Kapitel 50

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{Marlon-Sicht}

Schon als Alice auf der Bühne stand und Stella zur Ballkönigin wurde, wusste ich das etwas nicht stimmt. Leon hatte man angesehen, dass er nicht begeistert war, aber bei Alice war es noch was anderes. Ich habe die Blicke zwischen den Beiden gesehen und Alice wurde immer blasser. Markus sah besorgt aus und redete mit ihr, aber man konnte nichts verstehen. Als die Musik dann gewechselt wurde, verließ Alice die Halle und ließ Markus einfach stehen. Wir sahen ihr nach und Delphi wollte schon loslaufen, aber ich hielt sie auf.
„Lass mich bitte mit ihr reden. Ich weiß glaube, wie ich ihr helfen kann." sagte ich zu Delphi und sah sie bittend an. Sie zögerte kurz und sah dann zu Raban und Joschka, welche nur nickten.
„Okay, versuch dein Bestes." Ich lächelte sie schwach an und verließ dann auch die Halle.
Als ich draußen war, sah ich, wie Alice weiter weg auf einer Bank saß. Ich kam ihr immer näher und sah, wie sie zitterte. Ich zog mein Jackett aus und legte es über ihre Schultern. In diesem Moment erkannte ich auch dass Alice weinte.
Viele Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie starrte dabei auf dem Boden. Langsam setzte ich mich mit auf die Bank und Alice war wir in Trance. Sie weinte und zitterte weiter. Sie atmete schnell und ihr Körper bebte dabei. Ich wollte es nicht länger mit ansehen. Ohne lange zu überlegen, nahm ich Alice in die Arme und sie weinte stärker.
Sie legte ihre Hände auf meinem Arm und umklammert ihn fest. Wir blieben eine Weile so sitzen, bis Alice sich wieder beruhigt hatte.
Ich löste mich von ihr und wir sahen uns an.
„Willst du mir erzählen, was passiert ist?" fragte ich leise und so sanft wie möglich.
Alice machte ihren Mund auf und versuchte etwas zusagen, aber es schien ihr nicht zu gelingen. Es kam nur ein weinendes Geräusch und sie hielt die Hände vors Gesicht.
Ich nahm ihre Hände in meine und sie sah mich an.
„Egal, was passiert ist. Ich bin für dich da und alles wird gut." sagte ich und lächelte sie leicht an.
Sie kniff stark ihre Augen zusammen und umarmte mich fest. Ich erwiderte die Umarmung und drückte sie auch fest.
„Ich habe Angst." flüsterte sie mit zittriger Stimme. Alice zitterte immer noch stark.
„Wovor?" flüsterte ich zurück. Alice löste sich langsam aus der Umarmung und sah zu Boden.
„D-Das..." fing sie an und stoppte wieder. Sie holte tief Luft und versuchte ihre Tränen weg zublinzeln. Ich griff nach ihrer Hand und strich mit dem Daumen drüber.
„Atme tief durch und beruhige dich bisschen. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht kannst."sagte ich und lächelte sanft.
„Ich habe angst... das... das ich mich verliebt habe." sagte sie und atmete nochmal tief durch.
„I-Ich hab mich glaube verliebt u-und das darf ich nicht Marlon." sagte sie mit zittriger Stimme. Ich drückte leicht ihre Hand und sah sie weiter an.
„Warum darfst du das nicht?" fragte ich leise und sanft. Ich merkte, wie Alice wieder anfing, stärker zu zittern.
„Wegen meinem Ex." hauchte sie und brach wieder ab. Ich nahm sie schnell in den Arm und sie weinte wieder stärker. Langsam strich ich ihr mit der Hand über den Rücken.
„Willst du mir sagen was mit ihm ist?" Alice nickte und ich hielt sie weiter im Arm.
„Okay, dann atme tief durch und sieh mich an, wenn du kannst. Dann fang Schritt für Schritt an, immer mit der Ruhe." Alice löste sich aus der Umarmung und atmete tief durch.
„Sein Name ist Alex." sagte sie. Sie sah mich nicht dabei an, sondern auf unsere Hände.
„Wir kannten uns aus der Schule und es ist noch nicht solange her." Alice holte nochmal tief Luft und schloss ihre Augen.
„Es passierte ca. 5 Monate, bevor ich her zog." Ich hörte ihr weiter aufmerksam zu und unterbrach sie nicht.
„Wir waren für fast 3 Monate ein Paar. Wir haben viel unternommen, aber es war ihm nie genug. Er war sehr gut mit Tim und Noah befreundet, die Zwillinge." Ich nickte ohne zu wissen, ob sie es überhaupt merkte.
„Alex, war sehr temperamentvoll und wurde daher schnell wütend. Ihm gefiel es nicht, dass ich so viel Zeit mit meinem Team verbrachte. Er dachte immer, ich würde irgendwas mit einem Jungen anfangen, der in meinem Team ist. Er verstand nie, dass ich die Anführerin war und es für mich so viel bedeutet." Alice hielt kurz inne und kniff die Augen zusammen.
„Er wollte es nicht verstehen. Er wollte keine Erklärungen hören. Wir stritten uns ziemlich oft und das habe ich auch Tim und Noah erzählt. Sie wollten mir helfen und Alex klar machen, dass er falsch liegt. Stattdessen wurde er auf die zwei Brüder eifersüchtig." Sie atmete tief durch und ich drückte sanft ihre Hand.
„ Er schubste mich oft irgendwo gegen und gab mir auch mehrere Male eine Backpfeife. Es wurde mir zu viel und ich wollte mich trennen, aber..." wieder brach sie ab und zitterte stark.
„E-Er.." Alice hielt ihre Hände vors Gesicht und fing wieder an, stark zu weinen. Während sie gerade sprach, musste sie nicht weinen.
„Es ist gut, ich bin hier." sagte ich und legte meine Hand auf ihren Rücken. Sie setzte sich aufrecht hin und wischte sich die Tränen weg, dennoch zitterte sie immer noch.
„E-Er nahm sich eine Schere und... und er warf sie in meine Richtung. Sie landete direkt neben mir, an die Wand." Mir blieb der Mund offen stehen. Ich glaube es langsam zu verstehen, wovor sie Angst hat. Ich glaube, sie will nicht, dass es ihr wieder passiert. Ich sah sie geschockt an und war sprachlos.
Er hat eine Schere geworfen! Er hätte sie damit fast schwer verletzt!

„Ich hatte Angst vor ihm, große Angst. Jedesmal wenn wir stritten, wurde er gewalttätig. Einmal fast so sehr, dass ich ins Krankenhaus musste, aber ich bin nie gegangen. Wenn mein Dad meine blauen Flecke gesehen hat, dann habe ich es jedesmal auf Fußball geschoben." Alice sah mich, mit Tränen in den Augen, an und ich war immer noch geschockt.
„Ich konnte nicht Schluss machen, was hätte ich sonst sagen sollen." Sie brach zusammen und ich nahm sie in den Arm.
„Du bist ihn losgeworden! Und er wird dir nie mehr zu nahe kommen. Er ist nicht hier. Dir wird nie wieder so etwas passieren." sagte ich und drückte sie fest.
„Ohne Tim und Noah, würde ich immer noch bei ihm sein. Nicht mal mein Vater weiß bis jetzt davon." Wow! Nicht mal ihr Vater weiß davon?
„Ich danke dir Alice! Danke, dass du es mir anvertraut hast." Ich drückte sie nochmal fest und dann löste sie sich. Sie sah mich wieder nicht an, sondern wieder auf unsere Hände.
„Du hast Angst, dass es wieder passiert, sobald du eine Beziehung eingehst oder?" Sie nickte stumm.
„Willst du mir sagen, in wen du dich verliebt hast?" Sie schüttelte mit dem Kopf.
„Lieber nicht." sagte sie knapp und ich nickte.
„Es ist einer von uns oder? Einer von den wilden Kerlen." Alice sah mir in die Augen und nickte Traurig.
„Okay. Ich weiß nicht, wer der Glückliche ist, aber ich kann dir was erzählen." sagte ich und sie sah mich weiter an.
„Juli, mein bester Freund. Wir sind immer einer Meinung und deshalb weiß ich, dass er Gewalt verabscheut. Nicht nur Frauen und Kinder gegenüber, sondern allgemein. Er hatte schon seine kleinen Raufereien, aber er würde niemals jemand Unschuldigen schlagen, vor allem keine Frauen oder Mädchen." Alice nickte leicht und ich machte weiter.
„Maxi, er hat zwar den härtesten Bumms, aber geprügelt hat er sich noch nie. Er redet am Anfang nicht mal und öffnet sich nur den Personen, die er mag und oder vertraut. Maxi würde niemals jemanden verletzen. Er ist stur und hat es doch faustdick hinter den Ohren, aber das könnte er niemals. Und dich würde er schon gar nicht verletzen. Er hat dir schnell vertraut, dass zeigte er uns, als er dich vor Leon in Schutz nahm." Wieder nickte Alice und ich bin mir sicher, dass ich ein kleines schmunzeln sah.
„Raban und Joschka, würden niemals jemanden weh tun. Sie könnten nichtmal einer Fliege was zur Leide tun." jetzt musste ich bisschen schmunzeln.
„Markus. Du kennst ihn jetzt eigentlich schon sehr gut. Er ist so ein netter Kerl und würde niemand weh tun. Klar er beschützt Menschen, aber er würde niemals so weit gehen, eine Frau zu schlagen. Er hält absolut nichts davon! Jeder wird mal wütend, aber ihm würde niemals die Hand ausrutschen." Alice nickte wieder.
„Leon. Oh man. Mein kleiner Bruder. Wir beide wissen, das er Stur ist und manchmal sehr reizvoll. Aber lieber würde er Fußball aufgeben, als eine Frau zu schlagen. Wenn er wütend ist, geht er meistens einen aus dem Weg, um alleine einen klaren Kopf zu kriegen. Er beschützt die, die er liebt und würde alles für sie tun. Aber er würde niemals jemanden schlagen, den er liebt oder mal geliebt hat. Ich kenne all diese Jungs fast mein Leben lang. Leon kenne ich sogar mein Leben lang!" Alice musste wieder schmunzeln. Sie hatte aufgehört zu zittern und weinte auch nicht mehr.
„Du kannst mir vertrauen, wenn ich dir sage, dass keiner von uns dir das antut, was Alex getan hat. Wir würden dich davor schützen. Du brauchst keine Angst mehr haben. Das verspreche ich dir." Ich lächelte sie an und sie umarmte mich.
„Ich danke dir Marlon! So sehr!" flüsterte sie und drückte mich fest. Als sie sich löste, lächelte sie mich an. Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin. Sie sah mich erst verwirrt an, legte aber dann ihre Hand auf meine. Sie stand auf und ich ließ sie einmal im Kreis drehen.
„Du bist zwar keine Ballkönigin geworden, aber du wirst immer unsere Prinzessin sein!" sagte ich und lächelte sie an.
„Alice, die wilde Prinzessin!" sagte sie und wir beide lachten. Ich legte meine Hände auf ihre Wangen und wischte mit meinen 2 Daumen die restlichen Tränen weg.
„Genau unsere wilde Prinzessin und das wird auch so bleiben. Aber jetzt Kopf hoch und lächeln. Wir müssen den Ball unsicher machen." Alice nickte lächelnd und stellte sich extra gerade hin. Ich hielt ihr meinen Ellenbogen hin und zusammen liefen wir wieder zur Halle.

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