Chapter 11

30 4 0
                                    


Tatsächlich hatten wir es ohne erwischt zu werden aus der Bibliothek geschafft. Zwar wären wir Filch einmal direkt in die Arme gelaufen, hätte er nicht just in diesem Moment vor sich hin geschimpft, dass selbst heute Nacht niemand die Erlaubnis hatte in der Bibliothek herumzuschleichen, doch wir hatten es geschafft. Zur Sicherheit waren wir noch einige Korridore weitergelaufen, ehe wir wieder in ein langsameres Tempo verfielen.

„Das hätte ganz schön schief gehen können", meinte ich nach Luft schnappend. Draco nickte nur. Anscheinend hatte ihm unsere kleine Sprinteinlage genauso sehr, wenn nicht sogar mehr, zugesetzt als mir, denn er hielt sich die Seiten, als ob er Seitenstechen bekommen hatte. Einige Minuten liefen wir in einem deutlich langsameren Tempo weiter, um wieder zu Atem zu kommen. „Was machst du eigentlich beruflich?", fragte ich Draco schließlich. „Ehrlich gesagt – nichts", gestand Draco und mir entging nicht, dass er errötete. Die Tatsache, dass er nicht arbeiten ging, war ihm wohl ziemlich peinlich. „Aber ich beschäftige mich sehr gerne mit Alchemie", begann er sich auch sofort zu verteidigen. „Alchemie hat dich früher schon interessiert", warf ich ein, woraufhin Draco nickte. „Inzwischen kenne ich mich recht gut damit aus und je mehr ich darüber in Erfahrung bringe, desto faszinierender finde ich es. Aber genug von mir, was machst du denn?" Nun war es an mir zu erröten. Wie würde er darauf reagieren, wenn er erfuhr, dass ich ihn vorhin gewissermaßen angelogen hatte, indem ich dem Erinnerungsrundgang durchs Schloss einfach zugestimmt hatte? „Na jetzt sag schon, so schlimm kann es doch gar nicht sein", versuchte Draco mich aus der Reserve zu locken. „Es sei denn, du arbeitest im Puff", ergänzte er grinsend. Etwas fester als beabsichtigt schlug ich ihm in die Seite. „Nein, ein Puff ist zufälligerweise nicht mein Arbeitsplatz." „Schade", warf er ein, wofür er gleich noch einen Schlag kassierte. „Jetzt aber mal ernsthaft, wo arbeitest du denn jetzt?", hakte er erneut nach. „Hier", antwortete ich ihm schlichtweg. „Wie hier? Auf Hogwarts?", fragte er mich irritiert. Ich nickte. „Seit vier Jahren bin ich Fluglehrerin und Schiedsrichterin in den Quidditchspielen hier auf Hogwarts", erklärte ich ihm schließlich. „Also bist du sozusagen die neue Madame Hooch?" „Kann man so sagen, ja", schmunzelte ich bei dem Gedanken an die Frau mit den falkenartigen, gelben Augen, welche einst unsere Lehrerin gewesen war. Nachdem wir wenige Minuten schweigend weitergegangen waren blieb Draco plötzlich stehen. „Was ist los?", fragte ich und drehte mich zu ihm um. „Wenn du seit vier Jahren Fluglehrerin" – „Und Schiedsrichterin", warf ich ein. – „und Schiedsrichterin hier auf Hogwarts bist, dann lebst du ja seit vier Jahren auch wieder auf Hogwarts!" „Richtig", antwortete ich ihm und tat so, als wüsste ich nicht worauf er hinauswollte. „Warum hast du dann vorhin nichts gesagt als ich das mit der Erinnerungsrunde durchs Schloss vorgeschlagen hatte?" „Vielleicht weil ich nicht wusste was ich sonst tun soll, zurück auf mein Zimmer wollte ich noch nicht und zurück in die große Halle wollte ich auf keinen Fall, also warum hätte ich nein sagen sollen?" Draco sah mich einfach nur an. „Und vielleicht habe ich auch ja gesagt, weil du mir sonst leidgetan hättest", fügte ich noch hinzu.


Heyy zusammen! Viel Spaß beim Kapitel wünsch ich euch :))

Liebe Grüße,

Nika :D

Memories - Draco MalfoyWhere stories live. Discover now