Pläne für die Zukunft | 2

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Toms Blick lag auf Hermine, die in seinem Bett lag und schlief

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Toms Blick lag auf Hermine, die in seinem Bett lag und schlief. Nachdem sie am letzten Wochenende so empfindlich auf seine Annäherungsversuche reagiert hatte, hatte er darauf bestanden, dass sie jede Nacht in seinem Bett schlief. Er hatte verstanden, dass Lestrange dauerhafte Narben in ihrer Seele hinterlassen hatte, auch wenn er ihre Gefühle nicht nachvollziehen konnte. Sie brauchte Schutz und er war mehr als bereit, ihr das zu geben. Sie sollte sich sicher fühlen bei ihm, in seinem Bett.

Sie hatte darauf bestanden, dass es nur zeitweise war und sie irgendwann ihre Privatsphäre in ihrem Zimmer wieder zurückhaben wollte, und natürlich hatte er zugestimmt. Ob er sie wieder gehen lassen würde, stand auf einem anderen Blatt. Sobald sie erst einmal verheiratet waren, würden sie sowieso jede Nacht ein Bett teilen, da konnte sie sich jetzt schon daran gewöhnen. Und niemand aus Slytherin würde sie verraten.

Langsam blätterte er das Buch um, in dem er las. Ein kleines Licht über seiner Schulter erhellte gerade genug, um die Seiten lesen zu können, ohne dass es Hermine beim Schlafen störte. Er hatte inzwischen gelernt, dass sie eine unruhige Schläferin war, die jede Minute brauchte, sie sie kriegen konnte. Immer wieder war sie im Verlauf der Woche nachts wach geworden und war auf leisen Sohlen in sein Bad geschlichen, ohne zu merken, dass sie ihn ebenfalls geweckt hatte.

Es war, als käme ihr Geist nie richtig zur Ruhe. Als wäre sie ständig auf der Hut, ständig auf der Flucht, bereit, beim kleinsten Anzeichen von Gefahr aufzuspringen und wegzurennen. Vorsichtig strich er ihr mit einer freien Hand über den Rücken. Auch hier schienen sie sehr ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben. In seiner Zeit im Waisenhaus hatte er sich kaum getraut, tief und fest zu schlafen. Zu oft wurden ihm böse Streiche gespielt, als er sich noch nicht richtig wehren konnte. Zu selten hatten die so genannten Erwachsenen eingegriffen. Es hatte ihn zwei Jahre gekostet, ehe sein Körper sich davon überzeugen ließ, dass er hier in Hogwarts im Schlafsaal sicher war – obwohl er ihn sich mit anderen Jungen teilte.

Das war einer der Gründe, warum er seine Zeit nach Hogwarts schon genau geplant hatte. Es würde für ihn kein „nach Hogwarts" geben. Er würde hier bleiben, als Lehrer. So schnell er konnte, würde er sich auf den nächsten freien Posten bewerben. Tom wusste auch schon genau, welche Stelle er wollte. Galatea Merrythought würde gewiss noch dieses Jahr in den Ruhestand gehen, dafür würde er sorgen, und dann könnte er hier Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten. Er könnte hier bleiben und säße zugleich an der Quelle.

Ein Teil von ihm wurde immer wieder unsicher, wenn er an diese Zukunft dachte. Als wäre es ungewiss, ob er den Posten bekommen würde. Als wäre es fragwürdig, dass er auch als erwachsener Zauber Hogwarts nicht verlassen würde. Genervt klappte Tom das Buch zu. Wann immer diese Gedanken in ihm hochkamen, spürte er eine unangenehme Anspannung, die erst von ihm wich, wenn er die Gedanken beiseite geschoben hatte. Dieser Teil von ihm, der ständig Sorgen und Unsicherheiten äußerte, war verachtenswert schwach. Das war nicht, wer er wirklich war.

Hermine neben ihm drehte sich um und schlug die Augen auf. „Tom?" Ihre Stimme klang schläfrig, als wäre sie noch ganz woanders.

Grinsend legte er das Buch auf seinen Nachttisch und rollte sich auf seine halb-schlafende Freundin. Was könnte besser schwache Gedanken verdrängen, als eine vor Lust verfließende Hermine? Wenn sie schon einmal wach war, konnte sie ihm auch helfen.

Reue III - Vergiss Mein NichtWhere stories live. Discover now