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Der koreanische Stützpunkt der NASA war ein gigantischer Komplex mitten im belebten Studentenviertel von Seoul.

Er war ganz aus Glas gebaut worden und mindestens fünfzehn Stockwerke hoch, allein bei diesem Anblick verrenkte ich mir glatt den Hals.

V war ebenfalls ganz hin und weg, fragte:

"Heilige Venus - dort drin erforschen die Menschlinge also Blugonia?"

"Da liegst du völlig richtig, Kleiner!", rief Hoseok und grinste.

"Die NASA ist nicht nur ein Institut für Raumfahrt, sie operiert auch mit der UNESCO und verschiedenen anderen Umweltprogrammen, um so Spendengelder an die Dritte Welt zu schicken...jene Länder, die beispielsweise nicht genug zu essen haben. Aber hauptsächlich erforschen sie eben andere Planeten und machen ihren Job schon seit Jahren richtig gut - gehen wir rein, bevor wir hier noch Wurzeln schlagen!"

Ich schüttelte den Kopf:

"Da gibt es ein kleines Problem - wie sollen wir V in das Gebäude kriegen? Wenn die ihn sehen, hetzen sie womöglich noch die Regierung auf uns...und das bei der NASA!"

"Keine Sorge!", entgegnete Hoseok, lächelte den Blauhäutigen verschmitzt an.

"Zeig ihnen, was du noch drauf hast!"

V nickte hastig und schüttelte sich so heftig, als wäre er ein Hund und gerade aus dem Wasser gestiegen, in dem er gebadet hatte.

Zuerst passierte nichts, doch dann nahm Vs blaue Haut eine braungebrannte Tönung an, seine Fühler verschwanden und auch an seinen zweifingrigen Händen wuchsen zwei mehr - nun sah er doch tatsächlich wie ein normaler Mensch aus!

Jungkook, Suga und ich schnappten überrascht nach Luft, Hoseok erklärte Vs unerwartete Verwandlung folgendermaßen:

"Die Blugonier sind nicht nur gute Ingenieure, sie können auch nach Belieben ihre Gestalt wechseln...in Anbetracht der Situation ziemlich praktisch."

"Also - seid ihr bereit für eine kleine Führung durch das Lebenswerk eures Vaters?"

Von außen hatte das Gebäude der NASA schon imposant gewirkt, aber es jetzt von innen zu sehen, toppte einfach alles.

Von der riesigen Decke hing eine exakte Nachbildung der Apollo 13, jener berühmten Rakete, mit der Neil Armstrong zum Mond geflogen war.

Unzählige Wissenschaftler hasteten an uns vorbei, grüßten zackig und beachteten uns eigentlich gar nicht - den gefälschten Besucherausweisen sei Dank, die uns Hoseok vor der Tür gegeben hatte.

In einem Raum mit der Aufschrift Heldenhalle fanden wir Bilder früherer Testpiloten und Raumfahrer, die bis heute andauerten - sogar ein Foto unseres Dads war dabei.

Da stand er, in seiner glänzenden Astronautenkluft und blickte strahlend in die Kamera - ganz so, als wolle er seine schiere Begeisterung über diese einmalige Möglichkeit mit den Worten von Buzz Lightyear wiedergeben:

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!

"Eines Tages werde ich dort oben sein!", murmelte Hoseok und trat neben mich, betrachtete sehnsüchtig das Foto meines Vaters.

"Weißt du, meine Mutter hält mich für verrückt, aber es ist mein größter Traum, einmal ins All zu reisen. Und dein Dad ist der erste Mensch, den ich kenne, der diesen Traum wahr machen kann..."

Sugas Kommilitone blickte mir tief in die Augen:

"Könntest du mir eine Sache versprechen? Wenn wir deinen Vater gerettet haben, könntest du ihm bitte sagen, dass ich ihn sehr bewundere und er mir nur diesen einen Wunsch erfüllen könnte? Nur diesen einen, mehr verlange ich gar nicht - würdest du das für mich tun?"

Ich lächelte.

"Versprochen!"



Wir verließen die Heldenhalle und schlenderten noch ein bisschen durch das Testzentrum für Raumschiffe, wo einige Testpiloten damit beschäftigt waren, diverse Simulationen auszuprobieren.

Eine Simulation beinhielt das Schweben im luftleeren Raum, eine andere zeigte, wie man am besten in einem Cockpit saß und noch eine andere täuschte den Eintritt in die Erdatmosphäre vor.

Hin und wieder wurden Häppchen gereicht, die offensichtlich Astronautennahrung waren - die würfelförmigen, spinatartigen Brocken schmeckten wenigstens V gar nicht mal so schlecht.

Nach einer Weile ließen wir das Testzentrum ebenfalls hinter uns und gingen hinüber zur Kantine, wo zum Glück normales Essen serviert wurde.

Während sich V genüsslich über das Besteck und unsere Teller hermachte, setzte sich ein junger Mann zu uns an den Tisch.

Er hatte ein selbst gemaltes Pappschild dabei, auf dem eine fliegende, völlig von Abfall bedeckte Untertasse zu sehen war.

Darüber stand in großen schwarzen Buchstaben geschrieben:

STOPPT VERSCHMUTZUNG - AUCH IM WELTALL. DIE AUßERIRDISCHEN WERDEN ES EUCH DANKEN!!!


"Ich bin Kim Seokjin, Kämpfer für Gerechtigkeit im Namen der Erde und darüber hinaus!", stellte er sich vor und beäugte V stirnrunzelnd, ging jedoch nicht darauf ein.

"Aber nennt mich einfach Jin. Und wer seid ihr?"

Wir nannten ihm nacheinander unsere Namen, Hoseok schüttelte Jin freudig die Hand:

"Jung Hoseok, selbsternannter Alienforscher und Astrophysikstudent. Gegner der Area 51 und allem anderen, das dem kosmischen Leben schaden will. Nett, mal einen Gleichgesinnten kennen zu lernen!"

"Die Freude ist ganz meinerseits, Jung Hoseok!", rief Jin, strahlte bis über beide Ohren.

"Warst du nicht derjenige, der die Facharbeit über Eine kurze Geschichte der Zeit verfasst hat? Ich habe dieses Buch bereits hundertmal gelesen, Schwarze Löcher interessieren mich mehr als alles andere - und Stephen Hawking war einfach so ein toller Mann. Möge er in Frieden ruhen!"

Er bekreuzigte sich und schickte einen Luftkuss gen Himmel, Hoseok tat es ihm nach.

Im selben Moment rülpste V so laut, dass die ganze Kantine mucksmäuschenstill wurde und sich angeekelt zu uns umdrehte, Suga winkte zähneknirschend ab:

"Er hat einen sehr unruhigen Magen, unser Freund hier - ihr könnt jetzt weiter essen, es ist alles in Ordnung!"

Doch nach diesem unangenehmen Zwischenfall wollte niemand mehr etwas essen und die Cafeteria leerte sich schlagartig, bis nur noch wir Sechs übrig waren.

Auf Jins fragenden Blick hin entgegnete ich:

"Wir...wir sollten es dir sagen. Komm einfach mit!"





































Earth Crash || Vmin ✔Where stories live. Discover now