Earth Crash || Vmin ✔

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Kim Namjoon hatte jegliche Hoffnung auf Rettung aufgegeben.

Hier saß er nun, tausend Lichtjahre von seinem Planeten und seiner Familie entfernt, an Bord eines feindlichen Alienschiffes.

Die Kratonier hatten in ihm leichte Beute gesehen, ein Druckmittel, um den kleinen Prinzen aus der Reserve zu locken und gleich danach die Erde zu zerstören.

Namjoon hatte die Geschichte des bis heute überdauernden Konflikts zwischen Blugonia und Kratos oft genug studiert, um zu wissen, dass er rein gar nichts tun konnte.

Zu wissen, dass sein Sohn nichts tun konnte, um ihn noch rechtzeitig zu befreien, machte ihn traurig und wütend zugleich.

Probehalber zerrte Namjoon an seinen Fesseln, doch der Eisendraht schnitt unsanft in seine empfindliche Haut, bereitete ihm nur noch mehr Schmerzen.

Kraftlos sank der NASA - Agent gegen die steinerne Säule, an die er gefesselt war und betete.

Namjoon glaubte nicht an Gott, hatte es noch nie getan.

Dem strikten Moralkodex der NASA sei Dank, der ausdrücklich verlangte, stets im Dienste der Wissenschaft zu stehen und jegliche Glaubensgemeinschaft - egal ob Christ oder eben Atheist - für immer zum Schweigen zu bringen.

Doch in Momenten wie diesen musste man einfach darauf hoffen, dass ihn irgendwer da draußen hörte.

Bitte, Gott...bitte schick mir ein Zeichen, dass es meiner Familie gut geht.

Nur ein klitzekleines Zeichen, mehr verlange ich gar nicht.

Und als hätte der Herr im Himmel seine Worte verstanden, flimmerte kurz darauf eine Videobotschaft über den Holobildschirm der Kommandozentrale.

Namjoon liefen Tränen über die Wangen, als er seine drei Söhne erblickte, die lächelnd in die Kamera schauten und nun plötzlich ganz in der Nähe zu sein schienen.

"Dad!", begann Jimin zu sprechen, wie sehr hatte er seine Stimme vermisst.

"Dad, wir kommen dich sehr bald retten. Ich werde dich nicht im Stich lassen, versprochen!"

Nun schaltete sich Jungkook ein:

"Wir lieben dich und wir werden alles tun, was nötig ist - du hast unser Wort!"

"Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage!", murmelte Suga und schmunzelte.

"Du bist manchmal echt seltsam, mit deinem ganzen Alienkram und deinen Forschungen - aber ich liebe dich trotzdem, genauso wie du uns. Wir lassen uns was einfallen, großes Ehrenwort!"

Die Videobotschaft endete und der Holoscreen wurde dunkel, nicht jedoch der Funke an Hoffnung in Namjoons Herzen, der sogleich heller strahlte als je zuvor.

Seine Kinder hatten einen Plan.

Da war er sich zu hundert Prozent sicher.

Wie sich heraus stellte, hatten wir immer noch keinen Plan, wie wir Dad und unsere schöne Erde retten wollten.

V hatte bereits das ganze Küchengeschirr gegessen, so nervös war er und dachte gar nicht daran, aufzuhören.

Hoseok lag in seiner Hängematte und blätterte fieberhaft in einer abgegriffenen Ausgabe von Eine kurze Geschichte der Zeit des brillanten Wissenschaftlers Stephen Hawking.

Nach einer Weile kam ihm eine Idee:

"Leute, ich weiß, wie wir euren Vater retten können. In diesem Buch steht, dass die menschliche Rasse ungefähr einhundert Lichtjahre braucht, um von einem Planeten zum anderen zu gelangen...aber was, wenn einer von uns hier ganz offensichtlich nicht menschlich ist?"

Er zwinkerte V zu, der gerade dabei war, sich drei Silberlöffel auf einmal in den Mund zu schieben.

"Mwash ish?", nuschelte der Blauhäutige, Hoseok entgegnete:

"Du besitzt doch ein Hyperschallschiff, richtig? Wenn wir diese Energie, mit der dein Gefährt betrieben wird, in Treibstoff für eine wesentlich kleinere Rakete umwandeln, dann - "

"Dann werden wir Dad an einem einzigen Tag retten können!", rief Jungkook und strahlte begeistert.

"Nehmt das, ihr fiesen Kratonier!"

Ich runzelte die Stirn:

"Aber woher sollen wir denn so schnell eine Rakete auftreiben? Dad arbeitet schließlich bei der NASA und deren Hauptsitz ist in Washington, USA..."

Sugas Kommilitone grinste.

"Du vergisst, dass die NASA fast überall auf der Welt Stützpunkte hat!", rief Hoseok, hielt die Autoschlüssel von Sugas Toyota in der Hand.

"Kommt, ich fahre euch hin!"