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Listen while reading: LULLABY - WOODZ

Ich spürte eine Berührung an meinem Kopf und hörte jemanden reden. Der Geruch von Haferbrei stieg mir in die Nase, als ich langsam aus meinem anstrengenden Schlaf aufwachte.
„Hongjoong? Hongjoong?“ Jetzt hörte ich die Stimme deutlich – es war Seonghwa. Seonghwa! Als ich meine schweren Lider öffnete, blickten mich seine besorgten Augen direkt an und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Seong …hwa“, brachte ich etwas gequält klingend heraus und verzog kurz darauf mein Gesicht. Die fiesen Kopfschmerzen waren immer noch da.
„Oje, soll ich dir was zum Kühlen holen?“, fragte er leise und ich nickte nur kurz, dann sprang er auch schon auf. Wie viel Uhr war es eigentlich? Wollte Seonghwa heute nicht bei seinen Eltern sein? Vielleicht hatte ich ja auch schon den ganzen Tag verschlafen, mein Zeitgefühl war jedenfalls komplett ausgeschaltet. Bevor ich länger nachdenken konnte, kam Seonghwa mit einer Tüte Eis wieder zurück.
Die Kälte tat meinem Kopf wirklich gut und ich setzte mich nach ein paar Minuten wackelig auf, um einen Happen vom Haferbrei zu essen. Mühsam versuchte ich die Schale zu greifen, die auf dem kleinen Tisch neben meinem Bett stand.
„Warte, ich mach’ das schon“, stoppte mich Seonghwa und drückte mich sanft zurück, sodass ich wieder gerade saß. Er setzte sich behutsam auf meine Bettkante und ich beobachtete, wie er die Schale griff.

„Mund auf!“ Er hielt mir den Löffel vors Gesicht und musste grinsen, als ich mich versuchte zu wehren.
„Ich schaff’ das schon alleine“, nörgelte ich und spürte, wie ich ein wenig rot wurde. Seonghwa schüttelte nur den Kopf und hielt den Löffel immer noch nachdrücklich fest.
Beschämt gab ich mich geschlagen und ließ mich schließlich doch von ihm mit dem Haferbrei füttern. Während er konzentriert immer wieder die perfekte Menge auf den Löffel nahm und ihn mir vorsichtig hinhielt, scannten meine Augen sein Gesicht ab. Wie Magnete hafteten sie an ihm und blieben schließlich an seinen Augen hängen. Seonghwa hielt inne, als sich unsere Blicke trafen. Auch wenn mein Herz wie verrückt zu schlagen begann, konnte ich nirgendwo anders hinschauen – Seonghwa scheinbar genauso.

Nach einigen langgezogenen Momenten wandten wir gleichzeitig unsere Blicke ab und Seonghwa räusperte sich leise. Ich zog verlegen die Bettdecke etwas weiter zu mir heran und versuchte mein Herzklopfen zu kontrollieren.
„W-willst du noch was?“, fragte er verlegen und gestikulierte mit der Schüssel und dem Löffel in seinen Händen herum.
„Äh, danke, das reicht erst mal“, gab ich zurück. Er stellte den restlichen Haferbrei beiseite und zog dann vorsichtig die Vorhänge etwas zu, damit es im Zimmer nicht so hell war.

„Schlaf noch ein bisschen, dann geht es dir bald besser. Okay?“ Ich nickte. Meine Aufregung hatte etwas nachgelassen, dafür meldeten sich meine Kopfschmerzen wieder und mir wurde etwas schwummrig, als ich mich versuchte wieder hinzulegen.
Seonghwa war direkt neben mir, als er mein leichtes Schwanken bemerkte und hielt mich fest. Vorsichtig half er mir dabei, mich wieder komplett hinzulegen und deckte mich anschließend mit der Decke zu. Ich ließ die ganze Situation still über mich ergehen und beobachtete Seonghwa, wie er sich, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, liebevoll um mich kümmerte.

Ein paar Tage vergingen, die ich hauptsächlich in meinem Bett verbrachte. Seonghwa war die meiste Zeit an meiner Seite und ich fühlte mich fast schon etwas schlecht, weil er sich so bemühte und ich ihm gar nichts dafür zurückgeben konnte …
Stöhnend streckte ich mich und genoss das Gefühl, keine fürchterlichen Kopfschmerzen mehr zu haben. Ich dehnte meinen Nacken etwas, während ich noch auf dem Bett saß. Als ich mich sicher fühlte, stand ich auf und tappte ins Bad. Der Schwindel war ebenfalls weg und ich atmete erleichtert auf. Nach einer langen Dusche und mit frischen Klamotten fühlte ich mich wie neugeboren. Wo Seonghwa wohl war?

Ich ging leise durch unsere Zimmertür und sah, wie die Nachmittagssonne das Wohnzimmer flutete, an dessen Ende die weite Glasfront unser zu Hause fast eins mit dem Garten werden ließ. Außen, auf der großen Terrasse, konnte ich zwei Personen erkennen, die mit dem Rücken zu mir saßen und sich vermutlich unterhielten. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte weiter und erkannte Seonghwa – und neben ihm Yeosang. Die Tür war geschlossen, also konnte ich nicht hören, worüber die beiden redeten. Doch ich konnte die Anspannung an Seonghwas Haltung erkennen. Neugierig starrte ich weiter zu ihnen und lief ein paar kleine Schritte weiter. Erschrocken blieb ich kurz darauf stehen, als Seonghwa sich auf einmal zu Yeosang lehnte und ihn fest umarmte.

 Erschrocken blieb ich kurz darauf stehen, als Seonghwa sich auf einmal zu Yeosang lehnte und ihn fest umarmte

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Danke, danke, danke fürs Lesen. ❤️ Wenn euch meine Geschichte bisher gefällt, vergesst nicht, auf das Sternchen zu drücken! ⭐️

Virtuelle Umarmung geht raus an alle! 💞

Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Where stories live. Discover now