Kapitel 75

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{Alice-Sicht}

Als ich Leon und Horizon dort zusammen sah, brannte irgendwas in mir durch. Während ich in der Dusche stand, dachte ich, dass Leon vielleicht nur so reagierte, weil er mich nicht verstehen konnte. Ich dachte wirklich, dass ich nochmal mit ihm reden muss, damit er es verstehen könnte. Doch als ich die Beiden dort sah, verschwanden diese Gedanken innerhalb einer Sekunde. In mir stieg Wut auf, je länger ich sie ansah. Niemand hatte mich bemerkt, bis ich etwas sagte, doch ich stand schon etwas länger dort. Dennoch konnte ich es nicht aushalten, mit ihnen in einem Raum zu sein. Ich verschwand aus dem Lager, ohne mir ansehen zu lassen, dass ich dort die Nerven verlieren würde.
Als ich draußen stand blieb ich irgendwo stehen, schloss meine Augen und atmete tief durch.
Ich legte mein Kopf in den Nacken und fuhr einmal mit den Händen über mein Gesicht.
„Alice?" hörte ich jemand ruhig sagen. Es überraschte mich selber, aber ich war froh seine Stimme zu hören und zu wissen, dass er gerade bei mir steht. Dennoch spürte ich die Wut noch tief in mir, weshalb ich im Moment nicht so freundlich aussah.
„David." sagte ich, als ich wieder nach vorne sah. Er stand nicht vor mir und auch nicht neben mir, was bedeute, dass er hinter mir stand, aber ich drehte mich nicht um. Ich konnte hören, wie er ein paar Schritte näher trat und spürte dann seine Hand auf meinem Rücken. Plötzlich ging ein ganz seltsames Gefühl, durch mein Körper. Ich wusste nicht, was das für ein Gefühl war.
„Sag mir, was in dir vor geht." sagte er leise und kam noch näher. Seine Hand berührte immer noch meinen Körper, während er um mich herum lief und dann vor mir stand. Erst als er direkt vor mir zum Stehen kam, nahm er seine Hand weg und ich konnte noch genau spüren, wo sie gerade war. Ich sah ihn an und konnte seine blauen Augen erkennen, die mir bisher nicht aufgefallen sind. Seine Augenfarbe ist das komplette Gegenteil, von Leon seiner Augenfarbe. Die Augen von Leon sind braun, es ist ein wunderschönes braun.
„Was willst du?" fragte ich genervt. Ich war wirklich froh, dass er es ist, aber dennoch macht es meine Laune nicht besser.
„Rede mit mir. Ich will wissen, was in dir vor geht." sagte er sanft und legte sein Kopf leicht schräg.
Ich musste schwer schlucken und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich wusste, dass was ich jetzt sage, wird einiges verändern.
„Ich habe versagt und du hattest Recht!" sagte ich leise und senkte meinen Blick. Doch David legte zwei Finger an meinem Kinn und hob mein Kopf leicht an.
„Lasst dein Kopf nicht hängen und erzähl es mir." sagte er mit einer beruhigenden Stimme. Ich nickte etwas und er nahm seine Hand wieder weg.
„Sie sind wütend auf mich. Ich weiß nicht, ob es alle sind, aber Leon ist es definitiv. Leon und ich haben uns gestritten und er will mich wahrscheinlich nicht mehr dabei haben. Alle anderen saßen da und haben nichts gesagt. Nicht solange ich da war. Ob sie danach etwas gesagt haben, weiß ich nicht. Ich habe versagt, ich konnte mein Team nicht schützen und dafür muss ich wahrscheinlich büßen. Leon wird mir die Schuld geben, wenn sie verlieren. Er hat mich extra raus genommen, weil er denkt, dass ich dafür sorge, dass sie verlieren. Er vertraut mir nicht mehr und denkt, dass er es ohne mich schafft. Er will gewinnen. Das Einzige was er will, ist gewinnen!" Mit jedem Wort, welches ich aussprach, wurde ich immer wütender. David stand vor mir und sagte kein Wort. Er sah mich nur ernst an. Doch dann nickte er.
„Und was willst du?" fragte er schließlich.
„Ich bin es satt zu kämpfen, ich kann eh nichts mehr für sie tun. Ich will mir nicht mehr anhören, dass es meine Schuld ist. Ich will, dass Leon das fühlt, was ich fühle! Ich will, das er weiß, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren! Ich will, das er weiß, wie es sich anfühlt wirklich zu verlieren!" sagte ich ernst und David nickte.
Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah mich an. Er war ein Kopf größer als ich, weshalb ich ein wenig aufsehen muss.
„Du willst ihn also fertig machen und ihm zeigen, dass du besser bist?" fragte er und sah mich ernst an. Er grinste nicht und lächeln tat er auch nicht.
„Ich will ihn nicht fertig machen und ich will auch nicht die beste sein. Ich will ihn zeigen, wie es ist, wenn ich gehen sollte! Wie es ist, wenn er mich verliert! Es ist mir egal, wer besser ist." Als ich das sagte und David ansah, konnte ich doch ein kleines Lächeln entdecken.
„ Hast du ein Plan, was du machen willst?" fragte er und ich nickte. Ich hatte tatsächlich ein Plan und flüsterte ihn ihm ins Ohr. Als er mich dann ansah, fing er an zu grinsen.
„Gefällt mir!" sagte er und ich grinste auch.
„Aber nur, wenn alles den Bach runter geht." meinte ich und er nickte.
„Geht klar!" sagte er.

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