Kapitel 85

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Die Stille überwältigte uns wieder. Es war eine angenehme Stille, doch ich wusste was er dachte. Ich wusste, was ich dachte. Es war nur ein kurzer Augenkontakt notwendig, damit er die Frage, die in der Luft hing, formulieren konnte.


"Wirst du mir antworten?", fragte er leise, worauf er begann nervös mit den Autoschlüsseln herumzuspielen. Ich hätte nie gedacht, dass ich es nochmal erleben würde, Justin Bieber nervös zu sehen.


Meine Mund blieb verschlossen. Plötzlich war ich mir bei meiner Antwort gar nicht mehr so sicher. Ich dachte ich hätte die Wahrheit herausgefunden, aber nun war ich wieder verwirrt.


"Ich weiß die Antwort schon, ich kann es an deinem Gesichtsausdruck ablesen, aber ich muss es hören.", wisperte er und es hörte sich an, als würde er es wirklich brauchen und es tat mir weh. Ich konnte nicht offen zugeben, dass ich es nicht bereute, da es in so vieler Hinsicht falsch war.


Ich seufzte. "Justin, bring mich bitte nicht dazu es zu sagen." Mein Ausdruck verzerrte sich vor Trauer, als ich dies sagte. Ich brauchte Zeit. Zeit um darüber nachzudenken, ob ich Nate wirklich mochte, ob es möglich war, dass ich Gefühle für Justin hatte und um zu entscheiden, was im Moment wichtiger für mich war.


Justins Augen blitzten schmerzerfüllt auf, doch es verschwand wieder so schnell, wie es kam. Er nickte verständnisvoll. Ungefähr zum hundertsten Mal heute wollte ich einfach nur heulen.


"Lass mich nur eins wissen und ich verspreche dir, dass ich dich nichts mehr fragen werde." Er ließ es scheinen, als würde er mich nicht anbetteln, aber dass etwas in ihm festsaß, dass ihn von innen auffraß. Könnte es möglicherweise so sein, dass er auch irgendeine Art von Gefühlen für mich entwickelte? Könnte der Kuss ihm vielleicht wirklich was bedeutet haben?


Ich nickte, damit er fortfuhr. Ich hatte Angst vor dem, was nun seinen perfekten Lippen entkommen würde. "Würdest du es wieder tun?"


Obwohl ich die Antwort in meinem Hirn schon formuliert hatte, bevor ich überhaupt blinzeln konnte, sagte ich nichts. 


Zählte jetzt?

________


"Bist du jetzt mal fertig?", fragte ich gelangweilt, während ich mit meinen frisch lackierten Fingernägeln auf der hellblauen Decke auf meinem Bett herumtrommelte.


"Noch nicht.", sagte Kelsey mit konzentrierter Stimme, als sie eine zweite Schicht Lipgloss auf meine Lippen auftrug.


Ich blieb weitere fünf Minuten in dieser Position sitzen, wobei ich meine Augen vor Langeweile schloss. Wenn ich meinen Kopf irgendwo anlehnen hätte können, hätte ich geschlafen.


"Jetzt bin ich fertig.", verkündete sie und fuhr als letzten Schliff mit einem Pinsel über meine Nase.


Ich riss meine Augen auf und entdeckte eine sehr gespannt aussehende Kelsey, die mich erwartungsvoll musterte. Ich stand auf und lief zu meinem Spiegel, worauf ich alles in mich aufsog, was mir mein Spiegelbild zeigte.


"Wow.", flüsterte ich und meine Augen glänzten vor Freude bei dem Anblick von dem Mädchen, das mich ansah.


"Du siehst wunderschön aus, B." Strahlend erschien sie neben mir und ich lächelte sie durch den Spiegel an.


Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein blondes - und nun perfekt geglättetes - Haar und plötzlich erstreckte sich ein Stirnrunzeln über mein Gesicht.


"Denkst du Justin wird kommen?" Ich biss mir in die Innenseite meiner Wange.


"Warum sollte er nicht?" Sie zog die Augenbrauen leicht zusammen und eine Spur von einem Grinsen erschien auf ihren rosa Lippen.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt