Kapitel 21

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Natasha POV


Die nächsten Tage träumte ich immer und immer wieder davon, wie ich ihre Augen unter der Kapuze sah, wie sie mich kalt anstarrten und nicht wiedererkannten. Das ganze Geschehen wiederholt sich immer wieder in meinem Kopf, bis ich es hier drinnen nicht mehr aushielt. Ich zog mir einen Pulli über und machte mich auf den Weg, durch die langen Gänge nach draußen.Mir wurde kurz übel, da ich die letzten Tage nicht mehr als Wasser und ein paar Cracker zu mir genommen, da ich es vermeiden wollte den anderen zu begegnen.Ich sog die frische Luft in mir auf, es war relativ kalt, jedoch hatte ich nicht vor jetzt schon wieder hereinzugehen.


Die kalte Luft war eine willkommene Abwechslung zu der stickigen Luft in meinem Zimmer. Ich lief einfach zwischen den Bäumen des Hauptquartiers und hörte den Vögeln zu, die noch nicht in den wärmeren Süden geflogen waren.Nach einiger Zeit wurden meine Beine langsam wackelig, was wahrscheinlich an dem fehlenden Essen lag. Ich entschied, auch mit dem Risiko jemanden zu treffen, mir in der Küche etwas zum Essen zu machen.


In der Küche angekommen, wo zum Glück niemand war, machte ich mir einfach ein Müsli, weil ich nicht wirklich Lust hatte mir etwas Aufwendigeres zu machen. Ich trank ein Glas Wasser in einem Zug aus und füllte mir das Vitamin Müsli von Steve zusammen mit Milch in eine Schüssel.Nach einigen Minuten hörte ich Schritte, welche sich als die von Bruce herausstellten. Er guckte etwas überrascht, als er mich mit dem Müsli sah, aber dieser Gesichtsausdruck legte sich auch wieder zu einem ernsterem.„Wir müssen reden", damit begann er. Ich war über diesen Satz etwas überrascht, da Bruce in letzter Zeit eigentlich nicht mehr so viel mit uns anderen machte, sondern eher im Labor herum hing.


„Dann aber nicht hier", antwortete ich ihm. Ich hatte so ein Gefühl, dass dieses Gespräch nicht gerade leise ablaufen würde und wollte nicht, dass es hier zu dem Gesprächsthema Nummer eins wurde, denn ich wusste, dass sich die Gerüchte sehr schnell verbreiteten.Bruce nickte und folgte mir in mein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und eine unangenehme Stille bereitete sich zwischen uns aus, weil er wahrscheinlich noch nach den richtigen Wörtern suchte. Dann begann er.


„Warum bist du in den Tagen seit der letzten Mission nicht rausgekommen? Ich weiß, dass nicht gerade schön war, Tony bei seinem Fall zuzusehen, aber normalerweise wirft dich so etwas nicht aus der Bahn. Hier ist etwas faul und ich würde es gerne wissen, denn wenn du es nur für dich behältst, kommen wir in der Hydra Sache doch nie weiter."


Ich wollte eigentlich nicht, dass Bruce die erste Person ist, die es erfährt, aber er hatte auch irgendwie recht. Ich wollte es eigentlich jemandem erzählen, denn da Tony fast alles, was kurz vor seinem Sturz geschehen war, vergessen hatte, wusste niemand so richtig, was genau geschehen war. Aber weil Bruce mich jetzt so offensiv fragte, erzählte ich es ihm es einfach.„Kurz nachdem Tony aus der Luft gefallen war, habe ich mit einer anderen Frau gekämpft. An ihr wurden wahrscheinlich auch Experimente durchgeführt sie, sie konnte fliegen ich glaube sie hat den Wind kontrolliert und ist dadurch ein weiteres Talent Hydras. Ich konnte ihre Kapuze runterziehen und", ich musste vor dem kommendem noch einmal Luft holen und nach den richtigen Worten suchen.


„Bruce, die Frau unter der Kapuze war Piper. Sie ist eine Hydra Agentin. Und das nur, weil ich sie damals nicht beschützen konnte", ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen.Ich sah, wie sich der Gesichtsausdruck von Bruce änderte. Ich konnte Schock und noch etwas anderes erkennen. War das Eifersucht? Nein. Eigentlich war Bruce doch derjenige der schon so viel schlimme dinge erlebt hatte und einen verstehen müsste. Warum verstand er gerade das nicht?


„Bist du dir wirklich sicher? Denn nach dieser langen Zeit ist das eigentlich unmöglich. Du kannst doch nicht so eine schlimme Gehirnerschütterung bekommen haben, dass du dir jetzt sogar solche absurden Dinge vorstellst. Deine tolle Piper wurde von den Leuten entführt, weil ihr beide zu schwach und dumm wart. Und ich dachte immer, dass du die abgehärtetste von uns allen wärst."


Ich sah Bruce mit geschockten Augen an. So kannte ich ihn gar nicht. Warum ließ er mich so im stich? Ich selber machte mir doch schon die aller größten vorwürfe, ich konnte nicht begreifen, dass er das gerade gesagt hatte und offenbar ernst meinte. Und dann brachen meine Gedanken aus mir heraus und mir war egal wer das jetzt hören würde.


„Was ist denn jetzt mit dir falsch? Ich dachte immer, du bist hier der Doktor und kannst dich gut in Personen hineinversetzen. Und wenn ich mich nicht irre, konnte ich vorhin Eifersucht in deinen Augen sehen. Heißt das etwa, dass du in mich verliebt bist? 

Denn wenn ja, dann bin ich wirklich angeekelt. Du kannst dich gerne wieder in dein kleines Dreckslabor verkriechen und dann deinen ‚ach so tollen' Projekten weiterarbeiten, ich dachte, wir wären Freunde, gute Freunde, aber lass mich dabei einfach raus. Ich würde dir auch empfehlen, mir in nächster Zeit aus dem Weg zu gehen, falls du nicht mit ein paar gebrochenen Knochen enden willst."

Bruce schaute mich mit jedem Satz mit ertappteren Augen an und wich ein paar Schritte zurück. Er wollte noch etwas sagen, aber da knallte ich ihm schon die Tür vor der Nase zu.

About Blue and GreenWhere stories live. Discover now