Kapitel 29

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Es war so weit. Heute würde ich zu Mrs. West werden. 

An sich war ich durch die letzten Monate schon so sehr an diesen Namen gewöhnt, dass es mir wie gar keine große Änderung vorkam. Immerhin hatte mich Alec so fast jedem im Umkreis vorgestellt und die meisten Personen hatten mich direkt mit Alec Nachnamen angesprochen.

Trotzdem fühlte es sich wie etwas unfassbares an. 

In wenigen Minuten wäre ich verheiratet und Alecs Ehefrau, in nicht mal einer Woche wäre ich Mutter und in einigen Monaten dann auch Ärztin. Es war als würden alle meine Träume in Erfüllung gehen.

Mrs. West. Es kam mir leicht über die Lippen und ich stellte es mir großartig vor, diesen Namen tatsächlich tragen zu können. 

Meinen eigenen Namen liebte ich eigentlich über alles, dennoch war es einfach etwas Besonderes, den Namen einer Person anzunehmen, die man liebte. 

Viele sahen das anders, was ich genauso gut verstehen konnte. Meine Mutter stellte sich zwar immer mit dem Nachnahmen Richter vor, tatsächlich war sie jedoch auf dem Papier noch immer nach ihrem Mädchennamen benannt.

Die letzten Tage waren für mich einfach nur emotional gewesen. Was soll ich da großartig zu sagen? 

Die meiste Zeit war ich am Weinen, denn egal was ich tat, entweder etwas für die Hochzeit oder die Babys, immer sprangen mir Dinge ins Auge, die mich emotional berührten. 

Besonders mein Eheversprechen, musste ich im Nachhinein nochmal auf dem PC abtippen, da das Blatt Papier einige Tränen abbekommen hatte.

Aber es war doch auch ein emotionaler Moment von daher fand ich meine Tränen total gerechtfertigt. 

Auch wenn wir beide unsere Eheversprechen nun schon geschrieben hatten, würden sie wohl erst in einigen Monaten zum Einsatz kommen, denn wir hatten uns dazu entschieden, dass wir sie uns erst an unserer kirchlichen Trauung gegenseitig vortragen.

Der heutige Tag war nur dafür gedacht, unsere Liebe auf dem Papier zu bestätigen und in einem kleinen Kreis, diesen besonderen Moment zu zelebrieren und genießen.

Wir wollten nicht, dass der Tag zu aufwendig wird, da wir ja auch noch die große Hochzeit hatten.

Trotzdem hatte ich mir natürlich ein Brautkleid vor ein paar Tagen ausgesucht. Ich hatte das Gefühl, dass mein Bauch noch immer weiterwuchs, weswegen ich mit den Mädels sehr spontan losgezogen war, um ein Kleid zu finden, welches mir auch am heutigen Tag noch passen würde.

Von den Emotionen überwältigt stand ich nun in meinem und Alecs Zimmer und betrachtete mich von allen Seiten im Spiegel. 

Meine Haare hatte ich etwas gewellt und sie fielen mir leicht über die Schulter. Eigentlich nichts Besonderes, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass sie heute perfekt saßen. 

Wahrscheinlich war das pure Einbildung, aber es war ja besser so, als wenn ich total unzufrieden gewesen wäre.

Das Kleid hatte kurze Ärmel und war mit Spitze besetzt. Ab der Baby Kugel fiel es in einem leicht fluffigen Stoff über den Bauch und danach gerade herunter. 

Ich fand es einfach perfekt und konnte kaum erwarten, auch ein zweites Hochzeitskleid bei der kirchlichen Hochzeit zu haben. In solch einem Kleid fühlte man sich automatisch wohl.

Alec hatte es so arrangiert, dass wir die Dokumente bei uns zuhause unterschreiben konnten.

Somit fungierte das Wohnzimmer also als Ort unserer staatlichen Trauung. Das war auch gut so, denn sonst wäre ich für das Standesamt vielleicht leicht overdressed gewesen. 

Pregnant by a MillionaireWhere stories live. Discover now