XVIII. Kili Durin~ Der Hobbit

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POV Erzähler:
In den Tiefen des Düsterwaldes irrten Zwerge und ein Hobbit verwirrt umher. Auf der Suche nach dem sicheren Elbenweg, verirrten sie sich immer tiefer in den Fängen des Waldes, der mit Spinnennetzen besetzten Bäume. Der kleine Hobbit mit den braunen Locken fühlte sich als einziger noch bei halbwegs klarem Verstand, doch auch er bemerkte die Müdigkeit, die in seinen Knochen steckte.
„Die Sonne, wir müssen sie finden."
Durch eine Idee seinerseits, hatte er neue Hoffnung geschöpft. Mit der übergebliebenen Kraft, kletterte er alleine den großen Baum hinauf und als er durch die dicke Blätterschicht durchbrach, konnte er seit einer gefühlten Ewigkeit wieder tief durchatmen und die frische Luft um ihn herum genießen. Die Aussicht, die sich ihm bat, war wunderschön. So anders als der dunkle Wald, die stickige Luft, die Spinnennetze.
„Ich se-sehe einen See...und ein-einen Fluss..." Eine kleine Blätterwand versuchte die Sicht des Hobbits zu verhindern, doch mit einer einfachen Bewegung, wurde der Blick freigelegt und vor ihm zeichnete sich..."und den einsamen Berg. Wir sind fast da." Dem Hobbit fiel ein Stein vom Herzen. „Hört ihr mich?" Keine Antwort seitens der Zwerge. „Ich weiß in welche Richtung wir gehen müssen." Wieder keine Antwort. Allein undeutbares Knacken war zu hören. „Hallo?!"fragte er erneut, nur diesmal mit etwas Verwirrtheit in der Stimme. Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Bäume vor ihm begannen zu knarzen und die Blätter wurden durchgerüttelt. „Hallo?"fragte er leise. Als er nochmal herunterklettern wollte, steckte sein Fuß in einem Netz fest, sodass er, als er nach vorne trat, den Halt verlor, doch konnte er sich noch gerade so an einem Ast festhalten, welcher kein Ast war. Eine Spinne kam hinter einem ihrer Netze hervor und war drauf und dran den Hobbit zu verspeisen. Er schrie und ließ das haarige Bein los. Mit wenig Glück, verfing er sich in einem weiteren Spinnennetz und wurde wenig später auch schon in ein Kokon gehüllt. Als er nach einer Weile wieder zu sich kam, tötete er die Spinne über ihm und befreite sich aus den Weben. Als er all seinen Mut gefasst hatte, stellte er sich den Spinnen gegenüber und befreite seine Freunde.
„Wo ist Bilbo?" „Hier oben bin ich!"
Gerade, als er seinen Kameraden folgen wollte, wurde er von einer Spinne angegriffen. Kurz bevor sie ihn erneut in eines ihrer Spinnennetze hüllen konnte, spürte die Spinne einen qualvollen Schmerz in ihrer Brust. Ein Schwert, eine elbische Klinge hatte sich dort hinein gebohrt. Eine zarte Hand ergriff die des Hobbits und zog ihn mit sich. Als keine Spinnen mehr in Sicht waren, blieben sie stehen. Vor dem Hobbit stand eine Elbin.
„Wieso treiben sich ein Hobbit und dreizehn Zwerge im Düsterwald herum?"fragend blickte sie zu ihren Gegenüber.
„I-Ich...w-wir?" Überfordert sah der Hobbit sie an. Sie wollte gerade erneut ansetzen zu sprechen, doch eine Spinne drängte sich zwischen die beiden. Als die Spinne tot auf dem Boden lag, fehlte vom Halbling jede Spur. Keine Zeit ihn zu suchen, ging sie zurück zu der Patrouille.
„Wo warst du?" Legolas sah sie ernst an.
„Ich dachte ich hätte was gehört, doch scheinbar habe ich mich geirrt."
Er nickte nur und konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung. Nach kurzer Zeit sahen sie die Zwerge, die von mehreren Spinnen angegriffen wurden. Schnell töteten die Elben sie und nahmen die Zwerge gefangen. Sie begannen sie zu durchsuchen und ihnen jede einzelne noch so kleine Waffe abzunehmen. Auf einmal kam eine Spinne aus einem Baum gesprungen und attackierte einen braunhaarigen Zwerg. „KILI!"
Die Elbin reagierte schnell und zog ihren Bogen, um die Spinne mit einem Pfeil zu töten. Gerade wollte sie dem Zwerg aufhelfen, als zwei weitere Spinnen aus dem Gebüsch sprangen.  Sie zog ihren Dolch und erstach die eine. „Werft mir ein Dolch rüber! SCHNELL!" „Wenn ihr denkt ich geb euch eine Waffe Zwerg,..." sie drehte sich um und warf den Dolch in den Kopf der zweiten Spinne. „..., dann irrt ihr euch." Er sah sie durch seine braunen Augen schockiert an. Sie ignorierte es und brachte ihn zu den anderen Zwergen.

Das laute Beschweren der Zwerge hallte in den weiten Hallen des Düsterwaldes. Lautes Hämmern an den Stahlgittern, verzweifelte Seufzer und lautes kehliges Atmen. Frustriert saß der junge braunhaarige Zwerg auf dem Boden seiner Zelle. Die Elbin, die ihn gerettet hatte, schwirrte in seinen Gedanken. Ihre elegante Art zu kämpfen, ihre langen Haare und ihre Haut, die so zart zu sein scheint, sowie ihre vollen rosanen Lippen.

In den Fluren des Waldlandreiches ging mit leichtem Schritt eine Elbin umher. Ihre Gedanken lagen bei dem jungen Zwerg mit den braunen Haaren, dem leichten Bart und den braunen Augen. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte Gefallen an ihm gefunden, obwohl sie ihn erst getroffen hatte und dieses Treffen wohl kein angenehmes war. Für beide. In ihren Gedanken gefangen bemerkte sie nicht, dass sie geradewegs in jemanden reinlief. In Legolas. „Du solltest aufpassen wo du hin läufst." „Entschuldige. Ich war wohl zu sehr in meinen Gedanken versunken." Er nickte nur und sie setzten ihren Weg gemeinsam fort. Vor einer großen hölzernen Tür blieben die zwei Elben stehen. „Müssen wir das wirklich machen?" „Ich weiß wie unangenehm das ist, aber wir gehen da zusammen rein und kommen auch zusammen wieder raus." „Na gut." Legolas lächelte ihr noch einmal zu bevor die zwei durch die Tür traten und rein ins Getümmel.

Das Sternenlichtfest war schon in vollem Gange. Überall standen Elben mit ihren Weinkelchen in der Hand und einer Elbin an deren Seite. Der König, Thranduil, saß auf seinem Thron und beobachtete das ganze Geschehen. Er wartete auf den richtigen Moment, um seinem Volk die bevorstehende Heirat seines Sohnes anzukündigen, doch dass nicht alle davon begeistert sein werden, wollte der König sich nicht eingestehen. Die Atmosphäre wurde langsam ruhiger.
„Mein Volk, dürfte ich um eure Aufmerksamkeit bitten?" Es war still im ganzen Saal und neugierige Augen blickten zu Thranduil herauf. „Ich möchte freudens verkünden, dass mein Sohn in einem Monat heiraten wird...Und seine Zukünftige wird niemand anderes sein, als unsere geliebte D/N."

Schockiert sah D/N sich um. „Was?" Sie sah Legolas in die Augen und merkte wie sich langsam Tränen bildeten. „Wusstest du davon?" Legolas schwieg, er sah sie nur entschuldigend an. Es herrschte eine unangenehme Stille. „Das...I-Ich...kann das nicht" Sie rannte davon. Die Tränen sammelten sich in ihren Augen und liefen ihr über ihre Wangen. Sie achtete nicht auf den Weg und lief orientierungslos durch den Palast. Irgendwann verließ sie die Kraft und sie ließ sich einfach an einer Wand herunter gleiten.

„Alles klar bei dir?"
Die Elbe schreckte auf und sah sich verwirrt um. Sie war anscheinend in die Kerker gelaufen und saß nun vor der Zelle des jungen braunäugigen Zwerges. „Ehmm...j-ja natürlich" schnell wischte sie sich die Tränen aus ihrem Gesicht und richtete sich auf. „So siehst du aber nicht aus." Ein Grinsen zierte sein Gesicht, doch als sie sich nur mit müden Augen zu ihm drehte und ihn in die Augen schaute, wich dieses zu einem besorgtem Gesichtsausdruck. „Sicher, dass bei dir alles gut ist? Du siehst ziemlich fertig aus." „Danke, was ein Gentleman du bist." „Immer gerne doch. Aber jetzt im Ernst...was bedrückt schon eine solch schöne Elbe?" Verlegen sah D/N zu Boden. „Ich glaube, dass niemand mit seinem Schicksal zufrieden wäre, würde er unfreiwillig heiraten müssen..."  Eine plötzliche Stille entstand. „Und wen musst du heiraten? Etwa dieses arrogante Elbenprinzesschen?" Die Elbe schwieg, doch Kili kannte die Antwort schon. „Wie kann er es wagen! Er hat euch nicht verdient, nicht im geringsten." Die Elbe schwieg weiterhin, bis ihre schwache Stimme erklang. „Ich weiß wie es ist in einem goldenen Käfig aufzuwachsen. Ich bin zwar keine Prinzessin aber seit klein auf wuchs ich bei der königlichen Familie auf. Der König hat sich nach dem Tod der Königin sehr verändert. Sein Verstand ist von der Trauer betrübt, die er versucht zu verstecken. Er versucht uns alle zu beschützen und um das zu tun, versteckt er uns." Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über die reine Haut D/Ns. Auf einmal ertönten Schritte und ehe der Zwerg sich versah war sie weg.

Das nächste was die Elbe hörte war der Klang des Horns. Sie eilte ans Tor und was sie dort sah verschlug ihr die Sprache. Die Zwerge saßen triefend in Weinfässern und versuchten gegen das eiserne Tor anzukommen, auf welchen Soldaten in silberstrahlender Rüstung standen. Doch auf einmal ging alles schnell, Pfeile flogen durch die Luft und Wachen fielen. Orks kamen aus dem Hinterhalt. Die Elben fingen an zu kämpfen so auch D/N. Ork um Ork tötete sie doch es wurden nicht weniger. Plötzlich erschütterte der Schrei Kilis den Kampf. Die Elbin zuckte zusammen und sah in Richtung des Tores. Dort am Boden lag der junge Zwerg mit einem Orkpfeil im Oberschenkel. Schnell eilte sie zu ihm.
"Nehmt meine Hand." Sie half dem Zwergen auf und brachte ihn zu seinem Bruder der ungeduldig in den Weinfässern wartete. Schnell öffnete sie das Tor und wollte sich erneut den Orks um sie herum widmen, als eine Hand ihre ergriff.
"Komm mit mir."
Tief sahen D/N und Kili sich in die Augen. Sollte sie es wagen? Doch welche Aussicht blieb ihr hier im Düsterwald? Eine unglückliche Ehe oder eine Zeit im Kerker wegen des Verrats. Nein, sie konnte nicht hier bleiben. Langsam nickte sie, doch ließ die Hand des Zwerges los. "Ich folge euch vom Ufer aus und gebe euch Deckung."
Kili atmete erleichtert auf und nickte ebenfalls. "Pass auf dich auf."

1586 Wörter

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Nach längerer Zeit kommt auch von mir mal ein neuer Oneshot

Oneshot BookNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ