1. Partytime!!!

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Alles beginnt am 18.Geburtstag meines Bruders Marcus, also 13 Tage vor meinem 16.Geburtstag. Es ist der 14. September. Ein Samstag.
Marcus hat sich eine Party mit all seinen Freunden und auch mit mir - ich fühle mich geehrt - gewünscht und meine Eltern haben zugestimmt. Und deshalb stehen Marcus, seine ätzende Freundin Gloria und ich jetzt in unserem Wohnzimmer und überlegen, wo wir die ganzen Getränke und das Essen hinstellen sollen.

"Kein Alkohol für Leute unter 16, Marcus!", ruft Gloria wütend. Ich bin kurz davor sie umzubringen. Sie ist eines der dümmsten Mädchen, das ich kenne.
Falls ihr euch fragt, warum ich mich darüber aufrege: Ich bin 15...noch. Und ich sehe es nicht ein, dass sie mir vorschreibt, was ich zu tun oder zu lassen habe. Trotz Marcus' warnenden Blick, kann ich es mir nicht nehmen "Ach bitte, Mama!" zu sagen.

Ich fahre mir etwas angepisst durch meine braunen Locken.

Um halb acht abends kommen dann die ersten Gäste. Insgesamt eingeladen sind 30. Unter ihnen ist auch meine einzige Freundin Ridley. Ich konnte Marcus Gott sei Dank über reden, dass sie auch kommen darf.

Genau in diesem Moment springt sie auf mich zu und umarmt mich fest.
Sie trägt ihre roten Haare zu einem Dutt, doch wie immer hängen einige Locken vorne raus. "Was geht ab, Claire!?", will sie strahlend wissen. Ich verdrehe die Augen. "Mein Bruder hat Geburtstag, Rid! Nicht ich!" Sie lacht auf. "Das weiß ich doch, Süße. Warte kurz, ich muss ihm nur gratulieren."

Und schon ist sie wieder in der zunehmend größeren  Masse verschwunden und lässt mich einfach alleine zurück. Entnervt lasse ich mich auf gegen die Wand sinken. Immer mehr Gäste betreten unser Haus. Mein Kopf brummt und ich will einfach nur Ablenkung. Tanzen, Musik, vielleicht etwas Alkohol.

Also mache ich mich auf den Weg zur "Bar". Dort steht Ian, ein guter Kumpel meines Bruders und mixt Getränke.

Ich geselle mich zu ihm und setze ein strahlendes Lächeln auf. "Hey, kann ich bitte ein Bier haben." Er sieht auf. "Claire! Was geht? Naja, Gloria hat halt gesagt, dass keiner unter 16 Alko..."
"Und seit wann machst du denn, was unsere geliebte Gloria sagt?", unterbreche ich ihn. Er sieht zerknirscht weg. Dann holt er eine Flasche Bier hervor, reicht sie mir und sagt: "Aber nur eins. Ich schwör dir, mehr gibt es nicht für dich. Da brauchst du auch gar nicht mit deinem Hundeblick angekrochen kommen!"
Damit spielt er auf meine Augen an, die laut allen unfassbar lieben Leuten, die mich als niedlich beschimpfen wollen, "Rehbraun" sind. Und die helfen mir gerne, Leute etwas um den Finger zu wickeln.
"Danke, Ian!", trällere ich fröhlich im Weggehen und schwenke triumphierend die Flasche in der Luft herum.

In dem Moment schaltet irgendwer die Musik ein und Wake me up von Avicii schallt durch das Untergeschoss unserer Villa, wo die Party steigt. Ja, Villa. Ihr habt richtig gelesen. Mein Vater ist ein bekannter Politiker. William May, aber das sagt euch unwissenden Seelen sicher nichts. Und, ja, wir haben ziemlich viel Geld. Aber wie sagt man so schön: Geld ist nicht die Welt.

Feeling my way through the darkness
Guided by a beating heart
I can't tell where the journey will end
But I know where to start
They tell me I'm too young to understand
They say I'm caught up in a dream
Well life will pass me by if I don't open up my eyes
Well that's fine by me

So wake me up when it's all over
When I'm wiser and I'm older
All this time I was finding myself, and I
Didn't know I was lost

Langsam beginne ich zu tanzen. Es gibt schon ein paar Dinge die ich an meinem Leben mag. Tanzen und Parties gehören dazu. Andere Menschen (zumindest die, die ich bisher kenne) eher weniger. Ich schließe die Augen und konzentriere mich nur noch auf die Musik, die durch meine Adern zu pulsieren scheint.

Ohne die Augen aufzuschlagen, setze ich mir die Flasche an die Lippen und trinke einen Schluck des leider schon warmen Bieres. Es schmeckt scheußlich. Wütend gehe ich mit nun geöffneten Augen zum Wohnzimmer Tisch und stelle die Flasche dort ab. Heute also kein Alkohol für mich. Auch nicht so schlimm. Ich werd es überleben.

Ich drängele mich durch die Menge zur Küche durch. Dort ist es viel ruhiger. Nur ein Pärchen, das ich nicht kenne, knutscht herum und unsere Katze Sunny streckt sich auf dem Esstisch. Sie hasst so einen Lärm.

Seufzend gehe ich zum Kühlschrank und hole mir eine eiskalte Cola heraus. Allein die Kühle der Glasflasche beruhigt mich total.

Mit der Cola in der Hand will ich die Küche wieder verlassen, doch an der Tür stoße ich mit jemandem zusammen:
Ich taumele zurück, falle zu Boden und mein heißersehntes Getränk zersplittert mit einem lauten Knall auf den Fliesen. Nun sitze ich mitten in einem Meer aus Cola und gefährlich aussehenden spitzen Scherben am Boden.
"Verdammte Scheiße!!", brüllte ich. Meine Handfläche brennt und als ich auf sie schaue, sehe ich, das eine Glasscherbe sich hinein gebohrt hat und dunkelrotes Blut aus der Wunde läuft. "Hey, alles okay? Tut mir echt Leid!", ertönt eine Stimme.

Zögernd schaue ich nach oben und schaue in ein Paar strahlend eisblauer Augen.


Hey, also das war jetzt mal das erste Kapitel. Ich hoffe es hat euch n bissel gefallen ;)

A little bit Incredible♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt