Prolog

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Es war eine kühle Nacht. Der Nachtwind blies deutlich stärker als sonst über den Wald und ließ Blätter sowie Äste gleichermaßen erzittern. Dunkle, tintenschwarze Wolken zogen sich über dem Sternenhimmel zusammen und erstickten das Licht der Sterne, den nächtlichen Wegfindern. Aus weiter Ferne war schon ein leises, dunkles Grollen zu hören welches unverkennbar ein Sommergewitter ankündigte. Keine Menschen Seele war noch auf den staubigen Waldwegen unterwegs, sie alle hatten bereits Schutz in ihren Häusern vor dem nächtlichen Sturm gesucht. Nur ein paar Pokémon waren noch da. Ein paar Wablu schimpften im Geäst und ein Haspiror huschte ins schützende Dickicht. Das Licht der Abenddämmerung wurde immer fader. Ein Haufen Gekarbor jagte in Windeseile den steinigen Waldweg entlang und hinterließen eine menge kleiner Fußstapfen auf dem Boden. Der Wind wurde immer stärker und das Grollen was er mitbrachte schwoll bedrohlich an. Allmählich, je näher das Gewitter kam, verschwanden auch die Pokémon in ihre Unterkünfte um dem aufziehendem Sturm zu trotzen. Nur ein paar Camaub grasten trotzt des einsetzendem Regens noch friedlich am nahe gelegenen Waldrand. Dicht an dicht standen sie da und fraßen mit den Köpfen gen Boden so das sie sich fast dabei berührten. Komplett regungslos standen die Feuerpokemon da, nur ihr oranges Fell wippte mit dem Wind mit, keiner von ihnen vermochte auch nur ein Geräusch zu machen. Jedenfalls bis das erste von ihnen ruckartig den Kopf hob. Dort hinter ihnen im dichten Wald, im endlosen Grün und Gestrüpp  war ein rascheln zu hören, dessen Uhrheber nicht der Wind war. Ungeduldig und sichtlich besorgt trampelte dieses einzelne Herdentier auf dem Boden herum. Aus diesem tiefem Dickicht kamen meist nur Raubtiere da es für andere Pokémon schier unmöglich war sich in der Strauchschicht überhaupt zu Bewegen. Es dauerte eine ganze Weile bis auch die anderen Camaub für sich selbst ausmachten das ihnen dies nicht geheuer war, doch dann flohen sie auch schon alle auf einmal in Richtung Sicherheit.  Dort aus den Gebüschen genau da wo noch kurz zuvor die Camaub so friedvoll gespeist hatten purzelte einen kleine Gestalt aus dem Dickicht. Unter einer menge Dreck und Ästen lag ein kleines Mädchen auf dem Boden. Das Gesicht des Kindes war zerkratzt, voll mit Tränen und vollkommen dreckig. Das zerrissene Kleid was sie trug war vermutlich mal weiß gewesen. Ihre schmalen und ebenfalls dreckigen Hände lagen auf ihren kleinem,schmalem Kindergesicht. Sie konnte nicht älter als fünf sein. Schuhe hatte das Mädchen gar keine und ihre hüftlangen, strohblonden Haare waren verknotet und zerzaust.
Schwerfällig erhob sich die kleine Gestalt von Waldboden und sah sich mit großen Augen um. Die Augen des Mädchens waren blau. Nahhh, vielleicht auch ein wenig braun. Humpelt und mit gebücktem Gang setzte sich das Kind langsam in Bewegung. Schniefend und weinend und dabei immer laut ihre Mutter rufend stolperte sie den Waldweg entlang. Jetzt wo sie stand konnte man ebenfalls zwei große Schürfwunden an ihren Knien erkennen von denen aus dunkelrotes Blut ihre Beine hinab lief und welche ihr das gehen zu Hölle machten. Immer wieder viel sie und immer wieder stand sie erneut auf. Mit jedem Nachgeben ihrer Beine wurde es schwerer wieder aufzustehen und sie schaffte immer weniger Strecke bevor sie erneut viel. Es war still so still, nur Regen,Donner und ihr Atem. Die Stille lastete wie Watte auf den Ohren des Mädchens und ihre Atem kräuselte sich vor ihr in der Luft. Es war sehr schnell sehr kalt geworden. Ihr dünnes und halb zerrissenes Kleid vermochte sie nicht gut genug vor der nächtlichen Kälte zu schützen und das Mädchen zitterte und schlotterte am ganzen Körper. Doch plötzlich vernahm das Mädchen ganz deutlich Schritte hinter sich. Energisch versuchte  sie ihre Schritte zu beschleunigen. Ihre Mutter hatte sie vor den ganzen bösen Menschen gewarnt die nachts in der Dunkelheit und im Nebel  herumschlichen um Kinder zu fangen. Doch zur großen Verzweiflung des Kindes gelang es ihm nicht Abstand zwischen sich und seinen Verfolger zu bringen und in einem Moment der Unachtsamkeit bemerkte sie einen Stein nicht. Das Mädchen streifte ihn mit dem Fuß und viel gen Boden. Der Aufprall war wie erwartete hart und Schmerzhaft und egal wie sehr sie es versuchte sie schaffte es nicht mehr sich aufzurichten. Diese misslungene Flucht hatte ihr alle Kraft gekostet und nun konnte sie sich glücklich schätzen überhaupt noch die Augen offen halten zu können. Die Schritte wurden lauter und kamen bedrohlich näher und dann kam der Zeitpunkt als der Uhrheber der Schritte nur noch Zentimeter entfernt war. Die Zeit schien für sie still zu stehen, nur das Geräusch des Regens welcher auf dem Boden zerschellte und ihre Kleidung aufweichte und der Atem ihres Gegenüber waren zu hören. Vorsichtig beugte sich die Person zu ihr hinunter. „ Alles in Ornung?", murmelte diese und das letzte was das Mädchen sah waren Augen hellblau wie der Himmel an einem Wolkenfreiem Tag, dann dämmerte sie weg.

So das wars mit dem ersten Kapitel von ein Neubeginn
Ich hoffe es hat euch gefallen

Ein Neubeginn (Pokémon xy )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt