Annabeth

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Noch immer standen Annabeth und Poseidon in Percys' Zimmer. Percy hatte aufgehört zu schreien und sahs auf dem Boden. Er wehrte sich immer noch gegen das Wasser, dass ihn festhielt. Er weinte jedoch immer noch.

Annabeth tauschte ein verzweifelten Blick mit Poseidon. Selbst sein Vater wusste nicht weiter.

Gerade als Annabeth den Mund öffnete um etwas zu sagen, sprach Poseidon.

"Percy, warum willst du fliehen? Was ist mit dir?"

"LASST MICH GEHEN!", schrie Percy. Es klang wütend, gleichzeitig auch verzweifelt.

"Erst wenn du meine Frage beantwortest".

"Ich bin Schuld. Ich hab alle getötet. Ich bin Schuld. Ich bin ein Monster...", flüsterte Percy mit geschlossenen Augen. "Percy... Du bist kein Monster. Du hast niemand getötet. Leo ist im Camp. Ihm geht gut!", versuchte Annabeth auf ihn einzureden.

"Ich bin ein Monster.", wiederholte Percy mehrmals. Annabeth schaute besorgt zu Poseidon. Auch er betrachtete Percy mit seine strahlenden Augen. Als er ein Schritt nach vorne trat, fing Percy an wieder zu schreihen.

"LASST MICH GEHEN!"

Als er seine Augen öffnete, setzte Annabeths' Herz ein Schlag aus. Sie wich einige Schritte zurück.

Percys' sonst grünen Augen, leuchteten rot und hatten einen kalten, grausamen Schimmer. Sie durchbohrten Annabeth und Poseidon. Auch der Meeresgott schaute erschrocken auf Percy, der nun aufstand.

"LASST MICH GEHEN!" Annabeth merkte wie Percy seine gesamte Kraft nahm und die unsichtbaren Fesseln durchbrach.

"PERCY! NEIN!", schrie sie als Percy ein Wassersturm herbei rief und verschwand.

"Wie...Wie hat er das geschafft?", fragte Poseidon. Er starrte noch immer mit aufgerissenen Augen auf die Stelle, wo zuvor noch sein Sohn stand. "Das ist unmöglich!"

"Warum ist das ummöglich?", war das einzige was Annabeth herraus bekam. Sie hatte noch nie Percy so erlebt. Und was waren das für rote Augen?

"Er hat die Wasserfesseln zerstört. Selbst ich schaff es nicht diese Fesseln zu durchbrechen!"

"Es war nicht er...", murmelte Annabeth.

"Was meinst du damit?" Poseidon schaute sie fragend an. Erst jetzt merkte Annabeth das sie es laut gesagt hatte.

"Diese roten Augen... Es war nicht Percy!"

"Denkst du er ist von etwas bessessen?", fragte Poseidon.

Annabeth war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nur nickte.

Am späten Nachmittag hatte Poseidon sie wieder an Land gebracht. Sie hatten zusammen noch einige Zeit damit verbracht, nach Monstern oder Titanen zusuchen, die ihre Opfer beherrschen und die Augen rot färbten.

Sie fanden jedoch nichts. Es gab zwar viele Ungeheuer die ihre Opfer zwingen konnten alles zutun, jedoch färbten sich die Augen nicht rot.

Als Annabeth am Stand ankam, krachte sie fast mit Calypso zusammen. Sie lief alleine am Strand herum und bemerkte zu spät Annabeth.

"Ohh. Entschuldigung! Annabeth, richtig?"

"Ja. Ist nicht deine Schuld." Annabeth wollte eigentlich sofort zu ihrer Hütte. Sie wollte sich in ihr Kissen vergraben und weinen. Einfach weinen.

Calypso merkte wohl, dass sie den Tränen nah war. "Hey, was ist los?", fragte sie mit besorgten Blick.

Annabeth hatte Calypso früher nicht gemocht. Zwar kannte sie sie nicht, doch als Percy auf ihrer Insel war, empfand Annabeth Hass. Sie wusste nicht wieso.

Doch als Calypso nun da stand, mit ihrem besorgtem Blick, verschwand dieser Hass. Sie merkte, dass Calypso unglaublich hilfsbereit und nett war.

Als Annabeth gerade sprechen wollte, kam nur ein Schlurzen raus. Alle Gefühle brachen auf einmal auf sie ein. In Poseidons Palast hatte sie versucht auf stark zumachen, doch hier im Camp, am Strand, alleine nur mit Calypso, hatte sie keine Kraft mehr dafür und fing an zu weinen.

Calypso nahm sie in den Arm.

Nun standen beide, Arm in Arm am Stand und Annabeth weinte sich an ihrer Schulter aus. Sie wusste, dass diese Situation bestimmt komisch wirkte, doch es war ihr egal.

Beide verbrachen noch einige Zeit in dieser Haltung, bis sich Annabeth halbwegs gefasst hatte. Sie hatten sich auf Felsen gesetzt. Gesprochen hatten beide noch nicht. Calypso hatte wahrscheinlich germerkt, dass Annabeth nicht darüber sprechen wollte, geschweige denn sprechen konnte.

Sie saßen noch den ganzen Nachmittag dort, bis Leo die Stille brach.

"Calypso! Ich hab dich überall gesucht. Wo warst... Ohh! Hi Annabeth, wie wars bei Percy?"

Annabeth blickte auf. Sie hatte wahrscheinlich noch immer glassige Augen von Weinen. Leo verstand und fragte nicht weiter. Auch er setzte sich neben Calypso und zu dritt beobachteten sie den Sonnenuntergang.

Als alle im Camp zum Essenspavillion gingen, standen auch Calypso und Leo auf.

"Kommst du mit?", fragte Leo mit einem besorgten Blick. Annabeth schüttelte den Kopf und legte ihn auf ihre angewinkelten Knie. Leo fasste sie an die Schultern und blickte ihr in die Augen. "Es wird wieder!"

Er nahm Calypsos Hand und ging ebenfalls essen.

Annabeth dachte über Leo nach. Er war seit seinem Verschwinden anders geworden. Nicht umbedingt schlechter, dennoch anders. Er war ruhiger, nicht mehr so frech und überlegte genau was er sagte. Seine Nahtoderfahrung hatte ihn wohl doch mehr verändert, als er zugab.

Annabeth hatte nicht gemerkt, dass sie eingeschlafen war. Erst als Chiron sie weckte, merkte sie das sie noch immer auf dem Felsen lag.

"Annabeth? Ist alles ok?"

Sie schüttelte kaum merklich ihren Kopf und blickte Chiron an.

"Geh in dein Bett. Wir reden morgen drüber", sagte Chiron einfühlsam. "Leo meinte, dass du angekommen bist. Ich wollte nur schauen, ob es dir gut geht."

Chiron lächelte, doch auch er wirkte traurig. Annabeth stand auf und ging neben Chiron zur Athenehütte. Als sie die Tür öffnete, war sie leer. Ihre Geschwister waren größtenteils zuhause bei hren Familien oder gerade essen.

"Schlaf Gut", wünschte Chiron, als er weg ging. Annabeth blickte ihm noch nach, bevor sie sich in ihr Bett legte und ein schlief.

Helden des Olymps - Die letzte SchlachtWhere stories live. Discover now