ich auf und sah mich um. Für mich sah alles gleich aus. Jeder Baum, jeder Busch, jeder Stein. Leider war ich nicht wie Emma oder Norman, die den Wald wie ihre Westentasche kannten. Ich konnte mich noch nie in einem Gebiet gut zurecht finden. Ich ließ meinen Blick schweifen.

Welche Richtung wohl die Richtige war?

Letztendlich entschied ich mich für einen kleinen Waldweg rechts. Ich folgte ihm eine Weile. Unbewusst genoss ich das letzte Zwitschern der Vögel und den Geruch von Laub und Moos.

Immerhin eine gute Sache...

Ich wusste nicht, wie lange ich lief, doch irgendwann gelangte ich zum Tor im Wald.

Bin ich so weit gelaufen?

Langsam näherte ich mich ihm. Vorsichtig umfasste ich das Gitter mit meinem Händen. Es war kalt und fühlte sich rostig an. Ich schluckte.

Hier waren also meine Geschwister gestorben? Hatten sie Schmerzen? Ging es schnell?

Leise Tränen rannten meine Wangen hinunter, als ich mich umdrehte und den Weg nördlich des Tores einschlug. Es dauerte nicht lange, als ich auf die große Wiese trat, auf der wir immer so unbeschwert spielten. Jetzt wurde mir erst so richtig bewusst, in welcher Hölle wir eigentlich lebten.

Mittlerweile war es stockdunkel, als ich leise die Tür zum Grace Field House öffnete und zur Treppe schlich. Kein Ton war zu hören, meine Geschwister schliefen sicher schon. Doch als ich die Tür zum Zimmer mit meinem Bett öffnete, leise wieder schloss und ein paar Schritte gelaufen war, fiel mir plötzlich jemand um den Hals. Grüne Haare waren direkt vor meinem Gesicht. Und drückten in meine Schulter.

Gilda.

Tpn x Reader /The promised Neverland/Where stories live. Discover now