Chapter 8

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Wir saßen einige Minuten nur da und starrten auf den ruhig daliegenden schwarzen See hinaus, ehe Draco zu erzählen begann. In den nächsten zwanzig Minuten erklärte er mir was damals in unserem sechsten Schuljahr wirklich passiert war, was der wahre Grund gewesen war, weshalb er mich plötzlich und unerwartet einfach abserviert hatte. In der großen Halle. Vor der gesamten Schule. Als er schließlich schwieg, war ich sprachlos. „Warum hast du es mir nicht erklärt?", fragte ich ihn schließlich mit zitternder Stimme. „Ich konnte nicht. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen!", meinte er ohne mir in die Augen zu sehen. Ich schluckte. „Dann war es wirklich nicht meine Schuld?" Erschrocken sah er mich an. „Es war nie deine schuld! Wie kommst du denn darauf?" Ich zuckte nur mit den Schultern und versuchte die Tränen, welche sich in meinen Augen gebildet hatten, schnell wegzublinzeln. Die ganzen Jahre über hatte ich mit dem Halbwissen gelebt, dass ich schlichtweg nicht gut genug für Draco gewesen war und unsere Beziehung daran zerbrochen war. Niemals wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass er mich nur vor Voldemort, den Todessern und allem anderen Bösen, was in dieser Zeit vor sich gegangen war, beschützen hatte wollen. Eine der Tränen rollte nun doch über meine Wange. Zögernd hob Draco seine Hand, suchte meinen Blick und strich mir die Träne langsam und bedächtig aus dem Gesicht. „Es tut mir wirklich leid Star", flüsterte er.

Ich brauchte eine Weile ehe ich all die neuen Informationen etwas verarbeitet hatte. Währenddessen saßen Draco und ich weiterhin auf der Bank und starrten auf den im Mondlicht glitzernden See hinaus. „Weißt du noch als du in der dritten Klasse in den See gefallen bist?", meinte Draco irgendwann ohne mich anzusehen. Ein lächeln schlich sich auf mein Gesicht. „Ja." Meine Gedanken schweiften zurück an jenen Sommertag im Jahr 1994. Es war einer der letzten Ferientage gewesen und zusammen mit Nellie, Jane und Annie hatte ich meine Füße vom Steg ins Wasser baumeln lassen, während wir Schokofrösche aßen und Pläne für die Ferien gemacht hatten. Irgendwann entstand ein kleiner Wettbewerb zwischen uns, wer seine Füße am weitesten ins Wasser strecken konnte. Anscheinend war ich aber einfach zu unvorsichtig gewesen, denn auf einmal fand ich mich unter Wasser wieder. Plötzlich musste ich stutzen. Draco hatte ich an diesem Tag überhaupt nicht gesehen und erzählt hatte ich ihm davon auch nie. Woher sollte er also wissen was damals passiert war? Genau diese Frage stellte ich ihm nun. „Ich saß auf genau dieser Bank und wollte eigentlich in einem meiner Bücher über Alchemie lesen, aber irgendwie habe ich dich viel lieber dabei beobachtet, wie du Spaß mit deinen Freundinnen hattest", erklärte er mir ertappt. „Wir kannten uns damals doch noch gar nicht wirklich", stellte ich überrascht fest. Draco zuckte mit den Schultern. „Ich fand dich halt da schon süß." „Das sagst du jetzt doch nur, damit ich dir nicht böse sein kann, du kleiner Stalker", lachte ich. „Hey! Wie kannst du es wagen mich, Draco Malfoy höchstpersönlich, als klein zu bezeichnen!", schmollte er, doch das Grinsen auf seinen Lippen entging mir nicht. Eine Weile hingen wir beide unseren Gedanken nach. „Ist dir kalt?", fragte Draco mich plötzlich. Ertappt sah ich ihn an. „Ein bisschen vielleicht." „Dann sollten wir wohl besser wieder rein gehen", meinte er und erhob sich. Ich tat es ihm gleich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zurück zum Schloss.

Den Weg dorthin verbrachten wir schweigend. Noch immer bemerkte ich den Alkohol, den ich intus hatte und musste mich stark konzentrieren bei dem unebenen Weg nicht ins Stolpern zu geraten. Allerdings hatte ich dabei nicht sonderlich viel Erfolg und war sehr dankbar, als Draco mir seinen Arm anbot.

Heyy zusammen! Ich wünsch euch wie immer ganz viel Spaß bei dem Kapitel :))

Liebe Grüße,

Nika :D

Memories - Draco MalfoyTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang