Kapitel 25

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Draco

Es war schon weit nach 3 Uhr morgens als Hermine sich aus Dracos Umarmung löste, ihm einen letzten Kuss auf die Lippen gab und dann in ihren Schlafsaal verschwand. Die beiden hatten dort einfach nur gestanden. Hermine hatte in Dracos Armen gelehnt und er hatte sie gehalten, er hatte ihr Geborgenheit gegeben und sie glaubte jedes einzelne Wort, das er ihr gesagt hatte. Ohne einen Mucks hatten sie die kühle Herbstluft genossen. Das hieß jedoch nicht, dass es nichts mehr zu sagen gab... Es war so viel unausgesprochen...

Draco blieb auf dem Astronomie-Turm, starrte auf den schwarzen See und das Spiegelbild des Mondes, und dachte nach. Es würde mehr als schwer werden, Hermine zu beschützen. Aber er hatte es ihr versprochen und er würde alles geben, um sein Versprechen zu halten.

Erst als bereits die ersten Sonnenstrahlen auf Dracos Gesicht schienen, drückte er sich weg von dem Geländer und machte sich auf in den Slytherin Gemeinschaftsraum. Dort setzte er sich auf das Sofa, das dem Feuer am nächsten stand, und starrte in die Flammen.

„Draco, kommst du mit frühstücken?“ Draco drehte sich erschrocken, aus seinen Gedanken gerissen, um und erblickte Blaise Zabini. Er dachte kurz nach, stimmte dann aber zu und trottete mit seinem Kumpel zur großen Halle.

Mit immer mehr Sonnenstrahlen kam ein immer größer werdendes Glücksgefühl in Draco auf. Die ganze Nacht hatte er darüber nachgedacht was passiert, wenn er Hermine nicht beschützen kann. Aber jetzt verspürte er nur Freude... Er hatte sie geküsst! Er hatte ihr gesagt, das er sich in sie verliebt hätte und sie ist nicht zurückgeschreckt!

Plötzlich hatte Draco Malfoy das Gefühl, zum ersten mal in seinem Leben richtig glücklich zu sein.

Seine gute Laune hielt bis zur letzten Stunde an, in der er Hermine wieder sah. Donnerstags hatten sie nur eine Stunde Zaubertränke, das hieß, keine Partnerarbeit, aber das war ihm egal.

Als Hermine in den Raum kam und sah, dass Draco sie bereits anstarrte, verfärbten sich ihre Wangen rosa und sie ließ schüchtern ihren Pony ins Gesicht fallen. Er lachte kurz auf, drehte sich dann aber nach vorne, weil Harry und Ron an ihren Plätzen angekommen waren. Zu diesem Moment erkannte Draco das die Sache mit Hermine noch schwieriger werden würde als gedacht. Hier in der Schule, oder im Unterricht, konnten sie nicht einmal normal reden, oder zusammen lachen. Ein Schatten legte sich über seine gute Laune und plötzlich spürte er, wie müde er eigentlich war.

Snape erklärte banales Zeug, Draco hatte Mühe, wach zu bleiben und Hermine konnte sich beim besten Willen nicht konzentrieren. Sie riss ein Stück von dem Pergament, das vor ihr lag, ab und kritzelte schnell etwas darauf.

Dann schob sie den Zettel schnell zu Draco. Dieser ließ ihn unter den Tisch gleiten und faltete ihn auseinander. Heute Abend, Bibliothek. Lächelnd ließ Draco den Zettel in seine Umhangtasche fallen und nickte leicht Richtung Hermine.

Beim Abendessen versicherte sich Draco fast jede Minute, ob Hermine noch an ihrem Platz war. Harry, Ron und Ginny waren beim Quidditchtraining, sodass Hermine dort nur mit Neville saß. Nach einer Weile stand sie jedoch auf, schaute schnell zu Draco, und als sie sah, dass er sie anstarrte, lächelte sie. Dann verließ sie schnell die große Halle. Draco wartete bis sie außer Sicht war, dann verschwand auch er, mit der Entschuldigung er müsse noch Hausaufgaben machen. Er verließ in noch größerer Eile wie Hermine die große Halle, denn er hatte keine Lust, dass Pansy oder Zabini ihm nachliefen.

In der Bibliothek angekommen, ging er unauffällig zu den hintersten Regalen. Dort stand Hermine, die Nase schon wieder in ein Buch gesteckt.

„Hallo Schöne“, flüsterte er und Hermine schrak hoch und drehte sich so aprupt um, dass sie Draco ihren Ellenbogen in die Seite stieß. Lachend entschuldigte sie sich, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm blitzschnell einen Kuss auf die Wange. Dann sah sie sich um, aber es war niemand in der Nähe, keiner hatte etwas bemerkt.

„Draco du siehst... irgendwie schrecklich aus.“ Sie strich mit ihrem Zeigefinger über seine dunklen Augenringe und sah ihn besorgt an.

„Danke für das Kompliment“, lachte Draco. Er musste sich wirklich beherrschen, ihr keinen Kuss auf die Lippen zu drücken.

„Du brauchst Schlaf und ich muss viel lernen, also... wir treffen uns am Samstag ok?“ Hermines Augen waren wunderschön. Draco hatte Mühe ihr zuzuhören. „Am Samstag? Bis dahin ist es eine Ewigkeit“, protestierte er empört. Hermine verdrehte die Augen. „Übermorgen ist Samstag, du Trottel!“

Lachend drehte sie sich den Bücherregalen zu, um ihr Buch wieder zu verstauen.

„Wir könnten uns während des Spiels treffen“, schlug Draco hoffnungsvoll vor. Aber Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Du weist das Gryffindor spielt, wenn ich da nicht hingehe, bekomm ich echt Ärger.“

Draco schob schmollend seine Unterlippe nach vorne, aber Hermine drückte ihn lachend zur Seite um zu einem anderen Regal zu gelangen. „Am Samstag Nachmittag ist der Apparierkurs, wir treffen uns Abends.“ Draco nickte stumm.

„Ich hoffe, der Kurs wird gut und ich kann die Prüfung schnell machen, apparieren ist nützlich“, sagte er nach einiger Zeit.

Hermine drehte sich um und nickte. Draco lächelte sie verschmitzt an. Hermine lächelte zuerst auch herzlich zurück, aber plötzlich wurde ihr Gesicht ernst.

Draco drehte sich verwirrt um und sah Harry, der sich einen Weg durch die Regale und Schüler zu ihnen bahnte.

„Malfoy, was willst du hier?!“ Harry blitzte ihn böse an, dann sah er besorgt zu Hermine.

Diese verdrehte die Augen. „Schon gut Harry, er wollte nur das Buch hier, aber ich war vor ihm da“, sagte sie schnippisch und hielt das Buch, das sie gerade in der Hand hatte, nach oben.

Harry nickte kurz, drehte sich dann wieder mit bösem Blick zu Draco um und zischte ihn an. „Verschwinde Malfoy.“

Draco drehte sich genervt um, aber er wollte keinen Streit, also ging er. Als er noch einmal zurück sah, hatte Harry sich wieder zu Hermine gedreht. Diese sah aber nicht ihren besten Freund an, sondern über seine Schulter genau in Dracos Augen. Er zwinkerte ihr lächelnd zu, und machte sich dann auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.

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Das war jetz einfach mal so ein Kapitel, nicht wirklich wichtig für die Handlung. Ich hoffe es gfällt euch trotzdem! :)

Love Between Enemies (Dramione)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz