22. Pov Felix

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Ich war pansexuell.

Irgendwie überraschte mich das kein bisschen, aber gleichzeitig war ich vollkommen überfordert damit. Es fühlte sich auch gut an zu wissen, was für eine Sexualität ich hatte und ich konnte mich hundertprozentig damit identifizieren.

Doch gleichzeitig verunsicherte mich dieses Wissen, denn ich war nicht schwul und konnte mir nicht mehr einreden, dass ich Hyunjin nur aufgrund meiner Sexualität attraktiv fand. Ich war definitiv an seinem Charakter interessiert, obwohl er auch einen ziemlich heißen...stopp.

Frustriert stöhnte ich auf und biss mir leicht auf meine Unterlippe. Denk nicht darüber nach Felix! Doch das war leider alles andere als leicht. Plötzlich kam mir ein Gedanke, der gemischte Gefühle in mir aufsteigen ließ.

Ich hatte die ganze Zeit versucht meine Gefühle zu verdrängen, aber nie darüber nachgedacht, dass Hyunjin mich höchstwahrscheinlich nur als einen Freund sah und keine romantischen Gefühle für mich hatte. Langsam schloss ich meine Augen, atmete tief ein und zählte bis zehn. Es half nicht. Ich spürte die ersten Tränen in meine Augen schießen und versuchte schnell sie wegzublinzeln.

Doch als vor meinem inneren Auge Bilder von Hyunjin, Arm in Arm mit einer hübschen Frau, auftauchten, flossen die Tränen in Strömen meine Wangen herunter. Scheiße, scheiße, scheiße! Gegen Hyunjins mögliche Zukunft konnte ich gar nichts unternehmen. Ich würde dabei zusehen müssen, wie Hyunjin glücklich mit einer Frau zusammen war.

Ich würde todunglücklich daneben stehen, mir aber nichts anmerken lassen und mich zum Lächeln zwingen müssen. Diese und ähnliche Gedanken hielten mich in den folgenden Nächten und Tagen wach und zermürbten mich zusehends. Selbst Hyunjin schaute mich schon ganz besorgt an, wenn mir mal wieder etwas aus der Hand rutschte und herunterfiel.

Changbin vertraute ich mich nur halb an, indem ich ihm sagte, dass ich mit meiner Sexualität ein wenig überfordert war, aber ich sprach kein Sterbenswort über Hyunjin. Nach der Jubiläumsfeier, bei der ich eine Zeit lang von meinen Gedanken abgelenkt wurde, hatten wir alle keine Zeit mehr, um groß zu feiern oder uns zu entspannen. Wir würden ein Musikvideo für unseren Song Miroh drehen, wofür einige Vorbereitungen anfielen.

Ich war vermutlich der einzige von uns, der den Dauerstress als angenehm empfand, denn dieser lenkte mich hervorragend von meinem Gefühls und Gedankenchaos ab. Und endlich nach vielen stressigen Wochen, in denen wir uns gegenseitig so dermaßen abgefuckt haben, dass wir schon zweimal kurz vor einer Prügelei waren, beendeten wir unsere Vorbereitungen und fingen an das Video zu drehen.

Ich sollte einige Szenen als Roofer haben, in denen ich unter anderem über eine Häuserschlucht springen würde. Das war zwar in einem Studio, aber die beiden 'Häuser' waren trotzdem zwei Meter voneinander entfernt und fünf Meter hoch. Niedriger ging es nicht, denn dann würden die Kamera Aufnahmen nicht authentisch wirken.

Ich war aufgeregt. Beim Üben hatte ich es schon dreimal geschafft, über die Lücke zu springen, aber jetzt würde das erste mal eine Kamera alles filmen. Schnell richtete ich nochmal mein Outfit, welches leicht verrutscht war, atmete tief durch und nahm dann Anlauf. Auf den Wink des Kameramanns hin, lief ich schnell auf die Kante zu, stolperte und konnte mich nicht mehr rechtzeitig abfangen.

Ich fiel und fiel und fiel immer weiter in die Tiefe...


Aaalso ich wollte nur noch einmal anmerken, dass dies eine Fanfiktion ist, weshalb einige Dinge nicht in der Realität geschehen/ geschehen sind! 

A little bit Drama at the end, aber keine Sorge es wird noch alles gut :D

Und falls ihr nicht wisst was ein Roofer ist: Als Roofer werden meist Jugendliche und junge Erwachsene bezeichnet, die ohne Sicherung auf hohe Bauwerke oder Gebäude klettern, um sich dort zu fotografieren oder zu filmen (Wikipedia) 


What will happen...?Where stories live. Discover now