Earth Crash || Vmin ✔

Prolog

Weit, weit und noch weiter von unserem wunderschönen Sonnensystem entfernt liegt der Planet Blugonia.

Er sieht Jupiter sehr ähnlich, hat aber nicht den berühmten Roten Fleck auf seiner Oberfläche und Stürme gibt es dort auch nicht - kurz, für seine äußerst wählerischen Bewohner ist Blugonia der perfekte Ort zum Leben.

Auf Blugonia hat noch nie in zwei Millionen Jahren Krieg geherrscht und das soll auch für die weiteren Abermillionen Jahre so bleiben.

Denn die Blugonier sind ein ziemlich friedliches Völkchen, da kann es schon mal vorkommen, dass sie sich ums Essen streiten oder um den letzten Platz beim Sonnenbaden - aber alles in allem hassen sie Krieg und Invasionen wie die Pest.

Niemand weiß so richtig, wie diese höchst sonderbare Spezies aussieht und die Aufnahmen der Satelliten beweisen natürlich rein gar nichts.

Doch wie es auf ihrem Planeten selbst aussieht, darüber weiß ich euch am ehesten zu berichten.

Es gibt dort riesige Berge, Behausungen aus funkelnden Diamanten und glitzernde Seen, in denen längst ausgestorbene Exemplare schwimmen - die Blugonier besitzen nämlich eine revolutionäre Technologie namens Regenerationsstrahlung.

Mit dieser Technologie ist es ihnen möglich, verstorbene Kreaturen wie den Flubberfisch aus der Steinzeit zu erneutem Leben zu erwecken - natürlich ist so etwas sehr beliebt und macht auch vor anderen, eher primitiven Spezies nicht Halt.

Die Feinde der Blugonier, die Kratonier, haben schon seit langem ein Auge auf diese Technologie geworfen und wollen alles daran setzen, sie für sich zu gewinnen.

Kratos liegt ungefähr zweitausend Kilometer von Blugonia entfernt, im System der Eintausend Monde - und glaubt mir, seine Bewohner sind den Blugoniern nicht gerade wohlgesonnen.

Das liegt unter anderem daran, dass Kratonier immer und überall einen Krieg vom Zaun brechen müssen, während die Blugonier stets auf Frieden aus sind.

Damals, im Zeitalter der Galaktischen Wanderung, hat die Königin der Blugonier Ilisa einen Pakt mit dem Kratonier - König Eresos geschlossen, dass sich ihre gegenseitige Rasse niemals mehr bekämpfen und auf ewig Frieden schließen sollte.

Und jetzt ratet mal, wie lange dieser Pakt durchgehalten hat - richtig, genau vier Wochen!

Denn irgendwann haben die Kratonier geschnallt, dass Ilisa scharf auf ihren Herrscher gewesen und noch in derselben Nacht des Paktes mit ihm durchgebrannt ist - möge Galaktus ihnen Frieden schenken!

Bis heute gilt dieser Skandal in den Augen der Kratonier als unverzeihlich und sie setzen alles daran, die Blugonier irgendwann zu unterwerfen und den Spieß umdrehen zu können, indem sie ihnen ihren wohl wichtigsten Besitz stehlen - ihre Kinder.

Gebt es zu, für eine Sekunde habt ihr gedacht, dass die Regenerationsstrahlung das Wichtigste für die Blugonier wäre...Nein, da liegt ihr ganz falsch.

Tatsächlich entstehen die Kinder der Blugonier aus dieser Regenerationsstrahlung, indem sie verdorrtes Gewebe zusammen wachsen lassen und daraus einen funktionsfähigen Körper formen, der genauso agiert wie ein lebender Organismus.

Fortpflanzung auf natürliche Weise gibt es bei den Blugoniern nicht, weil sie keine Gefühle entwickeln und dementsprechend auch gar nicht wissen, was solche Gefühle in einem auslösen.

Doch in den Tiefen der Galaxie existiert eine tausend Jahre alte Legende, die seit Jahrhunderten von Planet zu Planet weiter getragen wird und schließlich auch Blugonia erreicht hat.

Die Legende von Ilisas und Eresos' einzigem Kind, das nicht durch Regenerationsstrahlung, sondern durch natürliche Weise entstanden sein soll.

Dieses Kind, halb Kratonier und halb Blugonier, soll es laut einer Prophezeiung des Großen Orakels von Titan eines Tages schaffen können, den Frieden zwischen den unterschiedlichen Spezies seiner Eltern wieder herzustellen.

Doch seit Jahrtausenden gilt dieses Kind bereits als verschollen und niemand weiß, wohin es unterwegs ist, geschweige ob es überhaupt noch lebt.

Vielleicht kann ich euch ja mehr darüber erzählen, liebe Menschlinge - denn ich bin das Große Orakel von Titan und habe bereits einiges erlebt.

So auch diese Geschichte, die ich euch nun berichten möchte.