9. Pov Hyunjin

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Ich musste wirklich besser aufpassen. Zum Glück verschwanden die Mädchen schnell, denn sonst hätte ich mich nicht mehr beherrschen können.

Er war viel zu nah an mir dran gewesen. Sein Geruch hatte mich nicht mehr losgelassen und ich musste all meine Konzentration zusammennehmen, um entspannt zu wirken.
Das durfte nicht mehr passieren, dafür war mir unsere Freundschaft zu wichtig.

Nur weil ich ihn attraktiv fand, würde ich doch nicht unsere ganze Gruppe zerstören, denn das würde unmittelbar passieren, wenn sie erfuhren dass ich schwul war.
Das konnte ich keinem von ihnen antun.

Seufzend ließ ich mich auf meiner Betthälfte nieder und strich mir verzweifelt durch die Haare.
Felix war direkt verschwunden, als wir wieder hier ankamen. Auf der Rückfahrt hatten wir beide geschwiegen, was untypisch für ihn war.
Vielleicht hatte er ja doch etwas gemerkt.

An diesem Abend ließ ich das Abendessen ausfallen. Ich war gerade nicht in der Stimmung mit den anderen zu quatschen und zu lachen.
Langsam machte ich mich Bett fertig und versuchte nicht mehr an Felix zu denken.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich automatisch zu Felix, oder eher neben mich wo er eigentlich liegen sollte. Ich befühlte das Laken. Es war eiskalt, also hatte er gar nicht hier geschlafen.

Eine merkwürdige Schwere in mir, veranlasste mich dazu zurück ins Bett zu sinken.
Gestern hoffte ich noch, wir könnten das, was passiert war einfach vergessen und ganz normal miteinander umgehen. Aber anscheinend konnte oder wollte Felix das nicht.
Die nächsten Tage waren für uns alle nicht einfach.

Felix ging mir aus dem Weg und hing die ganze Zeit mit Changbin zusammen. Es war einfach nur zum kotzen, wie Felix schon fast an ihm klebte und mich komplett ignorierte.
Mittlerweile war auch den anderen die frostige Stimmung zwischen Felix und mir aufgefallen, aber sie hielten sich heraus und bemühten sich um eine entspannte Atmosphäre.

Am schwersten war es für mich, wenn wir Interviews geben mussten oder sonst in der Öffentlichkeit präsent waren, denn dann mussten wir so tun, als wären wir immer noch die besten Freunde.

Wenn Felix dann neben mir stand und mich unabsichtlich berührte, liefen Schauer durch mich hindurch, die mich daran erinnerten wie wichtig es war Abstand von ihm zu halten.
Offiziell teilten wir uns immer noch ein Zimmer, aber inoffiziell schlief Felix jede Nacht bei Changbin und hatte auch den Großteil seiner Kleidung mit zu ihm genommen.
Es versetzte mir jedes Mal einen Stich, wenn ich aufwachte und seine Betthälfte leer war.

Eine gute Sache gab es dann aber doch noch, denn in wenigen Tagen würde unser neuer Song rauskommen.
Er sollte 'Miroh' heißen und wir würden ihn live vor tausenden Zuschauern performen.
Aber bis es soweit war vergingen noch einige Tage und ich hätte nie gedacht, dass in den paar Tagen noch so viel passieren würde...

What will happen...?Where stories live. Discover now