𝑻𝒉𝒆 𝒃𝒐𝒚 𝑰 𝒉𝒂𝒕𝒆 - Hate to Love

14.

Jake PoV
Wahrscheinlich bin ich schon viel zu lange hier. Die anderen kommen erst in 20 Minuten und trotzdem hatte ich irgendwie Hoffnung, dass Kylie früher auftauchen wird, damit ich mit ihr reden kann. Wobei das sehr unwahrscheinlich ist, weil Kylie nie wirklich pünktlich ist und mit mir reden, will sie wahrscheinlich erst recht nicht.

Kann ich aber auch verstehen. Würde ich auch nicht wirklich wollen. Aber ich hatte keine andere Wahl als das zu tun. Es ist schon schlimm genug, dass sie mich manchmal komplett verwirrt und ich nur noch an sie denken kann. Da musste das einfach sein. Ich meine, was hätte ich denn sonst machen sollen?

Zugeben, dass ich sie überhaupt nicht hasse? Die ganze Schule weiß, dass wir uns nicht ausstehen können, das wäre... das würde alles kaputt machen. Klar wäre es wahrscheinlich einfacher das zuzugeben, aber es würde aus Kylies Sicht nichts ändern. Sie hasst mich und liebt Noah. Noah, der sie nur verletzen will.

Wenn sie mir ja wenigstens glauben würde, dass er ihr wehtun will, aber das streitet sie natürlich ab. Warum sollte sie mir auch glauben, wenn ich sie vor der ganzen Schule bloßgestellt habe. Würde absolut keinen Sinn machen. Hätte mir jemand sowas angetan, würde ich der Person auch nichts mehr glauben.

Vielleicht hätte ich damals einfach nicht so laut reden sollen. Wobei es für andere schon mehr ein durch die Gegend rufen war. Durch diese Aktion hat Kylie ein paar Freunde verloren und sie hat sich monatelang vor Noah versteckt. Eigentlich hat sie nur wegen Jackie damit aufgehört. Sie kann wirklich froh sein, so eine beste Freundin zu haben.

Kylie PoV
,,Der Bus fährt in 10 Minuten los.", rief meine Deutschlehrerin durch die Gegend, damit es jeder mitbekam. Fast alle Schüler, die mitfuhren, hatten sich hier versammelt. Auch Jake und Mike logischerweise, doch ich versuchte die beiden so gut wie zu ignorieren. Das war tatsächlich gar nicht so einfach, schließlich musste Mike mich mit in die Schule nehmen.

Na ja, ich habe es ja überlebt. Doch es gibt eine Sache, die ich wahrscheinlich nicht überleben werde. Den Ausflug. Klingt vielleicht übertrieben, aber es ist so. Jackie ist nicht hier. Nirgendwo. Wenn sie nicht bald auftaucht, bin ich alleine. Alleine mit Jake, Mike... und Noah. Das kann sie mir doch nicht allen Ernstes antun. Sie braucht einen verdammt guten Grund, wenn sie nicht kommt.

Kurz darauf gab mein Handy einen Ton von sich. Es war Jackie. Ich nahm an und hielt es mir ans Ohr. ,,Wo zum Teufel bleibst du?", fragte ich sofort, ohne sie zu begrüßen. ,,Ich werde nicht kommen, Kylie.", gab sie kleinlaut zu. Kurz dachte ich, ich hatte mich verhört. ,,Wieso nicht?", wollte ich entsetzt wissen, während die anderen Schüler langsam in den Bus stiegen.

,,Linus hat mich mit Magen-Darm angesteckt, ich kann nicht, es tut mir leid." Linus war ihr kleiner Bruder. Er ist genauso alt wie ich. ,,Wo hat er sich das denn eingefangen?" ,,Das wüsste ich auch gerne, Kylie... aber du hast doch noch Noah." Ist das ihr Ernst? ,,Sehr lustig Jackie, wirklich."

,,Kylie, kommst du?", rief Mrs. Robbins. ,,Ich muss los Jackie, ich rufe später nochmal an." ,,Okay, mach das." Nachdem ich aufgelegt hatte, steckte ich mein Handy ein und stieg in den Bus. Jeder saß schon auf einem Platz. Ich war etwas verwirrt als ich sah, dass Jake und Mike nicht zusammensaßen. Ob die beiden wohl gestritten hatten?

Kann mir ja eigentlich egal sein, richtig? Nur, weil er mein Bruder ist, muss ich ja nicht alles über seine Freunde wissen. Vor allem nicht über Jake. Zu meinem Glück waren noch zwei Plätze frei, wodurch ich alleine sitzen konnte. Doch dann fiel mir auf, dass ich Noah gar nicht gesehen hatte. Ob er wohl krank ist? Vielleicht kommt er ja auch nicht.

,,Hey Kylie." Erschrocken sah ich hoch. Wenn man vom Teufel spricht. Wobei Noah ja nicht der Teufel ist, sondern Jake, aber das sagt man ja so. Vor mir stand natürlich Noah. ,,Hey Noah.", sagte ich noch etwas erschrocken. ,,Darf ich mich neben dich setzen?" ,,Natürlich.", lächelte ich und nahm meinen Rucksack von dem anderen Platz, damit er sich setzen konnte.

,,Kommt Jackie nicht mit?", wollte er wissen und lächelte mich an. Ich schüttelte den Kopf. ,,Linus hat sie mit Magen-Darm angesteckt. Keine Ahnung wo er das herhat." ,,Die arme." Nickend sah ich aus dem Fenster und beobachtete die Autos, welche an uns vorbeifuhren. Kurz darauf wurden die Türen geschlossen und der Bus fuhr los. Jetzt gab es kein Zurück mehr.