Pläne für die Zukunft | 8

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Er wusste, dass das Mal genau so funktionierte, wie er es wollte

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Er wusste, dass das Mal genau so funktionierte, wie er es wollte. Wenn er seine Ritter von Walpurgis rief, wussten sie genau, wo er war. Jenseits von Hogwarts würden sie so an seine Seite apparieren können, selbst wenn sie noch nie zuvor an dem Ort gewesen waren, zu dem er sie rief. Das Dunkle Mal eröffnete ihnen alle Orte, an denen er sich aufhielt.

Hier in Hogwarts jedoch war apparieren den Schülern nicht möglich. Sie würden zu Fuß zu ihm kommen müssen. Es würde dauern. Und eventuell befanden sie sich gerade in Situationen, aus denen sie nicht so einfach fliehen konnten. Aber Tom wusste genau, jegliche Situationen, die seine Anhänger setzt aufhalten könnten, wären nichts gegen das, was nach Hogwarts wartete. Wenn sie schon jetzt nicht bereit waren, ein Gespräch mit einem Professor zu verlassen, wie konnte er sich dann sicher sein, dass sie nach Hogwarts anders reagieren würden? Dass sie ihre Arbeit unterbrechen, ein Abendessen mit der Familie verlassen würden, wenn er rief?

Er musste ihre Loyalität testen, während sie noch in Hogwarts waren, und ihnen schon jetzt deutlich machen, was geschah, wenn sie ihn enttäuschten.

Er ließ zu, dass ein Grinsen über seine Lippen huschte, während er seinen Blick hinaus auf den See schweifen ließ. In der letzten Woche hatte er mit allen, die das Mal trugen, ein Gespräch unter vier Augen geführt. Ihnen deutlich gemacht, was er erwartete, wenn er sie rief. Jeder von ihnen hatte verstanden, dass er sie bald testen würde.

Seine erste Probe hatte er für diesen eisigen, regnerischen Freitagabend ausgewählt, weil er wusste, dass Rufus gerade bei Professor Merrythought eine Strafe absitzen musste. Tom war gespannt, wie Lestrange reagieren würde, wenn er das Mal brennen spürte. Wäre er bereit, weiteres Nachsitzen zu riskieren, oder würde er eher Tom erzürnen? Es gab nur eine logische Entscheidung, wenn Rufus sein Leben lieb war, aber Tom hatte in den letzten Wochen deutlich gesehen, dass Logik nicht immer dessen Stärke war.

Unerbittlich peitschte der Wind den Regen über den See, doch Tom spürte nichts davon. Umgeben von einem Zauber bewegte sich nicht ein Haar. Präzise rollte er den Ärmel seines weißen Hemdes hoch, um das Dunkle Mal freizulegen. Heute war ein Test nicht nur für seine Ritter, sondern auch für ihn.

Er hatte Hermines Mal verändert, es seinem beinahe gleichgestellt. Würde es ihm gelingen, alle zu rufen – außer sie? Er war sich sicher, alles richtig gemacht zu haben, doch den ersten Test führte er erst jetzt durch.

Sein Zauberstab berührte den Totenkopf und ohne die Worte laut aussprechen zu müssen, schickte Tom eine Nachricht. Sein Mal wurde dunkler, fing an zu brennen, als wollte es sich noch tiefer in seinen Arm fressen. Er spürte kaum, wie sich sein Mund abermals zu einem Grinsen verzog. Er hieß den Schmerz willkommen. Seine Ritter hingegen, sie würden sich winden vor Schmerz, dessen war er sich sicher. Er konnte es beinahe vor seinem inneren Auge sehen, wie sie alle kollektiv aufkeuchten, ihren linken Arm packten und fluchten. Wer von ihnen würde wohl als erstes hier auftauchen?

Die Äste der beeindruckend alten Eiche, unter der er stand, knarzten bedenklich im Wind, doch Tom ignorierte es. Ein Hochgefühl hatte von ihm Besitz ergriffen, gesteigert noch von dem Schmerz, der immer noch von dem Dunklen Mal ausging. Die Welt um ihn herum war dunkel, nur erhellt von den sporadischen Blitzen, die der Gewittersturm mit sich brachte. Es war, als hätte das Wetter seine Stimmung erkannt.

Reue III - Vergiss Mein NichtWhere stories live. Discover now