Kindheitsträume - II. Entfache das Feuer

09. Anstehender Abschied

Eure Zusammenarbeit läuft besser als erwartet ab und die Zettel füllen sich schnell, obwohl Ryuga das Bladen nicht vernachlässigt. Meistens findet ihr euch abends zusammen und sitzt gemeinsam auf einem der Betten, während ihr die Daten durchgeht. Trotzdem läuft es eher schleppend, da euch der Durchbruch fehlt. Bisher habt ihr keinen Grund gefunden, der ein Eingreifen seitens der WBBA berechtigt. Irgendetwas überseht ihr und das ist euch beiden bewusst.

Hades City ist ein einziger Fabrikkomplex und Standort des scheinbar gewöhnlichem Energieunternehmens Hades Incorporated, das neue Technologien entwickelt. Der CEO, Doktor Jiguratto Ziggurat, ist Wissenschaftlicher und Energietechnologe und forscht seit Jahren an alternativen Energiequellen, da die aktuellen einige Nachteile bieten. Öl und Erdgas zerstören die Umwelt und werden irgendwann erschöpft sein, die anderen bergen eine noch größere Gefahr oder sind zu unverlässlich. An sich ist daran bis auf den Ort der Stadt nichts auffällig und jene Abgeschiedenheit wird mit der Vorsicht vor schiefgehenden Experimenten begründet.

Hätten sich dein Vater und Arawn nicht gleichzeitig in Hades City aufgehalten, wärt ihr niemals darauf aufmerksam geworden und hättet keine Untersuchung begonnen. Dies ist eure beste Spur und euer bester Hinweis, neben einer weiteren Kleinigkeit, die nicht ganz in das Bild passt und dich skeptisch werden lässt. In dem riesigen Glasturm befindet sich die HD-Akademie, dort werden Blader trainiert und vor allem aufgebaut. Mit geheimer WBBA-Magie – eine nette Umschreibung für das Wort Hacken – hast du herausgefunden, dass er nach Bladern für die Akademie gesucht hat, nur hat er keine bestimmte Stärke vorausgesetzt. Es ist ein winziges Detail, welches allerdings verwunderlich ist.

Zuvor hat Ziggurat keine Verbindung zum Beybladen gehabt, er hat nie an einem Turnier teilgenommen oder sich überhaupt zu dem Thema geäußert. Bei seinem Job werden ihn komplett andere Dinge beschäftigen. Warum trainiert er also nun Blader und macht es sich zur Aufgabe, dass jene besser werden, womit er zumindest in den Ausschreibungen wirbt? Vielleicht bist du paranoid und das Bild eines verrückten Wissenschaftlers, der an Menschen herumexperimentiert, wurde zu oft in sämtlichen Medien wie Büchern und Filmen aufgegriffen, aber genau das ist deine Vermutung. Irgendwie wird er ihre Kraft steigern wollen und durch Merci war Dojis Trainingsplan schon fast perfekt, gereicht hat dies trotzdem nicht.

Als Energietechnologe liegt es auf der Hand, dass er sich auf die Energie in einem Bey fokussiert und jene wahrscheinlich entfalten will. Wie das künstlich zu erzeugen ist, kannst du dir gar nicht vorstellen und du willst gar nicht darüber nachdenken, was für Mittel dafür erforderlich wären. Selbst die Gefahr um Ryuto hat nicht dafür ausgereicht, dass das Feuer in Hippogryph entfacht wurde und dennoch hast du die wahnsinnige Macht gespürt. Mit ihr ist nicht zu spielen, denn sie kann ganze Gebiete zerstören. Battle Blader hat gezeigt, was zwei aufeinandertreffende Beys anrichten können, so häufig wurde das Stadion noch nie beschädigt und die Bündelung dieser Energie wäre eine furchteinflößende Waffe.

Frustriert lehnst du deinen Kopf gegen die Wand hinter dir und zupfst an der Decke herum. Ohne Fakten bringt euch das gar nichts, eine neue Energiequelle zu entwickeln, verstößt nicht gegen das Gesetz und die Blader sind mit dem Training einverstanden. Die WBBA kann nichts dagegen unternehmen und prinzipiell dürftest du deine Position zur Informationsbeschaffung nicht derart ausnutzen. Irgendetwas ist jedoch an der Angelegenheit faul und du kannst das nicht einfach ignorieren.

„Wie könnte das alles mit Doji zusammenhängen?", fragst du dich laut und streichst dir über dein Kinn.

War es vielleicht nur der erste Schritt, LDrago zum stärksten Bey werden zu lassen und danach sollte die aufgesogene Energie freigesetzt werden? Wie genau wäre das möglich? Selbst Ryuga hätte dem Druck nicht standhalten können und er würde Pausen benötigen, die sie angreifbar machen würden. Könnte eine Maschine jenes bewerkstelligen?