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Nach kurzer Zeit klopfte es erneut an der Tür, doch Mrs. Malfoy wartet nicht auf eine Antwort, sondern trat sogleich ein. Ihr Blick war kalt und starr, sie hielt etwas Dunkles in der Hand. Ich schaute sie peinlich berührt an, diese Situation war mir einfach so unangenehm. Ihr Blick wurde etwas weicher, während sie mir das Bündel reichte, sprach sie: „Hier, Bitteschön. Keine Sorge, der Body ist ganz neu und ungetragen." Ich nahm den schwarzen Body mit Spitze entgegen und ein schwarzes langes Kleid. Damit verschwand ich im Bad. Der Body war echt schön, ich musste die Träger enger stellen und dann passte er wie angegossen. Das Kleid war recht schwer, es bestand aus viel Stoff.

Es war recht hoch verschlossen, man konnte den Beginn meiner Schlüsselbeine sehen, aber mehr gab es nicht preis. Die Ärmel gingen bis zu meinen Ellenbogen, wo sie sich weiteten, das Kleid selber betonte meine Taille und fiel dann weit noch unten aus. Am Rücken hatte es Schnüre zum Enger ziehen. Wie sollte ich das denn machen? Ob Mrs. Malfoy noch da war? Jetzt müsste ich sie auch noch um diesen Gefallen bitten. Ich hielt das Kleid eng gegen meine Brust gedrückt und steckte den Kopf aus der Badezimmertür. Sie stand tatsächlich immer noch in dem Zimmer.
Als ich aus der Tür trat, schaute sie mich erfreut an. „Das Kleid steht dir wirklich gut." Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Dankeschön", flüsterte ich. „Es ist nur etwas weit." Sogleich kam sie auf mich zu und schnürte das Band enger. Das Kleid saß schlussendlich perfekt. Mit einem Wisch ihres Zauberstabs ließ sie meine Haare trocknen und ich machte mir einen Dutt. „Es gibt Abendessen", sie machte eine Handbewegung Richtung Tür, ich schlüpfte schnell in meine Vans und so verließen wir gemeinsam das Zimmer.

Wir liefen den Flur entlang, die Treppe hinunter und durchquerte den Eingangsbereich. Sie öffnete eine große Flügeltür, dahinter lag ein großer Raum, mit einem langen edlen Holztisch, Stühlen an jeder Seiten. Am Ende des Raumes gab es einen Kamin, seitlich zum Tisch öffnete ein Türrahmen den Weg in den Nebenraum. Am Ende des Tisches saß Mr. Malfoy, seine Miene war finster.
Er hatte Augenringe und sein Haar hatte auch schon besser ausgesehen. Rechts von ihm saß Malfoy, neben ihm war ein Platz frei und dann kam Professor Snape. Auf der anderen Seite war ebenfalls ein Platz frei, zudem sich Mrs. Malfoy begab, neben ihr saß Bellatrix. Bellatrix Lestrange, eine grausame Frau, die Voldemort vergötterte und berüchtigt dafür war, das sie alles für ihn machte.
Warum zur Hölle war sie hier?

Etwas unschlüssig stand ich in dem Raum, bis Mr. Malfoy sich räusperte und auf den Stuhl zwischen Malfoy und Snape schaute. Das war anscheinend mein Platz, ich Glückspilz.

Wie ein Roboter bewegte ich mich zu dem Stuhl, mein Herzschlag wurde immer schneller. Ich ließ mich nieder und sogleich wurde das Essen auf magische Weise aufgetischt. Es gab Gemüseauflauf, es duftet herrlich. Die Teller füllten sich und schweigsam fingen alle an zu essen. Ich hatte gar kein Hunger, aber ich war immer noch eine Gefangene und durfte hier mit ihnen essen. Das passierte wahrscheinlich auch nicht alle Tage und ich sollte es wertschätzen, wer weiß, was meinem Vater passierte, wenn ich undankbar war.
Langsam nahm ich die Gabel und fing ebenfalls an zu essen. Ich spürte die Blicke von Bellatrix, welche mir gegenüber saß, auf mir. Es war ein unangenehmes Gefühl. Und sie schmatze. Es war ein schreckliches Geräusch, wurde diese Frau nicht mit Manieren großgezogen? Auf einmal ertönte die Stimme von Mrs. Malfoy. „Bella bitte. Benimm dich ein bisschen." Sie klang harsch und genervt. Ich war erstaunt, dass sie so mit ihr redete. Ich traute mich nicht einmal von meinem Teller hochzuschauen, da ich sie nicht angucken wollte und sie wies diese Frau zurecht. Das war beeindruckend. Der Rest des Essens verlief weiter schweigsam. Ein kleiner Hauself, sie trug eine Art altem Sack am Leib, erschien und räumte das Geschirr ab. Mr. Malfoy erhob seine Stimme. „Draco, bring unseren Gast wieder auf sein Zimmer." Das Wort Gast betonte er dabei besonders.

Malfoy stand auf und ich tat es ihm gleich. Wir verließen das Esszimmer und gingen den Weg zurück, den ich vorher mit seiner Mutter gekommen war. Er lief vorne weg, ignorierte mich und ich hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.
Warum liefen hier alle so schnell? In meinem Zimmer angekommen, platze es schließlich doch aus mir heraus. „Warum zum Balthasar sitzt Bellatrix Lestrange an eurem Tisch?", ich schaute ihn mit großen Augen an. Er hatte sich schon zum Gehen gewendet und hielt in seiner Bewegung inne. Er sah mich nicht an als er sprach.
„Sie ist meine Tante." Tante!? Hatte er das gerade wirklich gesagt?
„Tante??!", stieß ich auch sogleich aus. Er verdrehte genervt die Augen und sein Blick verfinsterte sich. „Warum rede ich eigentlich mit dir?", nuschelte er vor sich hin, eher er das Zimmer verließ und die Tür schloss. Ein leises Klicken ertönte. Ich ging zur Tür und drückte die Klinke nach unten, sie war verschlossen. Na toll, nun war ich auch noch in diesem Zimmer eingesperrt. Immer noch geschockt darüber, das Malfoy mit Bellatrix  Lestrange verwandt war, machte ich mich bettfertig.
Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich mich alleine aus dem Kleid befreit hatte. Sorgfältig legte ich es über den Sessel. Ich putze meine Zähne, warf mir das graue Nachtkleid wieder über und ging zu Bett. Obwohl ich vorhin geschlafen hatte, war ich unglaublich fertig und fiel schnell in einen chaotischen Alptraum, welcher mich immer wieder aus dem Schlaf riss.

HopeWhere stories live. Discover now