Annabeth

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Annabeth wachte schon früh morgens auf. Sie wollte zu Percy. Annabeth hoffte, dass er überglücklich mit ins Camp kommen würde. Während sie leise ihr Bett machte, hoffte sie inständig, dass dies wirklich passiert.

Die Sonne war gerade aufgegangen, als Annabeth zum Ufer lief. Dort wartete bereits Poseidon auf sie. Er hatte sie die letzten Tage auf dem neusten Stand gebracht, mit Percy. Er hat anscheinend seit seinem Ankommen nicht gegessen und verbrachte seine Zeit in seinem Zimmer oder im Vorhof. Er sprach selten und auch Poseidon machte sich Sorgen.

"Guten Morgen, Annabeth!", sagte Poseidon als sie wenige Meter entfernt ankam.

"Guten Morgen", erwiderte sie verschlafen.

"Annabeth, ich wollte dich noch warnen."

"Wovor? Was ist mit ihm?", fragte Annabeth geschockt. Immer wenn Poseidon solche Anmerkungen machte, war etwas schlimmes passiert. Zuletzt musste sie sich anschließend ängstlich vor Percy verstecken.

"Ich merke, dass er mächtiger geworden ist..."

"Seine Aura", unterbrach Annabeth Poseidon.

"Ja, genau. Sie ist mächtiger den je. Ich wusste, das meine Kinder stärker werden, wenn sie wütend. Doch seine Aura ist gefährlich stark. Bei der Falschen Bewegung kann er dich einfach töten. Ich hoffe jedoch, in ihm ist noch so viel des realen Percy', dass er dir niemals etwas antut."

"Das hoffe ich auch", lächelte sie Poseidon besorgt an.

"Gehen wir?", fragte er. Annabeth nichte summ und blickte zum Meer.

Poseidon gab ihr ein kleines Stück von einem süßlich schmeckenden Gebäckes. Annabeth erinnerte es an Ambrosia, doch diese Gebäck heilte nicht. Es hatte die Wirkung, dass andere Halbgötter ebenfalls für längere Zeit Unterwasser sein konnten. Poseidon gab nie jemanden dieses Gebäck, doch für Annabeth machte er eine Ausnahme. Er behandelte sie inzwischen wie seine eigene Tochter. Percy und Annabeth waren vor einiger Zeit öfters in seinem Palast gewesen. Poseidon hatte dabei immer versucht, Annabeth das Gefühl zu geben, dass sie zu hause sei.

Als Annabeth bereits mit dem Kopf unter Wasser hielt ihr Poseidon seine Hand entgegen. Annabeth nahm sie dankend an und Poseidon schwam los. Während sie hinter dem Meeresgott hinter her gezogen wurde, blickte Annabeth sich um. Viele Fische schienen beide irritiert anzugucken, doch so schnell beide aufgetaucht waren, waren sie bereits in der Tiefe verschwunden.


Als sie am Palast ankamen, verabschiedete sich Poseidon. Er wollte wohl, dass Annabeth mit Percy alleine sprach. Er versicherte ihr jedoch, dass sie geschützt ist, falls etwas passiert.

Als Annabeth in Richtung seines Zimmers ging, schlug ihr Herz so sehr, dass sie das Gefühl hatte ihr Herz sprengt gleich ihr Brust. Sie war sehr nervös. Würde Percy ihr wirklich etwas antun? Wen würde sie auffinden? Wenn bereits sein Vater sie warnt, dann kann es kein schöner Anblick sein.

Als sie vor seiner Tür stand, zögerte sie ein Moment, bis sie klopfte. Wie bei ihrem ersten Besuch bekam sie keine Antwort, also trat sie herein.

Das Zimmer war hell und lichtdurchflutet. Wie in der Poseidonhütte im Camp befand sich im Zimmer ein kleiner Brunnen. Annabeth irritierte das. Warum steht in einem Unterwasserpalast ein Brunnen?

Sie merkte, dass selbst ihre Gedanken lieber etwas anderes tun wollten, als hier zu sein. Annabeth entdeckte Percy nicht. Sie merkte jedoch, wie sich ihre Nackenhaare sträubten. Sie spürte wieder diese Aura. Sie war mächtig und angsteinflössend.

"Was ist?!"

Annabeth erschrak, als sie sich umdrehte. Sie hatte nicht gemerkt, wie er hinter ihr stand. Doch von Percy erkannte sie nichts mehr. Er war magerer den je, seine sonst so grün leuchtende Augen, waren blass und er hatte tiefe Augenringe. Seine Haut war blass und fahl. Er wirkte nicht mehr wie der Junge, in der sich Annabeth vor mehreren Jahren verliebte. Sie hatte mit ihm alles erlebt. Sie war sogar mit ihm im Tartarus, doch selbst dort, wo er an Gift fast gestorben wär, sah er nicht so fürchterlich aus.

"Ich muss mit dir reden. Es geht um Leo!" Annabeth wollte ihm gerade sagen, dass er lebt, doch Percy unterbrach sie. Er sprach zwar nicht, doch sein Blick wurde so durchdringlich, dass Annabeth nicht weiter sprach.

Nach einigen Sekunden, die sich anfühlten wie Stunden, sprach Annabeth weiter.

"Percy... Er lebt! Leo lebt! Er ist zusammen mit Calypso im Camp!". Annabeth legte alle Überzeugung in ihr Stimme. Manchmal wünschte sie sich Piper's Charm Speech. Sie merkte nämlich, dass Percy ihr nicht glaubte. "Percy! Ich schwör dir! Leo lebt. Komm mit mir!", versuchte sie verzweifelt ihn zu überreden. Doch Percy schaute immer noch starr ins Leere.

"Percy?", fragte Annabeth, als Percy immer noch nichts sagte und sich regte.

"Was ist..."

Doch Annabeth konnte nicht mehr weiter sprechen. Hinter Percy bildete sich ein Wassersprudel.

"PERCY!", schrie Annabeth verzweifelt.

Poseidon tauchte in der Tür auf. Als er merkte was gerade geschah, befahl er dem Wasser Percy zu fesseln.

Percy schrie auf.

Erst jetzt merkte Annabeth, dass er sie nicht angreifen wollte.

Er wollte fliehen.

Noch immer kämpfte Percy gegen die unsichtbaren Arme an. Er schrie mehrmals auf.

"Lasst mich gehen!" Sein Schreien verwandelte sich in ein Wimmern, bis Percy wehrlos auf dem Boden sahs und weinte. Poseidon blickte fragend Annabeth an, doch sie war zu überfordert mit dem Geschehen.

Wieso wollte er fliehen?

Helden des Olymps - Die letzte SchlachtWhere stories live. Discover now