[13 - Lee Minho]

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,,Ist es besser?", frage ich Jisung nach, während ich mit Tüchern in seinem Gesicht herumtupfe, um es wieder trocken zu bekommen. ,,Weißt du, du konntest mir auch einfach was zum trinken geben, ansttat mir es ins Gesicht zu spritzen. Wasser trinken hilft mehr, als Wasser ins Gesicht zu bekommen.", sagt er. Darauf folgt ein kurzes Gähnen. ,,Soll ich im Sekretariat sagen, dass es dir nicht gut geht, damit du nach Hause kannst?", streiche ich Haarsträhnen weg, die in seinem Gesicht queer rumliegen.
,,Aber ich bin dann alleine. Eomma und Appa sind auf der Arbeit und Sungjin Hyung ist in der Schule."
,,Na und? Du bist müde und ich will nicht, dass du wie ein Zombie hier durch die Schule rumschlenderst. Wenn du magst, kann ich mit dir kommen.", biete ich an.
,,Das würdest du echt tun?", fängt Jisung an zu lächeln. ,,Natürlich.", erwider ich und muss nun auch anfangen zu grisen, denn Jisungs Lächeln ist ungelogen ansteckend.

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Leise trete ich in das Zimmer ist, was Jisung bewohnt. Schon seit 5 Stunden ist er am schlafen und mittlerweile ist auch sein Bruder Sungjin von der Schule zurück.

,,Jisung.", setze ich mich auf die Kantes seines Bettes. ,,Ich habe Essen gemacht.", versuche ich ihn wach zu kriegen, was nicht viel hilft. Er liegt immernoch eingerollt in seinem Bett und bewegt sich kein Stück.

Mit der Zeit in der ich ihn betrachte, fängt er immer mehr an hünscher auszusehen. Seine Wimpern liegen still, seine Wangen sind leicht aufgeblasen, seine Nase schön geformt, seine Lippen immer mehr anziehend und seine Haare sind zersaust, aber trotzdem sehen sie weich aus und fühlen sich auch so an, als ich meine Hand in seinen Haaren versinke, um ihn einwenig zu kraulen.

,,Hör auf mich so anzustarren.", kommt es plötzlich von Jisung, der seine Augen öffnet und sich aufrecht hinsetzt. Meine Hand lasse ich von ihm ab und springe sofort vom Bett auf. ,,Warum musst du mich so erschrecken?", halte ich meine Hand an meiner linken Brust, um meinen Herzschlag zu spüren. ,,Du hast mich angestarrt, was voll gruselig war, aber ich habe nicht gesagt, dass du aufhören sollst mich zu streicheln! Ah, ich fühlte mich wie einer deiner Katzen, als du es gemacht hast. Weißt du wie entspannend ist? Kein Wunder, dass Katzen sowas lieben.", belächelt er mich.
,,Ich bring dich um, Han Jisung!", rufe ich auf und näher mich ihm wieder.
,,Du machst mir Angst, wenn du mich mit vollen Namen ansprichst!", meint er und hält sich sein Kissen vor dem Gesicht.
,,Denk nicht, dass es dir was bringt!", reiße ich es ihm das Kissen aus der Hand und stürze mich auf ihn. Schnell geraten wir in einen kleinen Kampf, der natürlich nicht ernst gemeint ist. Sowas hatten wir schon öfter, wenn der andere sich provoziert fühlt.

,,Mein Arsch!", schreit Jisung auf, als ich ihm in den Arsch kicke. Mit dem Gesicht fällt er auf die Matratze, auf der alles unordentlich rumliegt. Die Decke, mit der sich Jisung warm gehalten hat, liegt halb auf dem Boden und seine Kissen liegen verstreut rum und verpassen ein paar Schläge von uns ab.
,,Geschieht dir recht! Du hast mich fast an den Eiern getroffen.", meine ich. Meine Knie platziere ich neben Jisungs Beine und steige mit meinem Oberkörper über ihn auf. Dabei halten unsere Hände, die sich gerade so festhalten, als ob es um Leben oder Tot geht, einen Abstand zwischen uns ein. ,,Du sagst es! Fast! Man, du gehst direkt auf Arsch!", haut er mit dem Bein gegen meinen Oberschenkel, weshalb ich den Halt verliere und nach vorne falle. Direkt auf Jisung, der sein Atem einzieht, als ich auf ihm draufliege. ,,Jetzt hast du mich fast an den Eiern getroffen!", sagt er und rutscht von mir runter, um aufzustehen.

,,Du hast gesagt, dass du Essen gemacht hast, also hop hop! Ich habe hunger.", klatscht er in die Hände, aber ich bewege mich kein bisschen. Er denkt doch nicht ernsthaft, dass ich ihn jetzt verschont lasse.

Still liege ich auf dem Bett und halte mich an meinem Oberschenkel fest, der einbisschen weh tut. ,,Minho?", klingt er besorgt und ich spüre wie er wieder näher kommt. ,,Es tut mir, falls ich dir-", will er sich entschuldigen und legt dabei eine Hand auf meinen Arm, aber ich sehe es als Chance ihn wieder in den Kampf zu kriegen. ,,Wir haben immernoch keinen Gewinner.", stelle ich fest und pinne Jisungs Arme neben seinem Kopf. Damit ich nicht wieder runterfalle, habe ich mich auf Jisungs Becken hingesetzt.
,,Du bist gefallen, also habe ich gewonnen! Was du gerade machst ist schummeln!" ,
,,Der Kampf war nie beendet! Du bist aufgestanden und sagtest, dass du hunger hast!"

Plötzlich wird die Tür aufgerissen. ,,Was soll das ganze rumgeschreie...", wird Sungjin von ganz laut immer leiser. Mit weitgerissenen Augen schaut er uns an.
Es erscheint kurz Ruhe, aber dann fängt an Jisungs Bruder zu kreischen: ,,Das sage ich Eomma! Und Appa! Du bist schwul! Und hast einen Freund! Und dein Freund Minho! Lee Minho! Einer deiner Freunde! Oh mein Gott! Einer deiner Freunde?! Jisung!"
Schlagartig lassen wir voneinander.
,,Es ist nicht wie es aussieht!", versucht Jisung ihm einzureden. ,,Das sagt jeder, nachdem man kurz vorm Sex war und dann doch erwischt wird!", verschrenkt Sungjin die Arme vor der Brust und schaut uns abprüfend an. ,,Wir hatten einen Kampf! Außerdem wird Jisung bestimmt als Jungfrau sterben.", gebe ich nun meinen Salat dazu.
,,Ich könnte jeden im Bett haben, wenn ich es so möchte!", meint er und schaut dabei ziemlich stolz aus. Dieser Idiot.
,,Also echt! Sportfreund, ich meine das Sternzeichen!", lache ich ihn aus, woraufhin er mir gegen den Hinterkopf schlagt. ,,Fresse! Ihr beiden!", geht Jisung an uns vorbei und läuft die Treppen runter. ,,Wir sind deine Hyungs! Zeig uns mehr Respekt, du Winzling!", ruft Sungjin ihm runter.

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,,Scheiße.", flucht Jisung vor sich hin.
,,Hast du dir auf die Zunge gebissen?", frage ich, da ich einwenig Blut an seiner Lippe und Stäbchen erkennen kann. Kurz nickt er und steht danach auf, wobei er sich mit dem Bein am Tisch knallt und dadurch das Geschirr kurz klappert.
,,Dummkopf.", kicher ich und helfe ihm das Blut wegzubekommen. Beim Waschbecken spült er sich mehrmals den Mund aus, bis kein Blut mehr sein Weg nach draußen findet.
,,Streck deine Zunge kurz raus."
,,Damit das Sungjin Hyung wieder falsch versteht?"
,,Jetzt mach."
,,Alter, du hast mich vorhin halb umgebracht und tust jetzt eine auf fürsorglich.", zickt er mich an und zeigt mir schließlich seine Zunge. ,,Sei froh, dass ich dir überhaupt helfen will.", schaue ich mir seine Zunge an und finde die Stelle worauf er sich versehentlich drauf gebissen hat. ,,Wir müssen deine Zunge abschneiden.", sage ich und lege zwei Finger um seine Zunger, aber lass es schnell wieder. Ich habe nicht bedacht, dass ich jetzt seinen Speichel auf meiner Hand drauf habe. ,,Jetzt hast du meine DNA auf deiner Hand.", lächelt er mich provokant an. Rasch stellt er sich auf seine Zehenspitze und leckt mir über die Wange. ,,Jisung!", knurr ich, weshalb er die Fluch ergreift.
Dieser Idiot traut sich echt viel.

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