Kapitel 29

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Blake's Sicht

Ich will den hurensohn endlich finden und zur Strecke bringen! Ich will Caleb's und Chucks Qualen vernichten. Ich will, dass er endlich wieder glücklich ist. Er soll wieder von Herzen lachen und lächeln wie er es sonst immer tat. Diese dunkle, schmerzhafte Phase soll vorüber gehen!

„Wir gehen davon aus, dass die Person euch und Frau und Herr Daison persönlich kannte. Sie wusste, dass sie auf der Straße fahren würden. Wie auch immer die Person es anstellte, das bleibt uns noch verborgen"

Persönlich kannte? Es ist niemand aus dem Rudel. Ausgeschlossen! Jemand von ihrer Arbeit?

Dieser Martin bleibt noch nh Stunde und wir grübeln etwas, bevor er sich verabschiedet. Ich spüre wie viel in Caleb lauert. So viel Unsicherheit, so viele Sorgen und so verdammt viel Schmerz.

Ich ziehe ihn nun komplett auf meinen Schoß und schlinge meine Arme um ihn. Er niest laut und kuschelt sich weiter in die Decke.

Mom macht noch, besorgt um Caleb, eine Suppe.

<Ich will, dass die Grenzen kontrollierter und aufmerksamer abgelaufen werden und jeder außer den Wachposten kommt heute zum Training>, linke ich alle an, die das Training betrifft

Dad nickt zustimmend und Caleb wimmert plötzlich.

„Was hast du, Schneewittchen?"

„Du gehst", stellt er fest

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse seine feuchten Augen.

„Ich muss hart trainieren, um dich zu beschützen. Blaire bleibt hier ja? Ihr könnt euch einen schönen Abend machen"

„Das ist toll!", freut sich Blaire, „Wir können online shoppen"

„Ich lass dir meine Daten da und du gibst mindestens 300€ aus. Verstanden?", sanft küsse ich seine Wange

Er schaut mich mit seinen wunderschönen Kulleraugen an und nickt zögernd.

„Brav", hauche ich und küsse seine Narben

Ich merke als ich dies tue, wie unwohl sich Chuck aufeinmal fühlt. Er versteift sich und sein Gesicht ist schmerzhaft verzehrt. Er wird sich niemals verzeihen, was er Caleb angetan hat.

Wir essen noch alle zusammen die Suppe mit verschiedenen Beilagen und dann verabschieden sich auch schon meine Eltern. Sie wollen zu den Weisen fahren und sich etwas erkunden und ihnen von den Gaben meiner Luna berichten.

Selbst für mich ist das alles wirklich viel momentan. Ich frage mich wie das meine kleine Mate schafft? Ich muss ihn mehr unterstützen. Ihm mehr helfen. Ihn mehr seine Gedanken vergessen lassen. Ich muss einfach mehr sein. Besser.

Bevor Chuck und ich zum Training aufbrechen, ziehe ich Caleb noch mal in unser Schlafzimmer. Ich hebe ihn auf meinen Schoß und schlinge meine Arme um ihn.

„Hm?", fragt er schüchtern

Sanft streichle ich über seine dicken und tiefen Narben. Sie sind wunderschön, nur weiß er es noch nicht. Er wimmert nervös und erst da löse ich meinen Blick von seinen Narben. Ich gleite zu seinen Augen und verliere mich in ihnen.

„Ich weiß, dass es dir momentan nicht gut geht. Ich weiß, dass das alles sehr viel ist und ich weiß das du leidest. Ich versuche dir mit allen Mitteln zu helfen und es tut mir leid, dass ich nicht genug bin"

„Blake", schluchzt er, „Du bist mehr als genug. Du bist alles"

Ich lächle traurig.

„Ich werde alles tun, um dich wieder glücklich zu machen. Alles", sanft wische ich über seine nassen Augen

Tiefe Narben 2 • MxM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt