25. Licht in der Finsternis

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Ahnungslos hält Damian seine Fäuste mit den Daumen nach unten vor sein Gesicht und zieht diese dann auseinander, um das Tor gestisch zu öffnen. Sogleich entriegeln die zwei verzierten Türen sich und klappen langsam auf. Pure Schwärze leuchtet dir entgegen und drei rote Augenpaare mustern dich bedrohlich. Goldene Ketten schießen plötzlich aus dem Nichts heraus und umschlingen deinen Hippogryph.

Du zuckst nicht einmal und schlagartig kühlt die komplette Umgebung ab, dass sich eine Gänsehaut auf deinen Armen bildet. Schwarzrötlicher Nebel steigt aus deinem Bey heraus und verdeckt die strahlende Sonne. Diese Wolke absorbiert die energiereiche Strahlung und die Atome lagern sich an der Oberfläche von Staubteilchen an. Aufgrund der möglichen Verbindung verdichtet und vergrößert sich der düstere Schleier und es bleibt nichts als Finsternis. Sie scheint keine Grenze zu haben und zieht sich als Schatten durch den ganzen Wald. Es gibt kein Entkommen und das werden Damian und Kerbecs bald erfahren.

Grinsend streckst du die Hände aus. „Dark Move: Dark Absorption Nebula!"

Hippogryph reißt kräftig an den Fesseln und veranstaltet mit Kerbecs ein Kraftduell. Sein lächerlicher Move wird Damians eigenes Verderben sein und er hat dir die perfekte Gelegenheit geliefert. Dein Hippogryph ist nicht umsonst ein Angriffsbey und irgendein dämliches Arrangement hält nicht mit deiner Kraft mit. Er wird gnadenlos und erbärmlich untergehen – wie er es verdient hat.

„Was passiert hier?", fragt Damian irritiert und seine Stimme klingt höher, weil er solch eine Lage nicht gewöhnt ist, weshalb er sich erst danach wieder fängt. „Kerbecs, zieh sie in den Hades!"

Der dreiköpfige Hund tritt aus der Schwärze heraus und bleckt seine Zähne. Um seine Hälse trägt er ein goldenes Halsband und das zeigt, dass er schlicht ein schwaches Schoßhündchen ist, das seine Grenzen aufgezeigt bekommen sollte. Wimmernd würgen sie, als Hippogryph an den goldenen Ketten zerrt und sich flügelschlagend in die Lüfte begibt. Sie können dem Schwung nicht standhalten und werden aus ihrem Zuhause gezogen. Nun können sie sich nicht mehr feige verstecken und sind euch ausgeliefert.

„Das ist unmöglich!" Mit geöffnetem Mund taumelt Damian zurück und seine Augen weiten sich ängstlich.

„Ich zeig dir gerne die wahre Hölle!" Dir entweicht ein Lachen und du neigst zufrieden deinen Kopf.

Ironischerweise gefriert das Gras um euch herum und Kerbecs erstarrt langsam. Forscher sagen Dunkelwolken nach, dass sie Eiszeiten und Massensterben verursacht haben könnten und Damians Bey kann dies bestätigen. Er wird nicht von den züngelnden Flammen versengt, sondern von der eisigen Kälte, die wie Feuer brennen kann und es länger hinauszögert. Damian soll fühlen, was er anderen angetan hat und sehen, wie wahre Macht aussieht. Gegen euch sind sie nichts und das bekommt er gerade präsentiert.

Das hilflose Jaulen ist Musik in deinen Ohren und Damians verzweifeltes Nein könntest du dir stundenlang anhören. Niemals wird er jemals wieder jemanden verletzen und er soll verstört zu seinen Freunden aus Hades City kriechen und ihnen übermitteln, dass es ihnen ähnlich ergehen wird. Endlich tust du etwas und kannst Gerechtigkeit walten lassen. Dies wird ihm eine Lehre sein und das ist erst der Anfang.

„Pegasus!", erklingt es just in dem Moment hinter dir und du wirbelst herum.

Gingkas Bey rast auf Hippogryph zu und jener kann nicht schnell genug von Kerbecs ablassen, dass es zum direkten Zusammenstoß kommt. Eine heftige Druckwelle fegt den Nebel fort und wirft dich einige Zentimeter zurück, du stehst aber noch. Das Tor zum Hades ist verschwunden und die Fesseln lösen sich auf. Als wäre nie etwas geschehen, strahlt die Sonne auf euch nieder und vertreibt die angenehme Wärme.

Kindheitsträume - II. Entfache das FeuerWhere stories live. Discover now