„Ich brauche und möchte deine Entschuldigung nicht" antwortete ich ihm und ich merkte, dass meine Stimme langsam wieder standhafter wurde.

So war ich nun mal. Ich konnte nicht damit leben wenn sich Menschen bei mir entschuldigen. 

Es brachte mir einfach nichts. Auch wenn ich wusste, dass ihnen etwas leid tat würde es nie die Worte aus meinem Gedächtnis löschen, die sie in ihrer Wut gesagt hatten. 

Und sagt man denn nicht immer die Wahrheit wenn man sauer ist?

Mit seiner rechten Hand fuhr sich Alec über sein Gesicht. In dem Schein des Lichtes, wo er jetzt stand, sah sein Bart viel kürzer aus. Als wäre da nur noch der Hauch eines Schattens auf seinem Gesicht.

„Du hattest wirklich keine Ahnung wer ich war. Nicht wahr?" Als er diese Worte aussprach füllte sich mein Körper mit ein bisschen Hoffnung. 

Schenkte er meinen Worten etwa doch Glauben?

„Natürlich nicht! Welcher Mensch lässt sich denn schwängern nur um an Geld zu kommen? Wie ich dir schon mitgeteilt habe: ich brauche kein Geld. Und wenn doch kann ich mir das auch gut selbst erarbeiten.", entgegnete ich ihm.

„Was du mir da vorhin ins Gesicht gesagt hast, hat wirklich wehgetan", fügte ich noch leise hinzu.

Das musste ich loswerden, denn er sollte wissen, dass mich sein Verhalten wirklich verletzt hatte.

„Ich weiß es tut mir leid das hätte ich nicht sagen sollen. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es Menschen mit mir ernst meinen und ich konnte in dem Moment gar nicht mehr klar denken", gab er ehrlich zu.

Es überraschte mich, dass er so dachte. 

Alec war ein unverschämt gutaussehender Mann. Die Models und hübschen It- Girls in New York lagen ihm wahrscheinlich zu Füßen.

In dem Moment dachte ich das erste Mal darüber nach, wieso er sich überhaupt auf mich eingelassen hatte. 

Nicht, dass ich behaupten würde, dass ich komplett hässlich sei, aber ich hatte oft Probleme mit meinem eigenen Aussehen und es hatte lange gedauert, bis das alles besser wurde.

„Ich will nicht, dass du aus meinem Leben verschwindest. Ich möchte das Baby aufwachsen sehen." Sprach er weiter. 

So wie er da stand wirkte er fast verletzlich. Das hätte ich von dem harten Geschäftsmann, wie er überall bezeichnet wurde, niemals erwartet.

Dieses Mal war ich diejenige, die ihm was zu trinken anbot, was er dankend annahm. 

Da saß er nun. Auf der Couch meines kleinen Hotelzimmers mit seinem Glas in der Hand. Perfekt gestylt mit seinem Hemd, womit er einen kompletten Kontrast zu der Umgebung darstellte.

 Perfekt gestylt mit seinem Hemd, womit er einen kompletten Kontrast zu der Umgebung darstellte

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„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dennoch gerne einen Vaterschaftstest machen.", sagte er, während er immer wieder an seinem Glas nippte.

„Na klar", antwortete ich ihm. Irgendwie war ich erleichtert, dass alles jetzt von ihm zu hören.

Das mit dem Vaterschaftstest machte mir nichts aus. Ich wusste ja jetzt schon wie er ausfallen würde und wenn das für ihn wichtig war, wollte ich mich ihm da nicht in den Weg stellen.

„Ich kenne da einen Arzt, der das gleich morgen machen kann wenn es bei dir funktioniert."

„Natürlich. Ich habe Zeit.", ich musste leicht lächeln. 

Dennoch merkte ich wie mir die Tränen wieder kamen. Was war denn nur mit mir los? Ich war sonst so robust und geweine kam bei mir wirklich nicht häufig vor. Aber das hatte ich in den letzten Tagen wirklich alles nachgeholt.

Auch Alec schien es aufzufallen als er langsam auf mich zukam und sich vor mich kniete.

„Hey alles ist okay. Willst du darüber reden?", seine Stimme war nur ein Flüstern.

„Es ist einfach alles ein bisschen viel gerade. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Du willst das Baby sehen, aber ich wohne in Deutschland was heißen würde, dass du ... ach ich weiß auch nicht.", seufzte ich.

„Du hast Angst, dass ich dir das Baby wegnehmen würde?", fragte Alec überrascht.

Es erstaunte mich, dass Alec meine Befürchtung direkt erkannt hatte, immerhin hatte ich meinen Satz nicht einmal so richtig zu Ende gesprochen. 

In dem Moment kam mir diese Angst lächerlich vor dennoch nickte ich, um seiner Frage zuzustimmen.

„Das musst du nicht. Wir finden eine Lösung. Versprochen"

Versprochen. Diese Worte aus Alecs Mund beruhigten mich. Er kam mir nicht vor wie der Typ Mann, der seine Versprechen brechen würde. 

Nach einiger Zeit verabschiedete Alec sich von mir und gab mir Bescheid, dass er mich morgen früh abholen würde. 

Mit der Gewissheit, dass jetzt vielleicht doch alles gut werden würde, ließ ich mich langsam ins Bett fallen und schlief ein.

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Die Stunden nach dem Arzt, in denen wir auf einen Test warteten kamen mir ewig vor. Ich wusste das Ergebnis schon, schließlich war Alec bei mir in den letzten Monaten der einzige Mann gewesen, somit war es bei mir schließlich von vornerein klar gewesen.

Schließlich bekam Alec eine Mail. „Zu 99,99 %, handelt es sich bei Alexander West um den Vater des Kindes", las er vor.

Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Und auch er musste lächeln, als er sagte: „Ich werde Vater". 

Und man war das ein Lächeln. Wobei sah dieser Mann bitte nicht gut aus, dachte ich mir.

Die größte Überrachung des Tages kam aber noch, als er begann zu reden:„Du wirst bei mir einziehen."

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Wie hättet ihr bei Alec's plötzlichem Auftauchen reagiert?

Pregnant by a MillionaireWhere stories live. Discover now