„Das ist doch großartig!", gab ich bekannt. Mein Blick sprach jedoch gegen meine Worte. Er war voller Mistrauen. „Mhm.", machte der Blonde. Ich zwickte ihn etwas stärker, woraufhin er kurz zusammenschreckte. Mit einem bösen Ausdruck schüttelte er meine Hand ab.

„Nun- er ist kein besonders gute Person." Meine Stirn runzelte sich. Das hatte uns zuvor auch nie abgehalten. „In wiefern?" Wieder fuhr er sich durchs Haar. Seine Augen fanden die Umgebung mit seiner Blümchen-Tapete anscheinen super interessant, denn er sah nicht einmal zu mir. „Er gehört zu den Kinderräubern." Meine Glieder gefroren. Auf einmal verstand ich seine Sorge. Es gab schlechte Menschen und es gab Kinderräuber. Es war ein ganzes System von Menschen, die Kinder entführten und tauschten als wären sie Spielzeuge. Meine Hand krampfte sich zusammen.

Hätte Jac mich damals nicht gerettet, wer weiß, was mit mir geschehen wäre.

„Ich schätze, uns bleibt keine andere Wahl.", raunte ich. Auf einmal als wäre ein Schalter umgelegt worden, ließ mich Jimin nicht mehr aus den Augen. „Das ist nicht alles." Von der Seite schenkte ich ihm einen Blick. „Das bedeutet?" Mein Kopf legte sich schief. „Du kennst ihn bereits." Sofort zuckte ein Bild der beiden Brüder durch meinen Kopf, die mich einst entführt hatten. Die kamen absolut auf meine Liste, von Menschen, denen ich ungerne noch einmal begegnen würde.

Ich trat einen Schritt zurück. Eine Gänsehaut tanzte über meine Haut unter meinem Shirt.

„Du sprichst von den Typen, die mich damals entführt haben?" Seufzend rieb ich mir übers Auge und verpasste Jimins verstörten Gesichtsausdruck. „Wer? Nein?- Vermutlich nein? Du wurdest entführt?" Ah ja, richtig. Er war ja gar nicht da zu diesem Zeitpunkt. Mit einem wütenden Blick rüttelte er diesmal an meinen Schultern. „Entführt wann? Wer? Wieso?" Ich schlug nur kopfschüttelnd seine Arme weg. „Das ist Ewigkeiten her. Aber komm wieder zur Sache. Zu wem müssen wir jetzt?"

Er seufzte. „Ich weiß nicht, ob du es wirklich wissen möchtest", fing er an, worauf hin ich ihn mit einem bösen Blick entgegenhielt, „aber du lässt mich ja eh nicht in Ruhe." Gespannt wartete ich. Manchmal waren seine dramatische Pausen unglaublich nervenaufreibend.
„Die Person, die wir suchen, ist Dien. Wir müssen zu Dien."

Ich verlor augenblicklich die Kontrolle zu meinen Gesichtsmuskeln. Er hatte recht, hatte ich nicht wissen wollen.

Ach verdammt.

Wenige Tage später standen wir vor seiner Hüte. Sie war wie eh und je unsichtbar zwischen dem Grün, doch Jimin war wie eine lebende Landkarte, also fanden wir sie ohne Probleme. So nah war ich dem Schloss seit länger als einem halben Jahr nicht mehr gewesen. Zugeben, es machte mich sichtlich nervös.

Mit einem weiteren tiefen Seufzer lehnte ich mich an einen nahestehenden Baum. „Sicher, dass er nicht tot ist?", fragte ich Jimin erneut. Dieser blinzelte unfassbar langsam, als müsse er seine Genervtheit verstecken. „Leider ja.", er presste die Worte durch seine Zähne.

„Sollen wir da jetzt einfach rein-marschieren?", wollte ich schließlich wissen, als niemand von uns sich rührte. „Was ist, wenn er nicht da ist?" Der Blonde lehnte sich gegen den Baum neben mir. „Dann stellen wir ihm eine Falle.", er antwortete ruhig und gelassen. So fühlte ich mich ganz und gar nicht. „Und was ist, wenn er da ist?" Mit einem wissenden Grinsen sah er zu mir. „Dann kannst du deine neuen Kampfkunst Techniken trainieren."

Seine Worte hatten keinerlei beruhigende Wirkung auf mich. Das einfache Messer an meiner Seite funkelte aufgeregt. Wir hatten festgestellt, dass kleiner Waffen für mich wesentlich besser zu händigen waren, als ein Schwert. Größtenteils, wenn wir trainierten und keine Jagt auf Informationen machten, kämpfte ich ohne jegliche Waffe. Und ansonsten würde ich den Bogen bevorzugen. Das Messer war also nur für den Notfall. Jimin dagegen trug zwei Schwerter, für den Fall, dass ich darauf Zurückwechseln musste. Als eine Art letzte letzte Möglichkeit.

„Also gut." Ich richtet mich auf. Er hatte darauf gewartet und zog allmählich seine Waffe. Ich tat es ihm gleich und spannte meinen Bogen und platzierte mich mit etwas Abstand vor der Tür. Mit einer schnellen Bewegung verschaffte sich der Blonde Zutritt ins Haus. Nichts passierte für einen Moment. Langsam ließ ich meine Waffe sinken. Jimin stand nun wieder aufrecht, mit seinem Schwert schaulustig in seiner Hand.

Gemeinsam betraten wir das winzige Haus. Nichts hatte sich geändert. In meinem Vorstellungen sah ich Jungkook noch immer auf der Lehne des Sofas sitzen. Dann quetschte sich eine andere Erinnerung in mein Gehirn. Dien, wie er mir seine Lügen erzählte und ich nicht mehr an mir halten konnte. Im nächsten Moment war mein Verstand voll von Jks und meinem Kuss hier im Wald. Es war wahrlich ein Ort, der gemischte Gefühle hervorrief.

Im nächsten Augenblick schlug die Tür hinter uns zu und jeglicher Lichteinfall wurde abgeschnitten. Eine Geräuschkulisse bildete sich um mich herum. Dann spürte ich die Hände, die mich festnagelten und mir etwas anlegten. Als eine Kerze angezündet wurde, standen drei Gestallten über uns gebeugt. Ich blinzelte die Dunkelheit weg. Jimin und ich waren an einander gebunden. Meine Waffen waren allesamt konfisziert worden. Vermutlich war dasselbe mit Jimin geschehen. Das Seil schnürte meinen Händen die Blutzufuhr ab.

Es sah so aus, als wären wir stattdessen in ihre Falle getreten.

Erst als die Tür von außen aufgerissen wurde, erkannte ich meine Gegenüber. Mit einem breiten Grinsen stand Dien in der Tür. In der Hand einen toten weißen Fuchs.

Vor mir versammelten sich Namjoon, Yoongi und Jin. Ihre Waffen auf uns gerichtet.

Der Riesige kam in den Raum hinein. „Lust auf etwas Fuchssuppe?"

Oh der verarscht mich doch.

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें