~ Kapitel 10 ~

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„Jola, iss langsam", Felix sah mich tadelnd an und hob seinen Zeigefinger. Damit zog er die Aufmerksamkeit der Meister auf sich, die stillschweigend an ihrer Arbeit saßen.

Ob ich die ganze Zeit am Essen bin? Möglich.

Mit meinen Hamsterbacken verdrehte ich die Augen, kaute und schluckte runter.

„Bist du meine Mom?" Lachend griff ich nach einem Kissen, um es ihm an den Kopf zu werfen.

Bedauerlicherweise hinderte mich Aro daran, der das andere Ende des Kissens fest in seinem Griff hatte.

„Nicht schon wieder. Denk daran, was letztes Mal passiert ist."

Gleichgültig blinzelte ich ihm entgegen, griff stattdessen einfach nach dem Kissen zu meiner linken. Es ist ein rotes Kissen, mit zartem Rosenmuster bestickt und Rüschen an den Seiten, welches gleich zum Geschoss wird.

Bevor Aro sich beschweren konnte, flog das Kissen auch schon durchs Zimmer. Kurz bevor es Felix traf, duckte er sich runter und das Kissen landete an der Wand.

Ein Glück, dass ich damit nicht, wie beim letzten Mal, eine Vase getroffen habe.

Oh ja, die hässliche antike Vase hatte mir viel Ärger eingebracht. Nicht mal meine Augen klimpern und ein wenig nett reden hatte mir dabei geholfen.

Genau wie Felix verfiel ich in einen Lachanfall. Ich hörte Aro empört schnauben, was es nicht besser machte. Gekrümmt vor Lachen, schmiss ich mich in die Lehne der Couch.

Marcus, auf der Couch uns gegenüber, sah uns leicht lächelnd zu, wobei man in seinen Augen eine gewisse Besorgnis erkennen konnte. Ich sollte Aro lieber nicht zu sehr reizen. Aber, dass ich nie aufhören kann, sind sie eigentlich schon von mir gewohnt.

Felix verstummte, nach einem Blick von Caius, so gut es ging. Angestrengt hielt er sich die Hand vor den Mund und blickte auf den Boden, um nicht wieder losprusten zu müssen. Caius musterte uns abschätzig und schüttelte seinen hübschen Kopf.

Aro drehte sich zu uns um und wollte Felix und mich, in erster Linie meine Wenigkeit, gerade über unser Benehmen belehren, als das Zimmer gestürmt wurde.

„Meister! Meister!", erklang die aufgebrachte Stimme Rosarios, Fabios bestem Freund, von der Tür aus.

Der Mann strich sich nervös über den Arm und blickte panisch hinter sich.

Auch mein Lachen verstummte und ich setzte mich aufrecht hin. Rosario würdigte mich nur eines kurzen Blickes. Er wirkte verstört. Bei meinem Anblick wäre ich das sicher auch.

Ich pustete eine verstrubbelte Haarsträhne aus meinem Gesicht und zog meine Bluse gerade.

„Es ist etwas Schreckliches passiert."

Wenn er, ein Vampir als Mitglied der Volturi, etwas als schrecklich bezeichnet, dann sollte das wirklich ernst genommen werden.

Mein Herz jedenfalls schlug mir auf einmal bis zum Hals.

Aro, deutlich gelassener, ihn kann mit seinen Jahrtausenden an Lebzeiten nicht viel mehr schocken, winkte den Jungen zu sich.

Nach kurzer Zeit ließ der schwarzhaarige Meister Rosarios Hand los. Es ging auf einmal plötzlich alles ganz schnell. Er eilte wie gestochen an Rosario vorbei und seine beiden Schoßhündchen - Entschuldigung - Co-Anführer namens Marcus und Caius sprangen ebenfalls auf. Verwirrt sah ich den vier hinterher und hörte noch, wie Rosario den Meistern etwas auf Italienisch zurief, als er sich an die Spitze setzte.

„Was ist gerade passiert?", fragend hob ich meine Arme. Mein Blick wanderte zu Felix, der das Prospekt, eigentlich eher für mich gedacht, es sei denn Felix will sich Damenunterwäsche kaufen, zur Seite legte und ebenfalls dämlich aus der Wäsche sah.

Volturi MateWhere stories live. Discover now