Kapitel 30

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Vor etwa zwanzig Minuten hatte die junge Frau das Büro betreten, saß nun wieder mit mehreren Personen in einem Raum, direkt neben Ms. Janson, diese beruhigend ihre Hand hielt. Das sie eigentlich überhaupt nicht mit Situationen dieser Art klar kam, war bekannt und überraschenderweise half dabei der Körperkontakt einer Vertrauensperson und das war zum einen Ms. Janson. "Ms. Jung, meine Kollegen und ich haben uns vorab über die aktuelle Situation beraten und natürlich eine Entscheidung getroffen, diese sich durch das heutige Gespräch sogar befürworten lässt. Wir würden sie gerne am kommenden Montag entlassen und ihnen weiterhin die Gespräche mit Ms. Janson zur Verfügung stellen, nur eben als ambulante Therapeutin. Sie wird nach Möglichkeit einmal in der Woche zu ihnen nach Hause kommen und in etwa zwei Stunden für sie einplanen. Was halten Sie davon?" Minas Augen wurden bereits groß, als die Rede von ihrer Entlassung war, aber der Fakt, dass sie bei Ms. Janson in Therapie gehen würde, machte sie unfassbar glücklich. Dies würde nämlich eine erneute Öffnung verhindern, welche wohl ohnehin seine Zeit kostete. Außerdem kannte sie diese bereits und wusste wie sie drauf war. "Ich finde die Idee gut und kann mir sogar vorstellen, dass es keine bessere Möglichkeit gibt. Auch bin ich erfreut darüber, dass ich am Montag entlassen werde, das ist alles wirklich toll." entgegnete sie und war tatsächlich überaus euphorisch, trug ein konstanter Lächeln auf den Lippen. "Das freut uns! Bezüglich der Entlassung waren wir uns einig, denn sie haben große Fortschritte mit Ms. Janson gemacht und es ist auch auch großer Schritt, dass sie nun hier sitzen und mit uns sprechen, da dies am Anfang leider nicht möglich war. Die Medikamente scheinen auch schon zu wirken und ihnen dementsprechend zu helfen, oder was meinen sie?" "Ja, ja das stimmt. Natürlich aber auch größtenteils durch die Kombination der Gespräche mit Ms. Janson." Sie war erfüllt von Zufriedenheit und Stolz, denn ihr Leben hatte in den vergangenen Wochen eine ganz neue Wendung genommen, eine positive und das merkte sie. Obwohl sie zu Anfang Angst davor gehabt hatte, war sie auch froh, nun ihre Diagnosen zu haben und alles einordnen zu können. "Wir wünschen ihnen natürlich alles Gute!"

"Wie geht es dir jetzt?" fragte ihre Therapeutin, als sie alleine waren und hielt noch immer ihre Hand. "Gut, denke ich. Ich bin so froh, dass sie mich auch in Zukunft unterstützen werden." gab sie offen zu. "Normalerweise ist das nicht üblich, doch die Kollegen und ich fanden, dass es das beste für dich wäre und ich mache das auch gerne. Ms. Erics weiß übrigens noch nicht, dass du am Montag entlassen wirst, also schreib ihr doch gerne direkt. Sie wird sich sicherlich freuen." Mina musste lächeln, klar wird sie sich freuen. "Mach ich. Ich danke Ihnen Ms. Janson, wirklich von ganzem Herzen!"

Sie ging gleich auf ihr Zimmer und nahm ihr Handy in die Hand, um Jennifer zu schreiben.

Mina: Hey Jennifer! Ich hatte ja eben das Gespräch und es gibt tolle Neuigkeiten: ich werde am Montag entlassen und Ms. Janson wird mich in Zukunft ambulant therapieren. :) [16:53]

Nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, legte sie das Handy erstmal auf Seite und machte es sich auf ihrem Bett gemütlich, dachte nach. Die letzten Wochen hatten mächtig an ihren Kräften gezogen, umso besser ging es ihr nun aber und sie hoffte, dass es nicht mehr so sein wird, wie an dem Tag, als sie eingewiesen wurde. Wenn sie nun ehrlich zu sich selbst war, dann hatte sie sich wirklich das Leben genommen. Nicht an dem besagten Tag, aber irgendwann, denn sie wollte nicht mehr weiterleben. Doch nun war sie tatsächlich froh, dass ihre Lehrerin sie her gebracht hatte und sie damit dazu gezwungen hatte, die Hilfe entgegen zu nehmen. Es war das einzig richtige gewesen, wie Jennifer selbst gesagt hatte. Es wäre falsch gewesen, ihr Leben hinzuwerfen, ohne wenigstens gekämpft zu haben. Ihrer Meinung nach sollte man erst alles versuchen, bevor man sich das Leben nimmt, denn es gibt meist Hoffnung für einen und dieser sollte man zielstrebig entgegen arbeiten. Nur jemand der schwach ist gibt auf, ohne zuvor überhaupt gekämpft zu haben. Und nur weil man sich dabei Hilfe sucht, ist man noch lange nicht Schwach, im Gegenteil, denn Hilfe suchen und zulassen zeigt Stärke und es war gut, dass Mina dies eingesehen hatte.

Ihr Gedanken wurden durch ein markantes Geräusch ihres Handys unterbrochen und sie nahm dieses gleich in die Hand, um es zu entsperren. Jennifer hatte ihr geantwortet.

Ms. Erics: Hallo Mina. :) Das sind wirklich tolle Neuigkeiten. Soll ich dich dann am Montag abholen oder wie sollte das ablaufen? [17:07]

Mina: Das weiß ich tatsächlich garnicht, würde ich mal Ms. Janson fragen. [17:07]

Ms. Erics: Dann mach das mal und geb mir dann Bescheid. Ich muss mich jetzt fertig machen, da ich mit einer Kollegin verabredet bin. Ich melde mich nochmal, okay? [17:09]

Mina stimmte lediglich zu und verließ anschließend ihr Zimmer, um mit Ms. Janson sprechen zu können. Sie klopfte an der Türe zum Büro und nahm Geräusche vom Inneren war, bis die Tür geöffnet wurde. "Mina." Sie nickte und lächelte schüchtern. "Ich habe gerade mit Jennifer geschrieben und sie hat gefragt, ob sie mich abholen soll oder wie es angedacht war?" "Komm am besten erstmal rein und setz dich." Sie tat, was die ältere Frau sagte und saß ihr somit gegenüber. "Ms. Erics braucht dich nicht abholen, denn ich werde dich nach Hause fahren. Es wird natürlich auch nochmal am Tag der Entlassung ein Gespräch stattfinden und um dich nicht zu verunsichern, werden wir dieses alleine führen und anschließend zu dir fahren. Natürlich kann Ms. Erics dich auch abholen, wenn du das möchtest." Mina schüttelte den Kopf, sagte: "Nein, alles gut."

➡️Neues Kapitel!🥰
Wie gefällt euch das Kapitel? Ich weiß noch nicht genau, wie und wann das Buch ein Ende finden wird, aber ich habe bereits eine neue Idee für ein Buch. Dementsprechend werde ich bald versuchen, ein Ende zu finden.😊
➡️Schreibt gerne in die Kommentare, wie euch dieses Kapitel gefiel und stimmt gerne für den Teil ab, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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