Chapter 12

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Der Korridor auf welchem wir uns befanden führte uns in Richtung der Eulerei. Als die Treppe zu eben jener in Sicht kam beschloss ich kurzerhand, dass wir auch diesem Ort einen Besuch abstatten würden. Wie immer zogen sich die Stufen eine gefühlte Ewigkeit. Oben angekommen bereute ich meine Entscheidung dann beinahe wieder. Ich hatte vergessen, dass es in der Eulerei immer ziemlich kalt war, was schlichtweg daran lag, dass der Raum sich ganz oben in einem der Türme befand, welcher rundum Löcher hatte, durch welche die Eulen ein- und ausfliegen konnten. Da ich noch immer nichts anderes als mein Kleid für den Maskenball trug, begann ich ziemlich schnell zu frieren. Schützend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Draco zu.

Dieser war in der Zwischenzeit lächelnd auf eine der Schuleulen zugegangen, welche ihn mit schiefgelegtem Kopf ansah. „Na du? Kennst du mich noch?" Wie als würde die Eule ihn verstehen, antwortete sie ihm mit einem kurzen, aber lauten Rufen. Auch ich erkannte die Schneeeule, die sich gerade von Draco über die Federn streichen ließ. Wie von selbst fanden meine Hände den Weg zu der versteckten Tasche in meinem Kleid. Kurze Zeit später fühlte ich die kalte, feingliedrige Kette an meinen Fingerspitzen. Es war schon über zehn Jahre her, seit ich eben diese Kette an einem sonnigen Samstagmorgen beim Frühstücken in der Großen Halle von ebenjener Schneeeule, welche gerade zufrieden mit dem Schnabel klapperte, an den Kopf geworfen bekommen hatte. Natürlich war die Kette zu diesem Zeitpunkt noch sicher in einer kleinen goldenen und mit Ornamenten verzierten Schatulle untergebracht, was für meinen Kopf nicht unbedingt angenehmer war. Als ich diese dann völlig ahnungslos öffnete, kam ebenjene feine, goldene Kette zum Vorschien, an welcher ein kleiner runder Rubin befestigt war. Bei ihr lag ein kleiner Zettel. Als ich an die Worte zurückdachte, welche darauf geschrieben waren, wurde mir warm ums Herz: Einen Rubin für meinen Rubin. D. Nachdem ich die Kette nach unserer Trennung abgenommen hatte konnte ich es nicht übers Herz bringen sie in ihrer Schatulle verkommen zu lassen oder sie gar wegzuschmeißen, weshalb ich beschloss sie weiterhin bei mir zu tragen, wenn auch nicht um meinen Hals, sondern versteckt in irgendwelchen Taschen. Vielleicht lag es an ihr, dass ich den blonden Jungen, welcher just in diesem Moment vor mir stand und sich mit einer Eule unterhielt, nie wirklich vergessen konnte.

Auch später hatte eben diese Eule noch öfter Geschenke oder Briefe von Draco zu mir gebracht. Jedes Mal hatte ich Angst, dass jemand die Verbindung der Schneeeule zu Draco und mir bemerken würde und somit unsere Beziehung, welche wir erfolgreich versucht hatten geheim zu halten, auffliegen würde. Merlin sei Dank war dies nie passiert, doch die Eule, welche wir irgendwann auf den Namen Lady getauft hatten, hatte mich nie sonderlich gemocht. Entweder sie hatte mir die Dinge, welche sie brachte, an den Kopf geworfen, mich in die Finger gekniffen oder sie hatte mich schlichtweg ignoriert.

Zurück im hier und jetzt trat ich näher zu Draco und der Eule. „Erkennst du sie?", fragte er mich lächelnd. Ich nickte. Vorsichtig streckte ich eine Hand aus um es Draco gleich zu tun und Lady sanft übers Gefieder zu streichen. Schneller als ich schauen konnte, hatte diese allerdings ausgeholt und mir ziemlich heftig in den Finger gehackt. „Verdammt!", zischte ich und zog schnell meine Hand wieder zu mir. Es war nicht nur ziemlich schmerzhaft, sondern blutete auch noch stärker, als ich angenommen hatte. Erschrocken sah Draco mich an, zog mich dann aber kommentarlos in Richtung der Treppen. „Wir gehen am Besten in den Krankenflügel, vielleicht ist Madame Pomfrey ja da und kann helfen", meinte er schließlich mit besorgtem Blick auf mich und meinen verletzten Finger, als wir am Ende der Stufen angelangt waren. Den ganzen Weg über warf er mir besorgte Blicke zu, fragte ob die Schmerzen auszuhalten waren und ob ich es auch ganz sicher bis zum Krankenflügel schaffen würde. „Draco!", unterbrach ich ihn schließlich leicht schmunzelnd, „es ist nur ein blutender Finger und kein gebrochener Arm oder so etwas." Entweder schien er meine Anspielung auf seinen Unfall mit einem gewissen Hippogreif in unserem dritten Schuljahr schlichtweg nicht verstanden zu haben oder er ignorierte sie einfach. Eventuell könnte es aber auch sein, dass er mir überhaupt nicht richtig zugehört hatte, weil er einfach zu besorgt um mich war.


Heyy zusammen! Sorry dass gestern kein Kapitel kam, habs leider total vergessen :/ Ich hoffe die Geschichte gefällt euch bisher!

Liebe Grüße,

Nika :D

Memories - Draco MalfoyTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang