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Wir arbeiten schon seit geschlagenen zwei Stunden an dem Referat. Dabei haben wir es gerade mal geschafft die Themen zu verteilen und ein paar Informationen aus dem Internet zu sammeln. Das Thema verteilen hat uns dabei schon die meiste Zeit geraubt. Gute 1 ½ Stunden haben wir diskutiert, wer welches Thema nimmt. Am Ende habe ich dann nachgegeben und das Thema mit dem Markieren übernommen, was uns so viel Zeit gekostet hat.


Genervt stöhne ich auf und lasse mich nach hinten auf mein Bett plumpsen. Dass es so anstrengend ist, im Internet nach Informationen zu suchen, die ich als Quelle angeben kann, hätte ich nicht erwartet. Theoretisch könnten Jack und ich das Referat innerhalb von 20 Minuten fertig stellen, aber Mrs Murriel hat von uns Quellenangaben verlangt und als Quelle ' mein Kopf ' anzugeben würde vermutlich nicht sehr gut ankommen.

„Können wir es für heute sein lassen und morgen weiter machen? Ich hab echt kein Bock mehr." jammere ich und blicke mit meinem besten Welpenblick zu Jack hinüber, welcher es sich neben mir auf dem Bett gemütlich gemacht hat. Als Jack von seinem Computer zu mir aufblickt, bildet sich erst ein breites Grinsen in seinem Gesicht, ehe er schallend anfängt zu lachen. Anscheinend entsprich mein Blick ehe einer verrückten Grimasse als einem Welpenblick.

„An deinem Blick musst du echt nochmal arbeiten Rose!" Beleidigt blicke ich ihn an und drehe meinen Kopf von ihm weg, kann mir selbst aber ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ja, wir können aufhören. Wenn ich ehrlich bin, ich hab schon vor 20 Minuten aufgehört." Erklärt er mir, nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hat.

„Oha, warum hast du mir nicht schon vor 20 Minuten Bescheid gegeben, dann wäre mein Kopf jetzt nicht kurz vorm Explodieren!" beklage ich mich bei ihm und schenke ihm einen enttäuschten Blick.

„Du sahst so konzentriert aus, da wollte ich dich nicht stören... Aber mal was anderes, hast du auch so Hunger wie ich?" Ich schenkte ihm meinen besten 'dein-Ernst'-Blick, jedoch ertönt im nächsten Moment mein Magen ... dieser miese Verräter... und stößt ein lautes Knurren aus.

„Das beantwortet dann wohl meine Frage" lacht Jack und auch ich steige mit ein. Irgendwie lachen wir heute sehr viel, habe ich das Gefühl.

„Na dann komm, wir können ja mal schauen, ob wir meiner Mutter beim Kochen helfen können." Erwidere ich lachend und schwinge mich aus dem Bett. Zusammen laufen Jack und ich aus meinem Zimmer, die Treppen hinab.


„Mom! Julien hat mir schon wieder die Fernbedienung geklaut!" hören wir Louie aus dem Wohnzimmer brüllen, als wir gerade das Ende der Treppen erreichen.

„Julien hör auf deinen kleinen Bruder zu ärgern und gib ihm die Fernbedienung zurück!" ertönt auch schon die Stimme meiner Mutter aus der Küche. Kopfschüttelnd laufe ich in die  Richtung, aus welcher die Stimme meiner Mutter gekommen ist. Jack folgt mir wie ein kleines Hündchen.

„Hey Mom" begrüße ich meine Mutter, als ich die Küche betrete und sie schnippelnd vor mir sehe. Meine Mom dreht sich um, als sie meine Stimme hört und schenkt mir ein liebes lächeln, ehe sie an mir vorbei zu Jack blickt.

„Hallo mein Schatz. Wer ist denn dein Gast?" fragend blickt uns meine Mutter an.

„Hallo Mrs Grayson, ich bin Jack, ein Klassenkamerad von Rose." Stellt sich Jack meiner Mutter vor.

„Hallo Jack, es freut mich dich kennen zu lernen. Könntet ihr mir bitte helfen und den Salat machen? Julien und Cole sind sich mal wieder zugut dafür und dein Vater muss noch arbeiten."

„Machen wir." Erwidere ich und wir beginnen den Salat zu machen. Es war natürlich mal wieder klar, das sich meine Brüder zu fein dafür sind beim Essen machen mitzuhelfen... Als das Essen dann fertig und der Tisch gedeckt ist, bittet uns meine Mutter, meine Brüder zum Essen zu holen, während sie nach meinem Vater schaut.

Mit Jack im Schlepptau marschiere ich ins Wohnzimmer, wo wir meine Brüder auf der Couch und den Sesseln vor finden, welche auf den Fernseher starren. Louie hat sich anscheinend die Fernbedienung zurück ergattert, welche er nun fest umklammert und gebannt auf den Bildschirm schaut. Cole und Julien jedoch schauen nur Gelangweilt drein.

„Kommt ihr Essen, Jungs?" Rufe ich in den Raum hinein. Augenblicklich erheben sich Cole und Julien voller Begeisterung und stürmen an uns vorbei in Richtung Esszimmer. Jack folgt den beiden grinsend, während ich auf Louie zulaufe, welcher immer noch auf den Bildschirm starrt.

„Na Komm, Louie. Du kannst später ja auch noch weiter schauen, jetzt gibt es erst einmal essen." Nun dreht sich auch Louies Kopf in meine Richtung und blickt mich aus seinen wunderschönen grünen Augen an.

„Oki" Mein kleiner Bruder drückt auf der Fernbedienung die Aus Taste und erhebt sich ebenfalls. Als er bei mir vorbei kommt, schnappt er sich meine Hand und zieht mich hinter sich her.

Im Esszimmer sitzen bereits alle an ihrem Platz und warten auf uns. Ich helfe Louie noch schnell in seinen Kinderstuhl, ehe ich mich auf meinen eigenen Platz neben Jack fallen lasse.

„Lasst es euch schmecken. Und danke Jack und Rose, das ihr mir beim Kochen geholfen habt." Lächelt meine Mutter in die Runde und blickt uns dankbar an. Mein Vater greift sich die Salatschüssel, was uns anderen das Essen erlaubt. Dies ist nämlich so üblich in einem Rudel. Der Alpha eröffnet das Essen und tut sich als erster etwas auf, erst dann darf der Rest des Rudels sich etwas nehmen. In diesem Fall ist es nur nicht das Rudel, sondern die Familie.

„Sag mal Jack, hast du eigentlich auch Geschwister?" fragt meine Mutter interessiert und schiebt sich eine Gabel unseres Hackauflaufes in den Mund.

„Ähm ja. Ich habe eine kleine Schwester, sie ist ungefähr in Louies Alter. Ihr Name ist Chiara. Und einen großen Bruder habe ich auch, aber den sehe ich nicht mehr so oft. Er ist schon mit 18 ausgezogen." Erwidert Jack ihr höflich ehe auch er sich eine Gabel in den Mund schiebt.

„Also Jack, du und Rose geht also zusammen in eine Klasse. Wie kam es dazu, das ihr beiden schon am ersten Tag eine Strafarbeit aufgedrückt bekommen habt?" mischt sich nun auch mein Vater, mit dem typisch strengen Ton ein, mit dem er auch mit uns redet, wenn ihm etwas wichtig ist. Ich werfe Dad einen genervten Blick zu und bemerke wie sich Jack verschluckt und mir unauffällig einen hilfesuchenden Blick zuwirft.

„Das war meine Schuld, Dad. Ich habe ein paar faxen gemacht und Jack hat nur drüber gelacht, so wie der Rest der Klasse. Mrs Murriel hat aber uns beide ins Vieser genommen, da Jack neben mir saß." Springe ich schnell für Jack ein und ziehe somit den strengen Blick meines Dads auf mich. Doch er erwiedert erstmal nichts und schiebt sich stattdessen eine weitere Gabel in den Mund, was das Thema somit erstmal beendet.

Während des restlichen Essens ist eine recht entspannte Stimmung aufgetreten und wir reden über irgendwelches Zeug. Nach dem Essen hat sich Jack auch schon verabschiedet, da er noch auf seine kleine Schwester aufpassen muss, da seine Eltern noch ausgehen wollen. Als Jack gegangen ist, helfe ich noch kurz meiner Mutter beim Abräumen des Tisches, ehe ich mich auf den Weg in mein Zimmer mache.

WolfsmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt