Kapitel 67

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{Alice-Sicht}

Es sind mittlerweile 4 Tage vergangen und es war schon Donnerstag. Morgen würden wir schon losfahren. In den letzten Tagen hatte sich nicht viel verändert. Wir hatten normal Training, aber ich sah Alex jeden Tag. Er winkte mir zu und grinste mich dabei an. Mir ging es dadurch nicht besser, nein nur schlechter. Ich hatte keinen klaren Kopf mehr und konnte mich nicht mehr konzentrieren. Meine Atmung, hatte ich auch nicht mehr unter Kontrolle und ich stand immer so knapp vor den Tränen, aber ich konnte sie zurück halten. Die Jungs merkten auch, dass etwas nicht stimmte. Ich wurde schlechter in Fußball und die Jungs sagten auch öfters, dass ich eine Pause machen sollte. Auch in der Werkstatt sah es schlecht für mich aus. Ich kam zwar voran, aber leider nicht so schnell wie erhofft.
Ich habe neue Jacken und Hosen für die Jungs gemacht, aber zwei Jacken fehlen mir noch. Die muss ich dann wohl morgen noch zu Ende machen. Raban und Joschka haben mir aber schon Last abgenommen. Sie meinten, dass sie schon ihre eigenen Outfits haben, weswegen ich keine für sie machen musste.

Es war schon Abends. Ich war in meinem Zimmer und lief auf und ab. Meine Atmung ging mal wieder ziemlich schnell. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber das funktionierte nicht wirklich. Plötzlich klopfte es an meiner Tür und ich zuckte kurz zusammen.
„Hey mein Schatz. Das Essen ist fertig, kommst du mit runter?" Ich atmete erleichtert aus, als ich die Stimme von meinem Vater hörte.
„Danke, aber ich habe kein Hunger. Ich esse später etwas." sagte ich und hörte wie mein Vater seufzte.
„Okay, ich hab dich lieb." hörte ich meinen Vater noch sagen, bevor er die Treppen runter ging.
Ich ging schnell zu meinem Fenster und öffnete es. Diese kalte Nachtluft brauchte ich einfach. Ich schloss für einen Moment die Augen , doch als ich sie wieder öffnete, bekam ich keine Luft mehr. Ich sah auf die Straße, gegenüber von meinem Haus und dort stand Alex. Er grinste und winkte zur mir rüber. Ich schnappte nach Luft und taumelte nach hinten. Ich versuchte Luft zu holen, aber es fiel mir schwer. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich versuchte mein Handy zu suchen, aber meine Sicht war verschwommen. Als ich es fand nahm ich es schnell an mich und setzte mich in eine Ecke neben meinen Bett. Mit zittrigen Händen wählte ich eine Nummer und wartete.

„Hey."  Meldete sich eine Stimme.

„Leon?" fragte ich mit panischer stimme.

L: „Ja, was ist passiert?"

Ich: „A-Alex..."

L: „Was ist mit ihm?"

Ich: „E-Er ist hier."

L: „Hat er dir was getan?"

Ich: „N-Nein... E-Er ist vor dem Haus. L-Leon bitte. I-Ich hab angst!"

L: „Keine Sorge, ich bin auf dem Weg."

Leon legte auf und ich fing bitterlich an zu weinen. Ich zitterte am ganzen Körper und hoffte nur, dass Leon bald hier sein würde. Es war schon schlimm, dass Alex mir beim Teufelstopf so nah war, aber jetzt stand er vor meinem Haus und wusste somit wo ich wohnte.

{Leon-Sicht}

Als Alice mich anrief und ich ihre Stimme hörte, war ich ziemlich besorgt. Sie hatte richtige Angst und dass konnte man sehr gut hören. Ich wollte nur noch zu ihr, so schnell es ging.
„Marlon!" rief ich, während ich die Treppen nach unten rannte. Ich hatte Marlon gefragt, ob er auch von diesem Alex gehört hatte und er meinte, dass Alice es ihm schon gesagt hatte.
„Was ist los Brüderchen?" fragte Marlon, während er aus der Küche kam.
„Zieh deine Schuhe an. Wir müssen zu Alice." sagte ich hektisch und zog mir auch die Schuhe an.
„Was ist denn passiert?" fragte er besorgt und fing auch an seine Schuhe anzuziehen.
„Alex ist passiert!" sagte ich wütend und Marlon stand wie angewurzelt da.
„Was meinst du damit?" hackte er nach.
„Er ist hier! Er stand oder steht vor Alice Haus!" Marlon nickte und zog sich die Schuhe weiter an.
Als wir fertig waren, schnappten wir uns draußen unsere Räder und fuhren so schnell es geht zu ihr.
Wir kamen vor ihrem Haus an und es war keiner zu sehen. Wir klingelten an der Tür und Marlon sah um sich. Alice Vater machte die Tür auf und sah uns verwirrt an.
„Was wollt ihr zwei denn noch hier?" fragte er uns.
„Wir wollen zu Alice, es wirklich sehr wichtig. Wir müssen mit ihr reden." antwortete ich und der Vater sah uns stirnrunzelnd an.
„Alice geht es im Moment nicht so gut." antwortete er bloß.
„Das wissen wir und wir wollen für sie da sein, deshalb müssen wir mit ihr reden." sagte Marlon und der Vater nickte leicht.
„Okay, sollte sie aber nicht reden wollen, dann fahrt ihr wieder nach Hause." Ich nickte und Marlon tippte mich an der Seite an.
„Ich hab ein ganz seltsames Gefühl. Geh du schonmal vor, ich schau mich mal hier um." flüsterte Marlon und ich sah ihn unsicher an.
„Okay, pass aber auf dich auf. Ruf mich an, wenn du was findest." Marlon nickte und hielt mir die Hand hin. Wir klatschten kurz ein und ich betrat das Haus.
„Und was macht dein Bruder jetzt?" fragte Mike, während ich mir die Schuhe auszog.
„Er will sich nur nochmal kurz umsehen, vielleicht kommt er gleich nach." Mike nickte und ich rannte sofort die Treppen hoch.
Vor Alice Zimmer blieb ich kurz stehen, öffnete aber dann die Tür.
Als ich Alice sah, blieb mir fast das Herz stehen. Sie saß in einer Ecke und zitterte am ganzen Körper. Sie versteckte ihr Gesicht und man hörte wie sie immer wieder versucht nach Luft zu schnappen. Ich schloss schnell hinter mir die Tür hinter und lief zum Fenster. Ich sah nach draußen, konnte aber keinen sehen. Dann schloss ich das Fenster und zog Gardinen davor. Langsam lief ich auf Alice zu.
„Alice?" fragte ich vorsichtig, während ich sie kurz berührte. Sie zuckte heftig zusammen und schüttelte stark den Kopf.
„Geh! Fass mich nicht an!" sagte sie panisch und ich erkannte, dass sie ihre Augen zusammen kniff.

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