Kapitel 15

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Blake's Sicht

Aufgewühlt und durcheinander liege ich auf der Couch. Was habe ich getan? Ich habe ihn alleine gelassen. Er ist aufgewacht und ich habe seinen Schmerz und das Gefühl von Verrat gespürt. Er hat mich sogar angelinkt und was habe ich getan?
Ich wollte Chuck suchen.

Könnte ich die Zeit zurück drehen, dann würde ich es ohne zu zögern tun. Jemand anderes war für ihn da anstatt ich. Ich hätte da sein sollen. Ich hätte ihn unterstützen sollen verdammt!

Ich habe meine Mate, meinen Seelenverwandten verletzt. Er ist so erschöpft und verletzt. Seine Schmerzen sind so mächtig und ich habe ihn alleine gelassen.

Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so bereut. Was Mom und Oma mir erzählt haben, bricht mir mein verdammtes Herz. Er ist so verwundbar und bedürftig und ich habe nichts besseres zu sagen als „Wo warst du?".

Warum habe ich das getan? Ich habe seine Gefühle ignoriert und meine Eifersucht siegen lassen.

Sein Schluchzen hallt laut durch die Räume und sein Schmerz wandert wie eine Ratte durch die Wände. Ich höre und spüre seinen Schmerz mit jeder Faser meines Körpers.

Stunden später und ohne ein Auge zugemacht zu haben, spüre ich die plötzliche Angst von Caleb.

<Caleb? Ist alles okay?>

<Caleb!>

Urplötzlich hallen ängstliche Schreie durch das Haus. Sie schmerzen und meine Ohren fühlen sich an als würden sie jeden Moment platzen.

Ich stehe prompt auf und renne die Treppen hoch. Eilig stürme ich in unser Schlafzimmer und finde einen schreienden Caleb vor. Er hat Alpträume und bewegt sich hektisch und unruhig.

Ich habe ihn noch nie so gesehen. Was macht er nur grade durch? Und ich habe ihm im Stich gelassen. Gott, was bin ich nur für eine Mate?

Vorsichtig setze ich mich neben ihn und sanft streichle ich seinen Arm. Er muss unbedingt aufwachen.

„Caleb", flüstere ich ängstlich

Wieder schreit er qualvoll auf. Nun rüttle ich seinen Arm.

„Caleb, wach auf! Bitte"

Ich greife nach seinen Schultern und rüttle ihn fest.

„Nein bitte!", schreit er auf und reißt die Augen auf

„Caleb", flüstere ich traurig

Mit großen Augen schaut er mich an und fängt an zu weinen.

„Hey, ich bin hier. Es tut mir leid", hauche ich ehrlich und rücke näher. „Ist das okay, baby? Wenn ich dich berühre?"

Er nickt wimmernd und sanft hebe ich ihn in meinen Schoß. Leicht lege ich meine Arme um ihn und wiege ihn.

„Alles ist okay jetzt. Es war ein böser Traum"

Er krallt sich in meine Brust und weint laut. Das bricht mir mein scheiß Herz. Es tut so unfassbar weh ihn so sehen zu müssen und ich bin auch noch daran Schuld.

Er zittert am ganzen Körper und presst sich ganz nah an mich ran. Wovor hat er nur solche Angst?
Ich lege meine Arme nun stärker um seinen zierlichen Körper, um ihm einfach mehr Sicherheit und Schutz zu bieten.

„Ich bin hier, Schneewittchen. Ich beschütze dich"

Eine Weile versuche ich noch Caleb zu beruhigen, bevor er schließlich wieder einschläft. Ich lasse ihn in meinen Armen, damit er sich auch während des Schlafes beschützt fühlt.

Tiefe Narben 2 • MxM Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon