Two broken Souls - Finding Happiness Again

16. Drew

Oli führt mich über den gesamten Campus und nach fünf Minuten weiß ich schon nicht mehr, wo ich eigentlich bin. Trotzdem macht es Spaß. Die UCLA hat ziemlich viel zu bieten. Oli zeigt mir als erstes die Bibliothek, die wirklich eindrucksvoll ist und anschließend einige Plätze, die gut zum Lernen geeignet sind und obwohl mir Everly schon einen Teil der Uni gezeigt hat, gibt es ziemlich viel, dass ich noch nicht gesehen habe. Anschließend klärt er mich auf, wo man am besten Essen kann und führt mich dann zum Football Feld.

„Seit wann spielst du denn?", fragt Oli und sieht mich neugierig an.

„Hab mit fünf angefangen und du?"

„Ich mit vier.", meint er grinsend. „Ich bin Wide Receiver und du?"

„Running Back." Es macht Spaß sich mit Oli über Football zu unterhalten, denn er ist nicht nur unglaublich nett, sondern hat auch eine Menge Ahnung, weswegen ich nach kurzer Zeit auch zugebe, dass ich ziemlich Angst vor dem Probetraining habe. Die UCLA spielt in einer ganz anderen Liga als die University of Chicago, wo ich davor war. Zwar habe ich hier ein Sportstipendium bekommen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich es auch ins Team schaffe. Die Leute, die hier spielen sind richtig gut und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da aktuell nicht wirklich mithalten kann.

„Uns geht es vor allem um den Spaß und als Team zusammen zu halten. Coach Freeman verlangt schon ziemlich viel von uns, aber wenn du dich anstrengst, schaffst du das schon. Allerdings haben wir schon ziemlich viele Running Backs, also kann es sein, dass er dich auf eine andere Position stellt. Bei den Wide Receivern ist jetzt leider ein Platz frei.", mir entgeht das Wörtchen leider nicht, aber da Oli keine Anstalt macht darüber zu sprechen hacke ich auch nicht nach.

Gegen Mittag beschließen wir eine Kleinigkeit zu essen und Oli bringt mich in die angeblich beste Mensa des ganzen Campus und ich muss zugeben, dass das Essen wirklich gut ist. Er stellt mich ein paar seiner Teamkollegen vor, die sich zu uns setzten und mich ein wenig über Chicago Löchern.

„Und wo wohnst du hier genau?"

„Wave Avenue 31.", augenblicklich halten alle inne und sehen sich verwundert an.

„Wohnt da nicht Everly?", fragt ein großer Blonder Typ mir gegenüber und mir entgeht nicht der Blick, den er mit den anderen austauscht. Woher kennen die denn Everly?

„Ja, wir sind Nachbarn.", erkläre ich, „Woher kennt ihr sie denn?" Der Blonde mir gegenüber will gerade antworten, als sich eine Person hinter mir einmischt.

„Sie ist mit mir befreundet und ich habe sie ein paar Mal mitgebracht, oder Jungs?", die Stimme kommt mir seltsam bekannt vor, weshalb ich mich umdrehe und direkt in Joshs Gesicht sehe, der mich freundlich angrinst und seinen Kumpels einen scharfen Blick zuwirft.

„Ja, Josh und Luke haben sie ein paar Mal mitgebracht. Wo ist sie eigentlich?", will Oli wissen.

„Mit Livie draußen. Ich glaube sie braucht gerade eine kleine Pause. Ich soll dir sagen, dass bei ihr zwei Stunden ausfallen und sie schon gegen drei heimfahren wird. Wenn du länger brauchst, kann ich dich auch mitnehmen.", meint er freundlich und setzt sich zu uns. Da ich ihm aber keine Umstände bereiten möchte, verabschiede ich mich von den anderen und gehe zurück zum Sekretariat, um meinen Stundenplan zu erstellen. Auf dem Weg dorthin verlaufe ich mich dreimal, bis frustriert an einer Bank halt mache und einen Blick auf das Kursangebot werfe.

Die UCLA bietet unglaublich tolle Kurse und mir springen direkt zwei ins Auge mit den Namen „Character and Conflicts" und „Creating Universes", die mir bestimmt Spaß machen würden. Ich mag den kreativen Teil meines Studiums viel mehr als den journalistischen Teil. Schreiben hat mir schon immer mehr Spaß gemacht und ich will später auch unbedingt etwas in die Richtung von freiem, kreativem Schreiben machen, anstatt in die Journalismus Richtung zu gehen. Das ist allerdings eine ständige Diskussion mit meinen Eltern, da sie der Meinung sind, dass Journalismus ein viel sicherer Job ist, als Autor zu werden,wobei sie vielleicht gar nicht so unrecht haben.